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Bhagavad Gita wie sie ist

Bhagavad Gita wie sie ist

Titel: Bhagavad Gita wie sie ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
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kosmischen Manifestation, und diese Gesamtsubstanz der materiellen Ursache, in der sich die drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur befinden, wird manchmal Brahman genannt. Die Höchste Persönlichkeit befruchtet diese Gesamtsubstanz, und auf diese Weise wird die Existenz unzähliger Universen ermöglicht. Diese gesamte materielle Substanz, das mahat-tattva, wird in der vedischen Literatur manchmal als Brahman beschrieben ( Muṇḍaka Upaniṣad 1.1.9): tasmād etad brahma nāma-rūpam annaṁ ca jāyate. Die Höchste Person befruchtet dieses Brahman mit Samen in Form der Lebewesen. Die vierundzwanzig Elemente, angefangen mit Erde, Wasser, Feuer und Luft, gehören alle zur materiellen Energie, und sie bilden das mahad brahma, das große Brahman, die materielle Natur. Wie im Siebten Kapitel erklärt wurde, gibt es jenseits davon eine andere, höhere Natur – das Lebewesen. Durch den Willen der Höchsten Persönlichkeit Gottes geht die höhere Natur in die materielle Natur ein, und daraufhin werden alle Lebewesen aus der materiellen Natur geboren.
    Der Skorpion legt seine Eier in Reishaufen, und manchmal heißt es, der Skorpion werde aus dem Reis geboren. Doch der Reis ist nicht die Ursache des Skorpions: In Wirklichkeit wurden die Eier von der Mutter gelegt. In ähnlicher Weise ist die materielle Natur nicht die Ursache für die Geburt der Lebewesen. Der Same wird von der Höchsten Persönlichkeit Gottes gegeben, und es scheint bloß so, als seien die Lebewesen Produkte der materiellen Natur. Jedes Lebewesen bekommt gemäß seinen vergangenen Tätigkeiten einen bestimmten Körper, der von der materiellen Natur geschaffen wurde, so daß das Lebewesen je nach seinen vergangenen Taten Genuß oder Leid erfahren kann. So ist der Herr die Ursache der Manifestation aller verschiedenen Lebewesen in der materiellen Welt.

    Vers 4
    4
    s$avaRyaAeinaSau k(AEntaeya maUtaRya: s$amBavainta yaA: /
taAs$aAM “aö mah"âAeinar"hM" baIja‘ad": ipataA //4//
    sarva-yoniṣu kaunteya
   mūrtayaḥ sambhavanti yāḥ
tāsāṁ brahma mahad yonir
   ahaṁ bīja-pradaḥ pitā
    sarva-yoniṣu – in allen Lebensformen; kaunteya – o Sohn Kuntīs; mūrtayaḥ – Formen; sambhavanti – sie erscheinen; yāḥ – welche; tāsām – von ihnen allen; brahma – die höchste; mahat yoniḥ – Quelle der Geburt in der materiellen Substanz; aham – Ich; bīja-pradaḥ – der samengebende; pitā – Vater.
    Man sollte verstehen, daß alle Lebensformen, o Sohn Kuntīs, durch Geburt in der materiellen Natur ermöglicht werden und daß Ich der samengebende Vater bin.
    ERLÄUTERUNG: In diesem Vers wird eindeutig erklärt, daß die Höchste Persönlichkeit Gottes, Kṛṣṇa, der ursprüngliche Vater aller Lebewesen ist. Die verkörperten Lebewesen sind eine Kombination der materiellen Natur mit der spirituellen Natur. Solche Lebewesen kann man nicht nur auf unserem Planeten finden, sondern auf jedem Planeten, sogar auf dem höchsten, wo Brahmā residiert. Überall gibt es Lebewesen: in der Erde und sogar im Wasser und im Feuer. All diese Erscheinungsformen haben ihre Ursache in der Mutter, der materiellen Natur, und in Kṛṣṇas Samengebung. Zusammenfassend kann man sagen, daß die materielle Welt mit Lebewesen befruchtet wird, die zur Zeit der Schöpfung entsprechend ihren vergangenen Taten verschiedene Formen annehmen.

    Vers 5
    5
    s$aÔvaM r"jastama wita gAuNAA: ‘ak{(itas$amBavaA: /
inaba©ainta mah"AbaAh"Ae de"he" de"ih"namavyayama, //5//
    sattvaṁ rajas tama iti
   guṇāḥ prakṛti-sambhavāḥ
nibadhnanti mahā-bāho
   dehe dehinam avyayam
    sattvam – die Erscheinungsweise der Tugend; rajaḥ – die Erscheinungsweise der Leidenschaft; tamaḥ – die Erscheinungsweise der Unwissenheit; iti – so; guṇāḥ – die Eigenschaften; prakṛti – materielle Natur; sambhavāḥ – erzeugt von; nibadhnanti – bedingen; mahā-bāho – o Starkarmiger; dehe – in diesem Körper; dehinam – das Lebewesen; avyayam – ewig.
    Die materielle Natur besteht aus drei Erscheinungsweisen – Tugend, Leidenschaft und Unwissenheit. Wenn das ewige Lebewesen mit der Natur in Berührung kommt, o starkarmiger Arjuna, wird es durch diese Erscheinungsweisen bedingt.
    ERLÄUTERUNG: Weil das Lebewesen transzendental ist, hat es nichts mit der materiellen Natur zu tun. Da es jedoch unter den Einfluß der materiellen Welt geraten ist, handelt es im Bann der drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur. Weil die

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