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Bianca exklusiv 0177

Bianca exklusiv 0177

Titel: Bianca exklusiv 0177 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der im Wagen sitzen geblieben war, schaute nicht einmal von seiner Zeitung hoch, obwohl das ganze Gefährt ins Wanken kam.
    „Aber ich möchte Sie zumindest zu einem Eistee hereinbitten.“
    „Nein, das können wir nicht.“ Mrs. Mendlebaum tastete nach der wuchtigen silbernen Männerarmbanduhr, die sie an einer Goldkette um den Hals trug, und überzeugte sich, dass es schon spät war. „Wenn wir nicht gleich wegkommen, dann wird Chester unausstehlich.“
    Becky musste darüber lächeln. Sie hob das Knie, um den Karton darauf zu balancieren. „Aber ich möchte mich irgendwie erkenntlich zeigen. Sie haben mir damit einen riesigen Gefallen getan.“
    „Einen Gefallen? Ich wollte es tun.“ Sie kniff Becky in die Wange. „Noch ein Wort über Wiedergutmachung, und ich bin beleidigt. Sie sind ein so gutes Mädchen. Eine gute Nachbarin. Wenn mein Sohn in Cincinnati nicht bereits verheiratet wäre …“
    „Dennoch“, unterbrach Becky Mrs. Mendlebaum. „Ich möchte Sie irgendwie entschädigen.“
    „Sie entschädigen mich, indem Sie mich zur Hochzeit einladen oder vielleicht eine Tochter nach mir nennen.“
    „Das kann ich nicht.“
    „Was können Sie nicht? Mich einladen? Soll es denn eine Hochzeit im allerkleinsten Kreise sein?“
    „Es wird keine Hochzeit geben. Tatsache ist, dass ich Clark nie wiedersehen werde. Es ist vorbei.“
    „Vorbei? Nein. Nein, es ist nicht vorbei. Immer wenn Sie von dem Mann sprachen, dann leuchtete Ihr Gesicht. Sie haben ihn geliebt.“
    „Ja, ich habe ihn geliebt. Ich liebe ihn immer noch.“ Das war das erste Mal, dass Becky es eingestand. „Aber das genügte ihm nicht, es würde ihm nie genügen. Er fühlt anders.“
    „Papperlapapp“, schnaubte Mrs. Mendlebaum. „Hat er noch länger unter diesen Schmerzen zu leiden gehabt, von denen Sie mir erzählt haben?“
    „Nun ja, aber …“
    „Hat er die Tabletten genommen, die ich Ihnen mitgegeben habe?“
    „Ja.“
    „Und er wurde die Schmerzen nicht los?“
    „Ich … ich weiß nicht. Ich habe ihn nicht gefragt.“
    „Sie haben ihn nicht gefragt? Ich habe Ihnen doch gesagt, dass es sehr wichtig ist, ihn danach zu fragen. Habe ich das nicht?“ Sie betonte jede Silbe wie eine Lehrerin, die es ihren zerstreuten Schülern einpauken wollte.
    Becky umfasste den Karton noch enger. „Nun ja, Sie haben mir gesagt, wie wichtig das sei. Aber dann ist so viel passiert.“
    „Junge Leute!“, stöhnte Mrs. Mendlebaum und warf die Hände verzweifelt in die Luft. „Ihr habt keine Geduld, eine Sache durchzuziehen, dabei zu bleiben bis zum bitteren Ende.“
    „Oh, es wurde am Ende bitter genug, machen Sie sich da keine Sorgen.“ Becky lächelte dünn. „Doch das liegt nun hinter mir. Jetzt habe ich mich auf meine Zukunft zu konzentrieren. Und ich kann nur hoffen, dass ich nicht wieder den gleichen Fehler begehe mit …“
    „Hey, Beck! Grüß dich!“ Frankie McWurter brachte den Abschleppwagen aus der Werkstatt seines Vaters nur wenige Zentimeter hinter dem Wagen der Mendlebaums so abrupt zum Stehen, dass die Bremsen quietschten.
    Becky fuhr zusammen, der Karton neigte sich zu einer Seite, doch sie hatte ihn augenblicklich wieder im Griff.
    Mrs. Mendlebaum starrte ihn erstaunt an, dann machte sie ein finsteres Gesicht. Und dann weiteten sich ihre Augen wie bei einem Juwelier, der einen Diamanten taxierte, als Frankie aus dem Wagen sprang und auf sie zu marschierte.
    Bei alledem zitterte die Zeitung vor Mr. Mendlebaums Gesicht nicht einmal.
    Frankie kratzte sich mit den von der Arbeit geschwärzten Nägeln das stoppelige Kinn. „Hey, Beck, ich hab dich im Vorbeifahren gesehen und …“
    „Nicht jetzt, Frank. Wenn du es noch nicht bemerkt hast, ich bin hier beschäftigt.“
    Er fuhr sich mit der Hand vorn über das Arbeitshemd. „Deshalb bin ich ja hier. Ich dachte mir, dass du vielleicht Hilfe brauchst.“
    Becky fühlte sich wie ein Dummkopf. Es war das erste Mal seit ihrer Rückkehr nach Woodbridge vor zwei Wochen, dass sie Frankie sah, und schon nahm sie das Schlimmste an. Sie hatte in der Zwischenzeit ganz offensichtlich nichts hinzugelernt.
    „Danke, Frank.“ Sie wuchtete den Karton bis zur Brust hoch, um ihn an Frankie abzugeben. „Ich könnte tatsächlich Hilfe …“
    Frankie war jedoch verschwunden.
    Irgendwie gelang es Becky, den Karton mit all ihrer Habe nicht hart auf die Erde fallen zu lassen. „Frankie?“
    „Was?“ Er tauchte im wahrsten Sinne des Wortes vor ihr auf.
    Becky starrte ihn an. „Ich dachte,

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