Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bianca exklusiv 0177

Bianca exklusiv 0177

Titel: Bianca exklusiv 0177 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wirkte? Natürlich war sie solchem Typ bereits begegnet, entschied Becky – in den geliehenen Videofilmen, die sie sich zu später Stunde ansah. Cary Grant fiel ihr ein. Eine jüngere Version des romantischsten Filmstars aller Zeiten hatte soeben ihre Finger zerquetscht und war kurz davor, mit ihrem Babyschühchen-Anhänger im Lift abzuschwirren.
    „Hey, Sie! Sie in dem teuren Anzug …“ Becky zeigte mit der Spitze ihres Regenschirms auf ihn, „… Sie können nicht einfach mit meinem Schühchen verschwinden!“
    Diverse Köpfe drehten sich zu ihr um.
    Zumindest eine der Personen im Lift war ungehalten, denn Becky glaubte, einen entrüsteten Ton zu hören.
    Sie wollte nichts so sehr, als sich ihren Regenmantel über den Kopf ziehen und sich still und leise davonstehlen.
    Ganz hinten im Lift lächelte der Mann mit dem Cary-Grant-Gesicht, streckte sich, um über die anderen Köpfe hinwegsehen zu können, und rief zurück: „Es war ein Missgeschick. Ganz gewiss, Miss. Ich würde nie etwas absichtlich an mich nehmen, was Ihnen gehört.“
    Das Einzige was Becky herausbrachte, war ein Gequieke. Zu mehr war sie im Moment nicht fähig. Ich würde nie etwas absichtlich an mich nehmen, was Ihnen gehört. So ein geschniegelter Blödmann, dachte sie.
    Ihre schlecht sitzende Brille rutschte ihr fast von der Nase, als sie auf den Lift zuging. Die letzte Person drängte sich in den wartenden Aufzug. Und dieser dumme Kerl kam nicht heraus, er wollte tatsächlich mit ihrem heiß geliebten Anhänger wegfahren!
    „Ich werde Sie finden!“, schrie Becky mit drohender und empörter Stimme. „Ich gehöre nicht zu den Frauen, die es zulassen, das irgend so ein Mann – nicht einmal ein Mann wie Sie – einfach so …“ Becky fasste sich. Er war kein Durchschnittsmann. Sie sollte sich seinem Niveau anpassen und mehr Stil und Würde zeigen. „Ich gehöre nicht zu den Frauen, die einem Fremden erlaubt, eine Situation auszunutzen und sich dann einfach davonzustehlen.“
    „Das freut mich für Sie“, entgegnete er mit einem fast unmerklichen Zwinkern. „Man findet heutzutage nur selten eine Frau, die ihren Talisman so hitzig verteidigt.“
    „Oh! Sie …“ Worte waren einfach zu wenig. Diese Situation erforderte Handeln – ein drastisches und sofortiges Handeln. Becky stieß ihren alten Regenschirm zwischen die zugleitenden Türen. Leider sah jemand im Lift es kommen und stupste die Regenschirmspitze mit der Aktenmappe zurück. Von dem Stoß öffnete sich der defekte Schirm und zeigte sich in seiner ganzen lädierten Pracht. Während die Türen zuglitten und ihr Anhänger samt dem lebenden Traumbild von Männlichkeit und Kultiviertheit ihrer Sicht entschwanden, konnte Becky nur dastehen wie eine mitleiderregende Mary Poppins, die gerade durch einen Wirbelsturm geflogen war.
    „Hast du jemals daran gedacht, zu heiraten?“
    Clark Winstead blickte von dem silbernen Firlefanz in seiner Hand zu seinem langjährigen Vertrauten und großzügig bezahlten Steuerberater. Auch wenn er wusste, dass sein höchst reizbarer, leicht neurotischer alter Freund den trockenen Humor nicht zu würdigen wüsste, so konnte er sich seine Gegenfrage nicht verkneifen. „Soll das ein Heiratsantrag sein, Baxter?“
    „Ha-ha.“ Baxter Davis öffnete die Tür mit dem Schild Winstead Handelsgesellschaft, Internationale Zentrale und hielt sie für Clark auf.
    „Du kennst meine Einstellung zur Ehe.“ Allein das Wort Ehe auszusprechen, fiel Clark nicht leicht. Er verkrampfte sich. Nicht einmal sein engster Freund konnte die Gefühle begreifen, die dieses Thema in ihm auslöste. Der seelische Schmerz über die zerrüttete Ehe seiner Eltern war in all den Jahren nicht schwächer geworden. Er zuckte die Schultern und fügte gelassen hinzu: „Sie widerspricht meinen Grundsätzen.“
    „Ach, ja, ja. Du bist das Produkt geschiedener Eltern, fürchtest demnach das Risiko, das die Statistiken bestätigen, und so weiter und so fort … Großes Gähnen.“ Die Tür fiel hinter ihnen ins Schloss. „Aber gibt es da nicht auch noch Vorteile?“
    Clark blickte im geschäftigen Außenbüro seiner Zentrale flüchtig in die Runde, doch er war mit seinen Gedanken bei anderen Dingen. „In unserer Zeit kann ein Mann sich dieser Vorteile, wie du sie nennst, durchaus bedienen, ohne die Nachteile einer Ehe eingehen zu müssen, die zweifellos früher oder später in die Brüche geht.“
    „Ich habe an Kinder gedacht.“
    Clark spürte das winzige Babyschühchen zwischen

Weitere Kostenlose Bücher