Bianca Exklusiv Band 0088
nicht zu Ende denken.
Um sich abzulenken, bemühte Tara sich um einen Job, doch sie konnte sich auf kein Angebot festlegen. Tatsächlich bin ich momentan nicht in der Lage, mich für irgendetwas zu entscheiden, gestand sie sich verzweifelt ein. Dauernd musste sie an Ryan denken und fragte sich, was er wohl für sie empfand.
Am Freitag hielt Tara die Ungewissheit nicht länger aus und kam zu einem spontanen Entschluss. Sie würde Ryan in seinem Apartment besuchen und sich bei ihm entschuldigen. Weiter wollte sie nichts planen. Wir werden sehen, was sich dann ergibt, sagte sie sich. Ein Schritt nach dem anderen …
Als sie vor Ryans Tür stand, wurden Tara vor Aufregung und Nervosität die Knie weich. Vielleicht war Ryan gar nicht zu Hause? Oder, was noch schlimmer wäre: Vielleicht hatte er Besuch? Mutig klingelte sie.
Ryan selbst öffnete. Er warf ihr einen nichtssagenden Blick zu.
Tara schluckte. “Ich wollte mich entschuldigen”, brachte sie mühsam heraus. “Bestimmte Dinge hätte ich nicht sagen dürfen.”
“Komm doch herein”, erwiderte Ryan ruhig.
Tara wusste nicht, was sie tun sollte. Wollte er wirklich, dass sie hineinging? Sein Gesicht verriet nichts von seinen Gedanken.
“Na ja, ich wollte mich nur entschuldigen, und das habe ich ja getan, also …” Sie verstummte verzweifelt.
“Ich glaube, du brauchst einen Drink”, meinte er, fasste sie am Arm und führte sie ins Wohnzimmer. “Darf es Champagner sein?”, erkundigte er sich spöttisch. “Beim letzten Mal, als du hier warst, schienst du ihn sehr genossen zu haben.”
“Ja, gern”, erwiderte sie unsicher und setzte sich nervös auf einen hochlehnigen Stuhl.
Ryan holte Champagner und Gläser. “Nun?”, fragte er, schenkte ein und reichte Tara ein Glas. “Worüber wolltest du mit mir reden?”
“Ich wollte nur sagen, dass es mir Leid tut”, antwortete sie steif. “Ich bin zornig geworden.”
“Weil ich gesagt habe, dass der Kuss ein Fehler gewesen sei”, ergänzte Ryan.
“Genau.” Sie funkelte ihn wütend an. “Keine Frau hört so etwas gern.”
“Das stimmt”, gab er zu. “Es war ein taktischer Irrtum meinerseits, für den ich mich bei dir entschuldigen möchte.” Er stand vor ihr und blickte ihr tief in die Augen.
Verunsichert stellte sie ihr Glas auf den Couchtisch. Was sollte sie jetzt bloß machen? Doch Ryan nahm ihr die Entscheidung ab. Er zog sie hoch, nahm sie in die Arme und küsste sie leidenschaftlich.
Tara wollte sich von ihm losreißen, aber augenblicklich schmolz ihr Widerstand dahin, und selbstvergessen schmiegte sie sich an Ryan.
“Mein kleines Dummerchen”, flüsterte er zärtlich. “Wusstest du denn nicht, dass ich dich wahnsinnig liebe?” Sanft ließ er ihr die Hände über den Rücken gleiten.
Tara erschauerte.
“Ich bin verrückt nach dir, mein Schatz. Warum bist du vor mir davongelaufen?”, fragte Ryan heiser.
“Ich dachte, du machst dir nichts aus mir”, flüsterte sie.
Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und lächelte sie liebevoll an. “Du musst den Verstand verloren haben. Ich sollte mir nichts aus dir machen? Du warst diejenige, die sich nichts aus mir machte – das dachte ich jedenfalls. Erst als du mir so schonungslos die Leviten gelesen hast, wagte ich zu hoffen, dass ich dir nicht völlig gleichgültig bin.” Sanft strich er ihr mit einem Finger über die Lippen.
Ein Schauer der Erregung durchlief Tara.
“Ich wusste, dass ich dich dazu bringen könnte, mich zu begehren”, fuhr Ryan heiser fort. “Doch damit hätte ich mich nie zufriedengegeben. Vom ersten Augenblick an war ich in dich verliebt, aber ich wollte es nicht wahrhaben. Deshalb konnte ich auch nicht länger mit dir zusammenarbeiten. Es war schrecklich zu wissen, dass du so nah und trotzdem unerreichbar warst.”
Plötzlich wurde er sehr ernst. “Tara, liebst du mich?”
“Ja, ich liebe dich, obwohl du arrogant, herrisch und viel zu selbstgefällig …”
Weiter kam sie nicht, denn Ryan presste sie an sich und küsste sie heftig. Als er schließlich die Lippen von ihren löste, fühlte sie sich ein wenig schwindlig.
“Schade, dass wir das nicht schon letzten Samstag getan haben”, meinte er fröhlich. “Jetzt haben wir eine ganze Woche Zeit verloren.”
“Warum hast du dich denn nicht bei mir gemeldet?”, wollte Tara wissen.
Er zog sie dichter an sich. “Ich hatte Angst, du würdest mir wieder den Kopf abreißen.”
Sie war über den neckenden Ton empört. “Du und Angst! Wahrscheinlich
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