Bianca Arztroman Band 0011
hier! Steig aus, ich zeige dir dein Zimmer.”
Er folgte ihr ins Haus. Sie öffnete die Tür zum Gästezimmer, wünschte ihm eine gute Nacht und verschwand. Er streifte seine Sachen ab und kroch unter die Decke. Überlegte, was sie nachts trug. Ein langes braves Nachthemd? Einen seidenen Pyjama? Oder schlief sie nackt?
Er warf sich unruhig hin und her. Der Gedanke an ihre elfenbeinfarbene Haut, ihren aufregenden Körper, den er sekundenlang an seiner Brust gespürt hatte, ihre weichen, sinnlichen Lippen … Er fluchte leise. Er hätte sich ein Taxi nehmen und nach Hause fahren sollen! Hier, in Annas unmittelbarer Nähe, würde er kein Auge zutun! Zu viele Bilder und Fantasien wirbelten in seinem Kopf herum!
Jemand klopfte an seine Tür. Er öffnete die Augen. Anna streckte den Kopf durch den Türspalt. Offenes, lockiges Haar. Freundliches Lächeln.
“Guten Morgen! Sorry, aber ich wollte nicht verschwinden, ohne dir Bescheid zu sagen. Die Kids und ich sind auf dem Sprung zum See. Wir kommen erst gegen Abend zurück. Frühstück steht in der Küche. Schlaf, so lange du willst, und fühle dich ganz wie Hause, okay?”
Er setzte sich auf. “Ihr geht zum See?”, fragte er verstört.
Sie nickte. Sah ihn abwartend an.
Er schluckte. Am liebsten hätte er gefragt, warum sie mit Bill zum See ging, nachdem er sie gestern Nacht geküsst hatte! Aber das war ihre Sache, nicht wahr?
Warte, ich komme mit! Ja, das wäre besser gewesen. Aber er wollte nicht. Er wollte nicht zusehen, wie Bill sich aufführte! Er kannte den Freund und wusste, wie er zur Sache ging, wenn er eine Frau haben wollte!
“Viel Spaß”, sagte er nur und hob die Hand.
“Danke.” Mehr sagte sie nicht. Sie schloss die Tür, und er war wieder allein. Er hörte noch das Geplapper der Kids und ihre Schritte auf den hölzernen Dielen. Dann wurde es still im Haus.
Er starrte aus dem geöffneten Fenster in den blauen Spätsommerhimmel. Und er überlegte, warum sein wohl geordnetes Leben auf einmal im Chaos zu versinken drohte.
Eine Stunde später stand er in Shorts und T-Shirt draußen vor der Garage und betrachtete den angerichteten Schaden. Es war schlimmer, als er gedacht hatte. Die Tür war hin!
Er rief seinen Cousin an, Liz’ Bruder, ein geschickter Hobbybastler. Bat ihn, herzukommen und das angeschlagene Tor zu begutachten.
Und so kam es, dass er sich am späten Nachmittag immer noch in der Crane-Villa aufhielt. Aber die Garagentür war wieder in Ordnung. Und mehr als das! Sie hatten eine Ersatztür eingebaut, die sich elektronisch öffnete und schloss!
“Hast du da nicht etwas übertrieben, Junge?”, fragte Bill und fixierte ihn scharf, während Anna und die Kids sich gegenseitig die Fernbedienung aus den Händen rissen, um die Automatik auszuprobieren!
Pete zuckte die Schultern. “Es war meine Schuld, dass die alte Tür nicht mehr zu reparieren war!”
“Sicher.” Bill sah auf die Uhr. “Aber jetzt hast du deine Pflicht und Schuldigkeit getan, nicht wahr?”
Jackie rannte auf ihn zu. “Bitte bleiben Sie zum Dinner, Dr. Jackson”, bat sie. “Wir wollen hinterher noch eine Runde
Trivial Pursuit
spielen. Sie können auf Annas und meiner Seite spielen. Gegen Josh und Bill. Josh kennt nämlich die meisten Antworten auswendig und ist deshalb schwer zu schlagen. Es ist fairer, wenn wir eine dritte Person dazubekommen!”
Er warf Bill einen Blick zu und wusste sofort, was dieser von Jackies Idee hielt!
Er schüttelte bedauernd den Kopf und suchte etwas stotternd nach ein paar Ausreden.
Jackie nickte verstehend … und grinste! “Okay, Doc. Alles klar! Anna sagt immer, dass man nur eine Ausrede vorbringen soll, wenn man glaubwürdig sein will. Zu viele Argumente verwirren nur und hinterlassen bei allen ein Gefühl von Hilflosigkeit, nicht wahr?”
Kleines Biest! dachte er, verabschiedete sich rasch und ging schnurstracks zu seinem Auto. Er hörte, dass Anna ihm etwas nachrief, aber er drehte sich nicht mehr um. Er stieg ein, ließ den Motor aufheulen, winkte flüchtig und brauste davon!
Überließ Bill die Arena!
Auch die folgende Woche ging Pete Anna aus dem Weg, so gut er konnte. Nur einmal nahm er sie mit auf ein Ärzte-Meeting im großen Casino und sorgte dafür, dass sie allen unverheirateten Kollegen vorgestellt wurde. Er würde sich sicherer fühlen, wenn sie genug Auswahl hatte!
Sicherer? Vor was? Vor den Dingen, die ihm Angst machten? Die seine Freiheit gefährdeten? Verlobung, Hochzeit, Kinder … die ganze
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