Bhagavad Gita wie sie ist
Überseele zuwendet, macht man Fortschritt im spirituellen Verständnis.
Vers 30
30
‘ak{(tyaEva ca k(maARiNA i‚(yamaANAAina s$avaRzA: /
ya: pazyaita taTaAtmaAnamak(taARrM" s$a pazyaita //30//
prakṛtyaiva ca karmāṇi
kriyamāṇāni sarvaśaḥ
yaḥ paśyati tathātmānam
akartāraṁ sa paśyati
prakṛtyā – durch die materielle Natur; eva – gewiß; ca – auch; karmāṇi – Tätigkeiten; kriyamāṇāni – werden ausgeführt; sarvaśaḥ – in jeder Hinsicht; yaḥ – jeder, der; paśyati – sieht; tathā – auch; ātmānam – sich selbst; akartāram – der Nichthandelnde; saḥ – er; paśyati – sieht vollkommen.
Wer sieht, daß alle Tätigkeiten vom Körper ausgeführt werden, der von der materiellen Natur geschaffen wurde, und sieht, daß er selbst nichts tut, sieht wirklich.
ERLÄUTERUNG: Der Körper wird von der materiellen Natur unter der Anweisung der Überseele geschaffen, und alle Tätigkeiten in Beziehung zum Körper haben nichts mit dem Selbst zu tun. Alles, was man tut, sei es zum eigenen Glück oder zum eigenen Leid, wird einem von der Natur des Körpers aufgezwungen. Das Selbst jedoch steht außerhalb all dieser körperlichen Tätigkeiten. Das Lebewesen erhält seinen Körper gemäß seinen früheren Wünschen, und in diesem Körper handelt es, um sich seine Wünsche zu erfüllen. Der Körper ist sozusagen eine Maschine, die vom Höchsten Herrn entworfen wurde, um die Wünsche des Lebewesens zu erfüllen. Aufgrund der eigenen Wünsche wird man in schwierige Umstände versetzt, um zu leiden oder zu genießen. Wenn man dieses transzendentale Verständnis vom Lebewesen entwickelt, löst man sich von körperlichen Tätigkeiten. Wer eine solche Sicht hat, sieht wirklich.
Vers 31
31
yad"A BaUtapa{TagBaAvamaek(sTamanaupazyaita /
tata Wva ca ivastaArM" “aö s$ampaâtae tad"A //31//
yadā bhūta-pṛthag-bhāvam
eka-stham anupaśyati
tata eva ca vistāraṁ
brahma sampadyate tadā
yadā – wenn; bhūta – der Lebewesen; pṛthak-bhāvam – getrennte Identität; eka-stham – in einem befindlich; anupaśyati – man versucht, durch Autorität zu sehen; tataḥ eva – danach; ca – auch; vistāram – die Erweiterung; brahma – das Absolute; sampadyate – er erlangt; tadā – zu dieser Zeit.
Wenn ein einsichtiger Mensch aufhört, aufgrund verschiedener materieller Körper Unterschiede zu machen, und sieht, wie die Lebewesen überall gegenwärtig sind, erlangt er die Sicht des Brahman.
ERLÄUTERUNG: Wenn man erkennt, daß die verschiedenen Körper aus den verschiedenen Wünschen der individuellen Seele entstehen und in Wirklichkeit nicht zur Seele gehören, sieht man die Dinge im richtigen Licht. In der materiellen Lebensauffassung sieht man jemanden als Halbgott, als Menschen, als Hund, als Katze usw. Das ist materielle Sicht, nicht wirkliche Sicht. Dieses materielle Unterscheiden hat seine Ursache in einer materiellen Auffassung vom Leben. Nach der Zerstörung des materiellen Körpers ist die spirituelle Seele eins. Nur aufgrund ihres Kontaktes mit der materiellen Natur nimmt sie verschiedene Arten von Körpern an. Wenn man dies verstehen kann, erlangt man spirituelle Sicht, und wenn man auf diese Weise von Unterscheidungen wie Mensch und Tier, groß und klein usw. frei geworden ist, wird man in seinem Bewußtsein gereinigt und kann in seiner spirituellen Identität Kṛṣṇa-Bewußtsein entwickeln. Welche Sicht man auf dieser Stufe hat, wird im nächsten Vers erklärt.
Vers 32
32
@naAid"tvaAiªagAuRNAtvaAtpar"maAtmaAyamavyaya: /
zAr"Ir"sTaAe'ipa k(AEntaeya na k(r"Aeita na ilapyatae //32//
anāditvān nirguṇatvāt
paramātmāyam avyayaḥ
śarīra-stho ’pi kaunteya
na karoti na lipyate
anāditvāt – da ewig; nirguṇatvāt – da transzendental; parama – jenseits der materiellen Natur; ātmā – spirituelle Seele; ayam – diese; avyayaḥ – unerschöpflich; śarīra-sthaḥ – im Körper weilend; api – obwohl; kaunteya – o Sohn Kuntīs; na karoti – tut niemals etwas; na lipyate – und ist nicht verstrickt.
Diejenigen mit der Sicht der Ewigkeit sehen, daß die unvergängliche Seele transzendental und ewig ist und sich jenseits der Erscheinungsweisen der Natur befindet. Trotz ihres Kontaktes mit dem materiellen Körper, o Arjuna, tut die Seele nichts und ist auch nicht verstrickt.
ERLÄUTERUNG: Das Lebewesen scheint aufgrund der Geburt des materiellen Körpers geboren zu werden,
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