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Bianca Exklusiv Band 0088

Bianca Exklusiv Band 0088

Titel: Bianca Exklusiv Band 0088 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Campbell Kristy McCallum Lucy Gordon
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Fluss, wobei das Wasser hinter dem Heck aufschäumte.
    “Ich habe in den letzten Tagen mehrfach versucht, Sie zu erreichen. Leider habe ich kein Glück gehabt”, meinte Ryan in vorwurfsvollem Ton.
    “Ich habe doch erwähnt, dass ich in Hongkong viele Freunde habe. Außerdem war ich neugierig, was sich alles verändert hat.”
    “Fühlen Sie sich nicht einsam, so allein in der Wohnung?”, wollte er wissen.
    “Gar nicht. Ich bin viel zu beschäftigt.”
    “Anfang nächster Woche erwarten wir Ihren Vater zurück.”
    “Ich weiß. Serena hat es mir gesagt.”
    Er sah sie verblüfft an. “Sie haben Serena besucht?”
    “Warum nicht?”, entgegnete Tara. “Ich habe mich schon als Kind gut mit ihr verstanden. Außerdem ist sie jetzt meine Stiefmutter. Sie möchte, dass ich zu ihnen ziehe, aber ich finde die Idee nicht sehr gut. Was meinen Sie dazu?”
    Ryan sah verwirrt aus, als ob er nicht wüsste, was er antworten sollte. Schließlich sagte er zögernd: “Immerhin war es Ihr Zuhause. Ihrem Vater würde es sicher gefallen, Sie ständig in der Nähe zu haben.”
    “Ich halte es trotzdem nicht für richtig. Das Haus ist jetzt Serenas Heim, und ich glaube nicht, dass sie gern mit ihrer Stieftochter zusammenleben möchte, vor allem, weil wir das noch nie getan haben.”
    “So habe ich es noch gar nicht betrachtet”, bemerkte er nachdenklich. “Ich bin sicher, Serena denkt auch nicht so. Schließlich ist sie Halbchinesin, und Sie wissen ja, wie viel den Chinesen die Familie bedeutet. Serena ist womöglich gekränkt, wenn Sie nicht zu ihr ziehen wollen.”
    “Nicht, wenn ich es richtig angehe.” Tara lächelte schalkhaft. “Wahrscheinlich wird sie sogar erleichtert sein, wenn ich ihr Angebot ablehne.”
    “Sie sind eine merkwürdige Frau, Tara. Nehmen Sie immer so viel Rücksicht auf die Gefühle anderer?”
    “Wenn es irgendwie möglich ist, ja. Ich bin mit dem Motto aufgewachsen: ‚Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem andren zu.‘ Man kann es auch positiv sagen: Ich behandle andere Menschen so, wie ich selbst gern behandelt werden möchte.”
    Sie merkte, dass sie seine Neugier geweckt hatte, und hoffte, er würde nicht mit ihr über ihre Kindheit reden wollen, denn das führte wahrscheinlich zu einem Gespräch über ihren Vater und dessen Firma. Und darüber wollte Tara nicht reden – schon gar nicht mit Ryan.
    “Das Motto klingt nicht nach Ihrer Mutter, so viel ich von ihr gehört habe”, sagte Ryan. “Den Beschreibungen nach muss sie eine ausgesprochene Egoistin sein.”
    “Ich wurde ja auch hauptsächlich von einem Kindermädchen aufgezogen, nicht von meiner Mutter. Und als ich noch klein war und hier in Hongkong lebte, hat mein Vater viel Zeit mit mir verbracht”, berichtigte Tara ihn.
    “Entschuldigen Sie”, sagte Ryan zerknirscht. “Ich hätte nicht so boshaft von Ihrer Mutter reden dürfen.”
    Tara zuckte die Schultern. “Es macht mir nichts aus. Schließlich ist es die Wahrheit. Meine Mutter ist auf ihre Art eine bemerkenswerte Frau, und sie ist John eine ausgezeichnete Gattin. Sie hat nur kein Talent für die Mutterrolle.”
    “Sie sind sehr nachsichtig”, meinte Ryan bewundernd.
    Wieder zuckte Tara abwehrend die Schultern. “Seit ich erwachsen bin, fällt es mir leichter, über ihre Fehler hinwegzusehen, weil ich glaube, meine Mutter zu verstehen. Das war allerdings nicht immer so.”
    “Ich kann mir vorstellen, dass Sie es bisher im Leben nicht leicht gehabt haben”, meinte er nachdenklich.
    Mit dieser Bemerkung hatte er bei ihr einen wunden Punkt berührt. Um sich nichts anmerken zu lassen, fragte sie betont spöttisch: “Sie meinen, ich bin ein armes reiches Mädchen?”
    “Das meine ich überhaupt nicht”, widersprach er schroff. “Sicher hatten Sie keine völlig glückliche, problemlose Kindheit. Aber ich habe den Eindruck, dass Ihnen das nicht geschadet hat. Sie scheinen zu den begnadeten Menschen zu gehören, die so viel Persönlichkeit und Charakter besitzen, dass sie aus Nachteilen immer noch Gewinn ziehen können. Einfach, weil sie sich nicht unterkriegen lassen und versuchen, aus allem das Beste zu machen. In dem Punkt ähneln Sie Ihrem Vater sehr. Er ist stets bereit, aus seinen eigenen und den Fehlern anderer zu lernen.”
    Ryans Feinfühligkeit verunsicherte Tara. Rasch wechselte sie das Thema. “Daddy hält es für eine gute Idee, wenn ich für die Hall Bay Company arbeite. Was meinen Sie dazu?”
    “Ich finde die Idee auch

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