Bhagavad Gita wie sie ist
Tugend transzendiert, kann man auf die Stufe reiner Tugend, die vasudeva- Stufe, erhoben werden. Auf dieser Stufe kann man die Wissenschaft von Gott verstehen. Die verschiedenen Tätigkeiten, die ein Mensch ausführt, geben zu erkennen, in welcher dieser Erscheinungsweisen er sich befindet.
Vers 11
11
s$avaRã"Are"Sau de"he"'ismana, ‘ak(AzA opajaAyatae /
ÁaAnaM yad"A tad"A ivaâAiã"va{ÜM" s$aÔvaimatyauta //11//
sarva-dvāreṣu dehe ’smin
prakāśa upajāyate
jñānaṁ yadā tadā vidyād
vivṛddhaṁ sattvam ity uta
sarva-dvāreṣu – in allen Toren; dehe asmin – in diesem Körper; prakāśaḥ – die Eigenschaft der Erleuchtung; upajāyate – entwickelt; jñānam – Wissen; yadā – wenn; tadā – zu dieser Zeit; vidyāt – wisse; vivṛddham – angewachsen; sattvam – die Erscheinungsweise der Tugend; iti uta – so wird es gesagt.
Die Merkmale der Erscheinungsweise der Tugend können erfahren werden, wenn alle Tore des Körpers durch Wissen erleuchtet sind.
ERLÄUTERUNG: Es gibt neun Tore im Körper: zwei Augen, zwei Ohren, zwei Nasenlöcher, den Mund, die Genitalien und den Anus. Wenn jedes Tor von den Merkmalen der Tugend erleuchtet ist, sollte man verstehen, daß man die Erscheinungsweise der Tugend entwickelt hat. In der Erscheinungsweise der Tugend kann man die Dinge so sehen, hören und schmecken, wie sie wirklich sind. Man wird innerlich und äußerlich gereinigt. In jedem Tor entwickeln sich die Merkmale des Glücks – dies sind die Merkmale der Erscheinungsweise der Tugend.
Vers 12
12
laAeBa: ‘ava{iÔar"Ar"mBa: k(maRNAAmazAma: s$pa{h"A /
r"jasyaetaAina jaAyantae ivava{Üe" Bar"taSaRBa //12//
lobhaḥ pravṛttir ārambhaḥ
karmaṇām aśamaḥ spṛhā
rajasy etāni jāyante
vivṛddhe bharatarṣabha
lobhaḥ – Gier; pravṛttiḥ – Tätigkeit; ārambhaḥ – Bemühung; karmaṇām – bei Tätigkeiten; aśamaḥ – unbeherrschbares; spṛhā – Verlangen; rajasi – der Erscheinungsweise der Leidenschaft; etāni – all diese; jāyante – entwickeln sich; vivṛddhe – wenn es ein Übermaß gibt; bharata-ṛṣabha – o Oberhaupt der Nachkommen Bharatas.
O Oberhaupt der Bhāratas, wenn die Erscheinungsweise der Leidenschaft zunimmt, entwickeln sich die Anzeichen großer Anhaftung, fruchtbringender Tätigkeiten, intensiver Bemühung sowie unbeherrschbarer Wünsche und Verlangen.
ERLÄUTERUNG: Ein Mensch in der Erscheinungsweise der Leidenschaft ist niemals mit der Position zufrieden, die er erreicht hat; er strebt immer danach, seine Position zu verbessern. Wenn er sich ein Wohnhaus bauen möchte, versucht er sein Bestes, um ein palastartiges Gebäude zu bekommen – als ob er für immer dort wohnen könnte. Und er entwickelt ein starkes Verlangen nach Sinnenbefriedigung. Er kann nie genug Sinnenbefriedigung bekommen. Er möchte für immer mit seiner Familie in seinem Haus wohnen und weiter nach Sinnenbefriedigung streben. Diese Wünsche haben nie ein Ende. All diese Merkmale sollten als charakteristische Kennzeichen der Erscheinungsweise der Leidenschaft verstanden werden.
Vers 13
13
@‘ak(AzAAe'‘ava{iÔaê ‘amaAd"Ae maAeh" Wva ca /
tamasyaetaAina jaAyantae ivava{Üe" ku(ç&nand"na //13//
aprakāśo ’pravṛttiś ca
pramādo moha eva ca
tamasy etāni jāyante
vivṛddhe kuru-nandana
aprakāśaḥ – Dunkelheit; apravṛttiḥ – Untätigkeit; ca – und; pramādaḥ – Verrücktheit; mohaḥ – Illusion; eva – gewiß; ca – auch; tamasi – die Erscheinungsweise der Unwissenheit; etāni – diese; jāyante – manifestieren sich; vivṛddhe – wenn entwickelt; kuru-nandana – o Nachkomme Kurus.
Wenn die Erscheinungsweise der Unwissenheit zunimmt, o Nachkomme Kurus, manifestieren sich Dunkelheit, Trägheit, Verrücktheit und Illusion.
ERLÄUTERUNG: Wenn es an Erleuchtung mangelt, kann es kein Wissen geben. Ein Mensch in der Erscheinungsweise der Unwissenheit handelt nicht nach regulierenden Prinzipien; er möchte launenhaft und ziellos handeln. Obwohl er die Fähigkeit hat zu arbeiten, unternimmt er in dieser Hinsicht keine Bemühung. Dies wird Illusion genannt. Obwohl Bewußtsein vorhanden ist, verläuft sein Leben in Untätigkeit. Dies sind die Merkmale eines Menschen in der Erscheinungsweise der Unwissenheit.
Vers 14
14
yad"A s$aÔvae ‘ava{Üe" tau ‘alayaM yaAita de"h"Ba{ta, /
tad"AeÔamaivad"AM laAek(AnamalaAna, ‘aitapaâtae //14//
yadā sattve pravṛddhe tu
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