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Bianca exklusiv 0177

Bianca exklusiv 0177

Titel: Bianca exklusiv 0177 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rechnung für das Wochenende schicken soll, damit sie ihren Anteil zahlen kann. Das ist alles. Sie ist seit guten zwanzig Minuten weg.“
    „Weg?“
    „Sie hat ihren Bruder angerufen. Den, der mit seiner Familie hier war. Und er kam und hat sie abgeholt.“ Mr. Rose, ein knochiger Mann, der von der Erscheinung her eher auf eine Farm gehörte als in diese idyllische Pension, schob seine schwieligen Hände tief in die Latztaschen seines Overalls. „Sah auch aus, als ob sie geweint hätte. Nicht dass mich das etwas anginge.“
    „Ach ja?“ Weg? Becky hatte ihn verlassen? Noch nie hatte ihn jemand verlassen. Kein Mitarbeiter, kein Geschäftspartner, keine Geliebte. Wenn es zur Trennung kam, war es seine Entscheidung, oder es geschah auf gegenseitige Absprache.
    „Ich hörte, wie sie diesem Bruder gesagt hat, dass sie für immer nach Hause zieht. Dann sagte sie noch irgendetwas wegen Babyschühchen.“ Der alte Mann blickte argwöhnisch auf Clark, so als ob er ihm vorwerfen würde, Becky geschwängert und sie dann sitzen gelassen zu haben.
    Der alte Mann konnte nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein. Clark fand das Ganze so ironisch, dass er darüber schallend gelacht hätte, wenn ihm nicht so bitter zumute gewesen wäre. Es würde eine sehr lange Zeit dauern, bis er darüber hinwegkäme.
    Doch immerhin, es ist besser, dass es jetzt passiert ist, sagte er sich. Schlimmer wäre es, wenn er sich hoffnungslos in Becky Taylor verliebt hätte. Was er jetzt für sie fühlte, war …
    Der Schmerz in seiner Brust verstärkte sich.
    Was er jetzt fühlte, war wahrscheinlich ein Magengeschwür, das er sich bei dieser ganzen Nervenprobe eingehandelt hatte. Nichts, was ein guter Doktor nicht verarzten und eine Verabredung ohne Bindung und Verpflichtung mit einer aufgeschlossenen Frau erleichtern könnte.
    Er hatte genug Zeit verschwendet und sich Mühe gegeben bei etwas völlig Unproduktivem. Er hatte wichtige Arbeit zu verrichten. Dieses Kapitel seines Lebens war beendet. Das ungelöste Problem hatte sich von alleine gelöst.
    „Danke, dass Sie es mir mitgeteilt haben, Mr. Rose. Ich reise ebenfalls ab, und zwar in die entgegengesetzte Richtung. Was mich betrifft, so haben Miss Taylor und ich einen Trennungsstrich gezogen. Sie bekommt Woodbridge, Indiana, ein Haus mit einem weißen Gartenzaun drum herum und viele Babyschühchen, die sie an ihr Armband hängen kann.“
    Mr. Rose blickte völlig verwirrt drein.
    „Und ich?“ Clark schlug die Hand auf die knochigen Schultern des Pensionsbesitzers. „Ich bekomme den Rest der Welt und den Rest meines Lebens, mit dem ich machen kann, was mir gefällt. Ich denke, dass es immer noch eine ganze Reihe Möglichkeiten gibt, die ich für mich selbst ausnutzen kann.“

10. KAPITEL
    „Ich kann es immer noch nicht fassen, dass Sie das für mich getan haben, Mrs. Mendlebaum.“ Becky war aus dem Haus ihres Bruders hinausgeeilt, gerade rechtzeitig, um die ältere Frau davon abzuhalten, einen riesigen Karton aus dem Kofferraum ihres Wagens herauszuheben. „Hier, lassen Sie mich das tragen. Sie haben sich sowieso schon so viel Mühe gemacht.“
    „Welche Mühe?“ Mrs. Mendlebaum wedelte mit der Hand Beckys Besorgnis brüsk beiseite. „Als Sie mich angerufen haben, um mir zu sagen, dass Sie in das Apartment nicht zurückkehren, habe ich mich gleich daran gemacht, Ihre Sachen einzupacken. Es war ja nicht viel, da es ein möbliertes Apartment ist.“
    Becky schwankte unter der Last des Kartons. „So wenig scheint gar nicht drin zu sein. Haben Sie wirklich nur meine Sachen eingepackt? Es waren bloß einige Kleidungsstücke, Toilettenartikel, Fotoalben und anderer Kleinkram. Da …“ Sie blieb kurz stehen, um den schweren Karton besser im Griff zu haben. Etwas klirrte, dann glitt es mit einem lauten Klappern zur Seite. „Da scheint viel mehr drin zu sein.“
    „Oh, das.“ Mrs. Mendlebaum schniefte. „Wie Sie mir erzählt haben, sind Sie immer noch ohne Job, und da habe ich Ihnen etwas zu essen mitgebracht. Putenfleisch, Maisbrot und eine Obsttorte.“
    „Oh, Mrs. Mendlebaum, das hätten Sie nicht tun dürfen!“ Und Becky meinte ihre Worte ehrlich. Sie hatte schon zuvor die Kochkünste ihrer Nachbarin probiert. „Ich finde es sowieso riesig nett von Ihnen, dass Sie auf dem Weg zu Ihrem Sohn in Cincinnati mir die Sachen bringen.“
    „Das ist doch selbstverständlich, darüber reden wir gar nicht.“ Mrs. Mendlebaum knallte den Kofferraumdeckel mit ziemlicher Wucht zu. Ihr Mann,

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