Bianca exklusiv 0177
und schmerzlos über die Bühne gegangen, und der Empfang reibungslos verlaufen.
Das Brautpaar schritt unter einem Regen von Glücksbringerreis durch die Menge. Jetzt blieb nur noch, die Kirchenräume wieder in Ordnung zu bringen.
Mrs. Randolph winkte ihrer Tochter ein Lebewohl zu, dann wandte sie sich mit feuchtem Blick an Sara. „Du hast alles ganz wunderbar gemacht, Sara. Aber es ist schwer, ich werde Alicia so vermissen.“
Sara lächelte tröstlich. „Sie können stolz auf ihre Tochter sein, sie sah sehr schön aus. Und nun haben Sie noch einen Schwiegersohn dazubekommen.“
„Ach, der ist leider ein Trottel, was immer Alicia über ihn sagt.“
„Mr. Randolph scheint ihn zu mögen.“
„Mr. Randolph ist selbst ein Trottel.“ Mrs. Randolph seufzte. „Ich werde ihn mal suchen gehen.“
Sara brachte Mrs. Randolph zur Tür. „Sie fahren jetzt nach Hause und erholen sich. Ich kümmere mich hier um alles.“
Sara überprüfte ein letztes Mal den Altarraum, knipste das Licht aus und eilte den langen Gang zu dem großen Empfangsraum hinunter.
Ben war nicht zu sehen, aber alles war schon wieder aufgeräumt, Tische beiseite- und die Stühle aufeinandergestellt, die Dekorationen eingepackt, das Geschirr und die Gläser abgewaschen, Tischtücher und Servietten gestapelt.
Sara lächelte erfreut. Das hatte Ben offenbar veranlasst. Endlich könnte sie nach Hause gehen und die Füße hochlegen.
„Ben?“ Der Name hallte durch den hohen Raum. „Wo bist du?“ War er vielleicht schon mit dem Hilfspersonal gefahren?
Die Antwort stand draußen geparkt: ein weißer Transporter, wie Aschenputtels Kutsche. Die rückwärtige Tür war geöffnet, Ben packte gerade die Kerzenleuchter ein. Er sprang herunter und sagte fröhlich: „Hi. Ich habe schon fast alles eingepackt, außer dir natürlich. Die Tische und Stühle bleiben hier, nicht?“
Sara nickte. „Wie hast du das nur geschafft?“
„Ich habe einen Karton genommen, ihn hinausgetragen, dann den nächsten geholt und hinausgetragen und dann …“
„Den Wagen“, unterbrach sie ihn, „woher hast du den?“
„Gemietet.“
„Mit einer abgelaufenen Kreditkarte?“
„Ach, ich habe ein paar Fäden gezogen und das Missverständnis geklärt.“
„Was für Fäden?“
„Hör auf, dir darüber Sorgen zu machen, ich schwöre, es ist alles ganz legal. Ich dachte, du würdest dich freuen und mir vielleicht sogar dankbar sein.“
„Bin ich auch, Ben, aber … bist du sicher, dass der Polizist nicht noch mal nach uns sucht?“
„Nach all den kostenlosen Arbeitsstunden, die du ihm für sein Spendenprojekt versprochen hast? Nein, bestimmt nicht. Vertrau mir, Sara, das hier ist ein Mietwagen, und er kostet dich keinen Cent, okay?“
Dagegen war wirklich nichts zu sagen, Sara war ganz gerührt. „Ich danke dir, Ben. Wie hast du nur die Zeit gefunden, ihn zu besorgen?“
„Ich wusste, dass wir das hier alles nicht mit der Harley transportieren können, also bin ich, während du mit den Partygästen beschäftigt warst, verschwunden und kam gerade noch rechtzeitig, um das Strumpfband der Braut aufzufangen. Hast du mich nicht vermisst?“
Seine Umsicht und der Stress des Tages bewirkten bei Sara etwas, das sie seit ihrem siebzehnten Lebensjahr nicht mehr getan hatte. Und zwar damals, als sie erfahren hatte, dass ihre Mutter nicht vor zehn Jahren gestorben war, sondern die Familie einfach verlassen hatte. Sie brach in Tränen aus.
11. KAPITEL
„Ich heule sonst nicht grundlos.“
Ben tupfte in der Kirchenküche Saras Augen mit einem feuchten Tuch ab und wischte ihr die verlaufene Wimperntusche weg. „Du bist einfach fix und fertig, so was passiert jedem mal.“ Er tupfte auch das andere Auge, froh über den Vorwand, ihr Kinn noch weiter halten zu können. „Wenn ich dran gedacht hätte, wie empfindlich du auf umgekehrte Psychologie reagierst, hätte ich stattdessen etwas ganz Gemeines gemacht.“
„Tust du so was überhaupt, Ben?“
„Meine Schwester behauptet, die einzige Person, die gemeiner sei als ich, sei ihr Ex-Mann.“ Er strich sanft über ihre Wange.
„Es geht schon wieder. Ich war nur so überwältigt, als ich hier hereinkam und sah, dass alles schon fertig und aufgeräumt war.“
„Du hast mich doch als Helfer engagiert, nicht?“
„Ja, schon, aber keiner meiner Mitarbeiter hätte schon alles eingeladen, geschweige denn, einen Transporter gemietet.“
„Das habe ich aus reinem Selbstzweck getan. Ich wollte nicht, dass die großen
Weitere Kostenlose Bücher