Bianca exklusiv 0177
du wolltest mir helfen.“
„Das habe ich auch. Sieh mal.“ Er hielt einen roten, mit Öl durchtränkten Lappen hoch, der gewöhnlich halb aus seiner Hosentasche hing. „Irgendetwas aus diesem Karton tropfte auf die Steine. Ich bin mir nicht sicher, aber es sieht mir ganz nach Soße aus.“
„Meine Spezialität!“, erklärte Mrs. Mendlebaum stolz.
„Pures Fett“, stellte Frankie fest, und Becky wunderte sich darüber, dass er es wusste, ohne die Mixtur mit den fettigen Klümpchen gekostet zu haben. „Ein Fleck wie dieser muss sofort beseitigt werden. Sonst setzt er sich fest, und man kriegt ihn nicht einmal mehr mit dem Sandstrahler weg.“
Becky hatte jetzt genug von dem Karton und seinem unappetitlichen Inhalt. Sie schob sich vorsichtig auf die Grasfläche, wo das Durchsickern eines schmierigen Breis womöglich auch sein Gutes hatte, indem es das Unkraut vernichtete. Dann setzte sie den Karton ab und richtete sich wieder gerade auf. „Ich danke dir, Frankie. Danke.“
„Ich habe dir zu danken. Ich wette, du dachtest, dass ich es vergessen habe.“ Er fuhr mit einem Finger in die Rücktasche seiner hautengen Hose, dann holte er einen zerknitterten 20-Dollar-Schein heraus. „Du hast mir das Geld geliehen, ehe du nach Chicago abgedampft bist. Ich möchte nicht, dass man behauptet, ein Franklin W. McWurter zahlt seine Schulden nicht zurück. Und das mit Zinsen.“
Er lehnte sich vor und kniff Becky leicht in die Wange, ehe er ihr den Geldschein in die Hand steckte.
Mrs. Mendlebaum zog erstaunt die Augenbrauen hoch.
„Ich würde dir mehr geben, aber das geht nun einmal nicht.“ Frankie trat mit erhobenen Händen von Becky zurück. „Ich heirate Samstag in zwei Wochen.“
„Frankie, das ist eine solche …“
„Du musst kommen.“ Er wies mit dem Finger auf Becky, während er rückwärts weiterging.
„Frankie, ich weiß nicht, ob ich es …“
„Sag ja.“ Er hielt den Finger noch immer auf sie gerichtet. „Du musst Ja sagen, weil du weißt, dass ein Franklin W. McWurter kein Nein als Antwort annimmt. Sag mir, dass du da sein wirst, sonst schaffe ich es nicht, das alles durchzustehen. Es sei denn, du willst mich zurückhaben.“
„Jaa! Ja, ich werde da sein. Ich verspreche es dir.“
Er lachte und winkte zum Abschied. Die Kupplung des Abschleppwagens ächzte, einen Moment später war er davongefahren.
Becky drehte sich zu Mrs. Mendlebaum um, wies mit dem Daumen über ihre Schulter in die Richtung, die Frankie genommen hatte. „Und soll ich Ihnen was sagen? Clark Winstead war eifersüchtig auf ihn …“
„Mr. Spielverderber eifersüchtig auf …?“
„Eifersüchtig, weil ich mit Frankie eine kurze Zeit gegangen bin. Clark und Frankie sind sich nie begegnet. Ich habe ihm nur ein klein bisschen von ihm und mir erzählt, und den Rest hat er sich zusammengereimt.“
„Niemals allzu viel erzählen! Das war gut so, Mädchen.“
Becky fragte sich nach dem Grund für dieses seltsame, wissende Lächeln auf dem Gesicht ihrer ehemaligen Nachbarin. Sie hakte aber lieber nicht nach. Wahrscheinlich steckte wieder irgendeine wilde Idee dahinter, die sie lieber nicht hören wollte.
„Frankie bedeutet mir nichts. Deshalb habe ich ihn Ihnen eben auch nicht vorgestellt.“
„Das ist absolut verständlich, meine Liebe.“
„Außerdem wollte ich Sie nicht länger aufhalten, da Sie ja gleich weiterfahren wollen. Es seit denn, Sie haben es sich anders überlegt. Es wäre vielleicht gut, wenn Sie und Ihr Mann auf einen Tee hereinkämen. Chester tut mir schon leid, so wie er im Wagen dasitzt.“
„Chester tut Ihnen leid? Sie könnten ihn nicht aus dem Wagen bekommen, und wenn Sie ihn herauszerren müssten. Er sagt, dass frische Luft ihm Übelkeit verursacht.“ Mrs. Mendlebaum wies mit dem Kinn zu der Zeitung hin, die auf einmal in Mr. Mendlebaums knotigen Fingern zu rascheln begann. „Aber Sie haben recht“, fuhr sie fort, „wir müssen uns auf den Weg machen, sonst schaffen wir es nicht planmäßig.“
„Ich bin Ihnen so dankbar für alles, was Sie für mich getan haben.“ Becky machte eine Handbewegung zu dem Karton auf dem Rasen hin, sah einen Fleck an einer Seite, aus der etwas Braunes heraussickerte. „Ich schicke Ihnen die Plastikschüsseln per Post zurück, sobald ich sie geleert habe.“
In den Abfall, setzte sie im Stillen hinzu, fand sich aber gleich sehr ungerecht.
„Ist nicht nötig.“ Ihre Freundin wedelte das Angebot ab. „Ich habe alles in Plastikbeutel
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