Bhagavad Gita wie sie ist
entwickeln sich; ajñānam – Unsinn; eva – gewiß; ca – auch.
Aus der Erscheinungsweise der Tugend entwickelt sich wirkliches Wissen; aus der Erscheinungsweise der Leidenschaft entwickelt sich Gier, und aus der Erscheinungsweise der Unwissenheit entwickeln sich Dummheit, Verrücktheit und Illusion.
ERLÄUTERUNG: Weil die gegenwärtige Zivilisation dem Wohl der Lebewesen nicht sehr zuträglich ist, wird Kṛṣṇa-Bewußtsein empfohlen. Mit Hilfe des Kṛṣṇa-Bewußtseins wird die Gesellschaft die Erscheinungsweise der Tugend entwickeln. Wenn sich die Erscheinungsweise der Tugend manifestiert, werden die Menschen die Dinge so sehen, wie sie sind. In der Erscheinungsweise der Unwissenheit gleichen die Menschen Tieren und haben keine klare Sicht der Realität. In der Erscheinungsweise der Unwissenheit können sie zum Beispiel nicht verstehen, daß sie durch das Töten eines Tieres riskieren, im nächsten Leben von demselben Tier getötet zu werden. Weil die Menschen nicht in wirklichem Wissen ausgebildet sind, werden sie verantwortungslos. Um diese Verantwortungslosigkeit zu beenden, ist ein Bildungssystem erforderlich, das der Masse der Menschen hilft, die Erscheinungsweise der Tugend zu entwickeln. Wenn die Menschen tatsächlich in der Erscheinungsweise der Tugend ausgebildet werden, werden sie zur Vernunft kommen, da sie wirkliches Wissen besitzen. Dann werden die Menschen glücklich und wohlhabend sein. Selbst wenn die Mehrheit der Menschen nicht glücklich und wohlhabend ist, so besteht doch die Möglichkeit für Frieden und Wohlstand auf der ganzen Welt, wenn ein gewisser Prozentsatz der Bevölkerung Kṛṣṇa-Bewußtsein entwickelt und ein Leben in der Erscheinungsweise der Tugend führt. Andernfalls – wenn die Welt den Erscheinungsweisen der Leidenschaft und Unwissenheit ergeben ist – wird es niemals Frieden und Wohlstand geben. In der Erscheinungsweise der Leidenschaft werden die Menschen gierig, und ihr Verlangen nach Sinnenbefriedigung kennt keine Grenzen. Man kann beobachten, daß selbst jemand, der genügend Geld und hinreichende Möglichkeiten für Sinnenbefriedigung hat, weder Glück noch inneren Frieden findet. Dies ist nicht möglich, solange man unter dem Einfluß der Erscheinungsweise der Leidenschaft steht. Wenn man tatsächlich glücklich sein will, kann einem Geld nicht helfen. Man muß sich zur Erscheinungsweise der Tugend erheben, indem man Kṛṣṇa-Bewußtsein praktiziert. Jemand, der sich in der Erscheinungsweise der Leidenschaft befindet, ist nicht nur mental unglücklich, sondern auch seine Arbeit und sein Beruf sind für ihn sehr beschwerlich. Er muß so viele Mittel und Wege ersinnen, um genug Geld zur Erhaltung seines Status quo zu verdienen. All dies ist mit Leid verbunden. In der Erscheinungsweise der Unwissenheit werden die Menschen verrückt. Geplagt durch ihre Lebensumstände, nehmen sie Zuflucht bei Rauschmitteln und sinken dadurch immer tiefer in Unwissenheit. Ihre Zukunft sieht sehr düster aus.
Vers 18
18
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ūrdhvaṁ gacchanti sattva-sthā
madhye tiṣṭhanti rājasāḥ
jaghanya-guṇa-vṛtti-sthā
adho gacchanti tāmasāḥ
ūrdhvam – aufwärts; gacchanti – gehen; sattva-sthāḥ – diejenigen, die sich in der Erscheinungsweise der Tugend befinden; madhye – in der Mitte; tiṣṭhanti – verweilen; rājasāḥ – diejenigen, die sich in der Erscheinungsweise der Leidenschaft befinden; jaghanya – von abscheulicher; guṇa – Eigenschaft; vṛtti-sthāḥ – deren Beschäftigung; adhaḥ – hinab; gacchanti – gehen; tāmasāḥ – Menschen in der Erscheinungsweise der Unwissenheit.
Diejenigen, die sich in der Erscheinungsweise der Tugend befinden, steigen allmählich zu den höheren Planeten auf; diejenigen in der Erscheinungsweise der Leidenschaft leben auf den irdischen Planeten, und diejenigen in der abscheulichen Erscheinungsweise der Unwissenheit fallen zu den höllischen Welten hinab.
ERLÄUTERUNG: In diesem Vers werden die Ergebnisse von Handlungen in den drei Erscheinungsweisen der Natur noch ausführlicher beschrieben. Es gibt ein höheres Planetensystem, bestehend aus den himmlischen Planeten, dessen Bewohner sich alle auf einer hohen Lebensstufe befinden. Je nachdem, wie weit das Lebewesen die Erscheinungsweise der Tugend entwickelt hat, kann es auf einen dieser himmlischen Planeten
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