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Bianca exklusiv 0177

Bianca exklusiv 0177

Titel: Bianca exklusiv 0177 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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pünktlich zur Kirche.“
    „Sieh doch mal mein Kleid, damit kann ich nicht mal einsteigen.“
    „Wer sprach von Bequemlichkeit? Hier geht es nur um Transport, nicht um Luxus. Und um Spannung und den kraftvollen Sound eines Motors.“
    „Und um Wind in meinen Haaren. Ich kann doch nicht mit zerzauster Frisur bei der Hochzeit auftauchen.“
    „Das musst du selbst wissen. Aber die Maschine steht zur Verfügung.“
    Sara schaute abschätzend zum Motorrad. „Ich habe das Gefühl, das werde ich noch bereuen.“
    „Was wäre das Leben ohne ein bisschen Reue? Zieh deinen Rock hoch, und steig ein. Ich verspreche dir, dass du es genießen wirst.“
    Den Wind, der ihr um den Helm pfiff, genoss sie nicht, auch nicht das Geratter und Geklapper der über die Straße hüpfenden Maschine und das Dröhnen des Motors. Aber dennoch war die Fahrt etwas Besonderes.
    Es gab sicher bequemere Möglichkeiten, ein Hochzeitskleid von der Reinigung zur Kirche zu bringen. Aber der Verkehr brandete um sie herum, und Ben mit seinem kantigen Gesicht, in Jeans, T-Shirt und schwarzen Stiefeln anzuschauen, das war ein echter Genuss.
    Zu der erotischen Anziehungskraft kam noch vieles mehr. Doch daran wollte sie im Moment lieber nicht denken. Jetzt waren erst mal Gypsy, deren Ehemann und das Baby wichtig, das geboren werden sollte. Ihre Gedanken zerflossen sogleich zu Bildern von ihr selbst mit einem dunkelhaarigen, grünäugigen Baby und von Ben, der neben ihr stünde und ihre Hand hielte …
    Eine alberne Vorstellung. Erst einmal musste ihr Leben wieder in Ordnung gebracht und Alicia Randolphs Hochzeit nach Plan durchgeführt werden. Danach würde sie Gypsy und das neue Baby besuchen. Hoffentlich ging Kevin zum Standesamt und würde den Namen aussuchen!
    Danach wollte sie überlegen, wie sie die gestörte Beziehung zu West wieder in Ordnung bringen könnte. Sie musste ihm bald gegenübertreten, schon allein, um das alberne Hochzeitskleid zu holen, damit Ben es abliefern konnte.
    Dabei schien er es nicht eilig zu haben. Er konnte vermutlich die paar Dollar extra gebrauchen. Dass er bald fahren würde, freute sie nicht gerade, auch wenn sie das ungern zugab. Dabei war er doch nur irgendein gutaussehender, angenehmer, findiger Typ, der zufällig auf ihrer Schwelle gestanden hatte. So etwas wie Liebe auf den ersten Blick gab es sowieso nicht. Und selbst wenn, Ben war, so charmant er auch war, kein Partner für sie. Das Letzte, was sie im Leben brauchen konnte, war ein arbeitsloser Abenteurer.
    Das Motorrad wechselte die Spur, und das bauschige Hochzeitskleid flatterte ihr ins Gesicht. Sie versuchte, es auf ihren Schoß zu stopfen, aber das half wenig. Als sie es endlich bewältigt hatte, merkte sie, dass sie gerade die richtige Ausfahrt verpasst hatten.
    Sie zupfte Ben am Ärmel und gab ihm Zeichen. Er fuhr schneller und nahm die nächste Ausfahrt.
    „Die Welt ist klein, nicht?“ Zwei Blocks von der Kirche entfernt, hatte der Polizist sie angehalten. Derselbe vom Vorabend. „Da will ich gerade nach einer langen Nacht zum Revier zurück und sehe ein Hochzeitskleid vorbeifliegen“, bemerkte er gereizt. „Und denke, wie wohl die Chancen stehen, auf dieselbe Braut zu treffen, die ich am Vorabend höflichst zur Methodistenkirche begleitet habe. Und wen finde ich? Dasselbe glückliche Paar. Nun erzählen Sie mir nicht, dass sie immer noch nach der Kirche suchen.“
    „Doch, genau das.“ Sara hielt das Kinn gereckt. „Und es ist wichtig, dass wir pünktlich da sind.“
    „Ach, wirklich?“ Der Beamte stieß mit der Stiefelspitze gegen den Hinterreifen der Harley. „Schöne Maschine“, sagte er zu Ben, „wo haben Sie sie her?“
    „Tennessee.“
    „Hat wohl ’n paar Cents gekostet.“
    „Drei, um es genau zu sagen.“
    Der Beamte schaute Sara unwirsch an. „Was ist mit dem Transporter passiert, mit dem Sie das letzte Mal unterwegs waren, als ich Sie anhielt? Der gehörte doch Ihnen, oder?“
    Sara nickte ungeduldig. „Ja, aber er läuft nicht.“
    „Ach, das tut mir aber leid“, tat der Polizist anteilnehmend, „Sie meinen, es ist noch was anderes, als dass er bis zur Radnabe in etwas steckt, was ehemals ein schöner Rasen war?“
    Sara schaute ihn entsetzt an. „Wieso wissen Sie …?“
    „Ich wurde am frühen Morgen angerufen. Ein Nachbar von Mr. Ridgeman scheint vom Geräusch sanfter Wellen aufgewacht zu sein, die irgendwo gegenschwappten. Wie sich herausstellte, hat Mr. Ridgemans kaputte Sprinkleranlage den Garten überflutet und

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