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Bianca Arztroman Band 0031

Bianca Arztroman Band 0031

Titel: Bianca Arztroman Band 0031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Gordon Maggie Kingsley Jennifer Taylor
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atmete noch einmal tief durch, um die Gedanken zu ordnen, was ihr erstaunlich schwer fiel. Was hatte er an sich, das sie so durcheinanderbrachte?
    Sie musterte ihn kurz, um festzustellen, was sie so aufregend an Dr. Gillespie fand. Er war groß und schlank, sein Körper wirkte durchtrainiert, soweit sie das beurteilen konnte. Er hatte einen grauen Anzug und ein perlweißes Hemd ohne Kragen an. Sein dunkelbraunes Haar war nach hinten gekämmt, was seine kräftigen Wangenknochen und seinen markanten Unterkiefer noch weiter unterstrich.
    Sarah runzelte leicht die Stirn, denn sie hatte an seiner Erscheinung nichts bemerkt, das ihre Reaktion erklärt hätte. Er hatte sicherlich ein angenehmes Gesicht, man könnte auch sagen, dass er ein schönes Gesicht hatte. Allerdings war er etwas blass, als ob er nur wenig Zeit an der frischen Luft verbrachte.
    Seine Augen waren sein Trumpf. Ein glänzendes Grün, das auf den ersten Blick durchsichtig schien. Erst als sie ihn genauer betrachtete, fiel ihr auf, dass es unmöglich war, durch seine Augen seine Gedanken zu erahnen.
    Hier steht ein Mann, der seine Gefühle versteckt, dachte Sarah. Anderen Menschen gegenüber schien er aufgeschlossen zu sein, aber von sich selbst gab er nichts preis. Was mag er zu verbergen haben, überlegte sie, doch da fiel ihr auf, dass er immer noch auf ihre Antwort wartete.
    “Oh ja, sehr, Dr. Gillespie”, murmelte sie hastig. “Ich arbeite sehr gerne im
Dalverston General
.”
    “Dann hoffe ich, dass Sie keine großen Schwierigkeiten haben werden, sich auf die Veränderungen einzustellen, die ich für erforderlich halte.” Er warf ihr noch einen weiteren kühlen Blick zu, dann wandte er sich an Elaine Roberts. “Sie wollten mir noch die Abteilung für Frühgeburten zeigen, nicht wahr?”
    “Ähm, ja.” Elaine brachte ein Lächeln hervor, aber auch sie war sichtbar verwirrt. Das war allerdings nichts im Vergleich dazu, wie sich Sarah fühlte.
    “Ich glaube, er hat mich gerade in meine Schranken verwiesen”, stellte Sarah fassungslos fest, nachdem sich die Tür hinter den Besuchern geschlossen hatte.
    Irene verzog das Gesicht. “Das klang so. Ich hoffe, das war kein Vorgeschmack darauf, wie sich die Dinge hier entwickeln werden. Falls ja, bin ich froh, dass ich bald weg bin!”
    “Das kann ich gut verstehen”, seufzte Sarah. “Es sieht so aus, als müsste ich in Zukunft darauf achten, was ich sage, oder?”
    Irene lachte amüsiert. “Das will ich sehen. Wann hast du schon mal zweimal nachgedacht, bevor du deine Meinung gesagt hast, Sarah Harris?” Beide Frauen lachten. “Ich muss mal nach Mrs. Walters schauen”, beendete Irene das Gespräch. “Wir sehen uns später. Du kommst doch zur Abschiedsfeier von Dr. Henderson heute Abend, oder?”
    “Davon gehe ich aus. Wir sehen uns dann dort.” Sarah sah Irene nach, als diese das Schwesternzimmer verließ, dann zog sie sich wieder die Schuhe an. Sie hatte wirklich vor, ein bisschen vorsichtiger bei ihrer Wortwahl zu werden, denn es gefiel ihr sehr gut in
Dalverston
. Sie blieb vor den Schließfächern stehen und betrachtete sich im Spiegel. Mit den Händen fuhr sie sich durch das seidige blonde Haar. Ihr hübsches, freches Gesicht sah ungewohnt grimmig aus und ihre haselnussbraunen Augen funkelten wie zum Angriff bereit.
    Vielleicht würde sie sich keinen Gefallen tun, aber falls sie etwas nicht richtig fand, würde sie es auch sagen! Denn für sie stand das Wohlergehen ihrer Patienten an erster Stelle. Alles andere, auch Mister Eisblock Gillespie, musste sich mit der zweiten Reihe zufrieden geben!
    “Das machen Sie wunderbar, Karen. Der Geburtskanal ist schon vollständig ausgeweitet. Jetzt dauert es nicht mehr lange.” Sarah wischte der jungen Frau den Schweiß vom Gesicht und lächelte sie ermutigend an.
    “Ich habe das Gefühl, dass das Baby überhaupt nicht mehr kommen wird …” Karen biss sich auf die Lippe, als eine erneute Wehe ihren erschöpften Körper erschütterte. Sarah bückte sich, und ein Glücksgefühl überkam sie, als der Kopf des Neugeborenen zum Vorschein kam. Sie stellte fest, dass die Nabelschnur nicht um den Hals des Babys gewickelt war, dann sprach sie leise zu Helen Court, einer Auszubildenden, die ihr bei der Geburt assistiert hatte.
    “Alles ist in Ordnung. Du musst immer feststellen, ob die Nabelschnur nicht um den Hals gewickelt ist, das ist das Wichtigste.”
    Helen nickte und untersuchte den Hals des Kindes so, wie sie es bei Sarah gesehen hatte.

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