BIANCA EXKLUSIV Band 0171
Naturteich zum Schwimmen. Was wollte man mehr? Aber dann fiel ihr ein, dass sie in Kalifornien ein Zuhause, ein Geschäft und eine Familie besaß.
„Essenszeit“, verkündete Colt und klappte den Korb auf.
Theo setzte sich auf die Decke. „Was gibt es?“
„Sandwiches, Obst und Eistee. Okay?“
„Großartig.“
Er hatte auch große Papierservietten, Pappteller, Gläser und Behälter mit Sellerie, Möhren und Dill-Pickles mitgebracht.
Colt stellte alles auf die Decke. „Bedienen Sie sich.“
„Danke.“ Theo wickelte ein Sandwich aus und biss hinein. Es war mit Hühnchenbrust, Salat, mildem Käse und Honigsenf belegt. „Sehr gut“, lobte sie.
„Freut mich, dass es Ihnen schmeckt.“
Theo sah zu den Hügeln hinüber. „Ihre Ranch liegt also hinter der Hügelkette. Züchten Sie Vieh?“
„Etwa zweihundert Rinder.“
„Und Pferde?“
„Wir haben zwanzig Pferde.“
„Wir? Sie und Ihre Eltern?“, fragte sie interessiert.
Colt schüttelte den Kopf. „Meine Mutter starb, als ich sieben war, meinen Vater verlor ich mit achtzehn.“
Theo sah ihm an, wie schmerzhaft die Erinnerung war. „Tut mir leid“, sagte sie leise.
„Hamilton hat nicht über meine … Familie gesprochen?“
„Nein.“ Sie wechselte das Thema. „Haben Sie dieses leckere Essen selbst zubereitet?“
Colts Gesicht erhellte sich. „Ruth hat es für mich zusammengestellt.“
Ruth? Theo verspürte ein mulmiges Gefühl. Wer war Ruth? Nun ja, natürlich hatte er Freundinnen. Ein Mann, der so aussah wie er, hatte vermutlich jede Menge Verehrerinnen.
„Ich verstehe“, murmelte sie.
Colt war klar, was sie dachte. Dass Ruth eine enge Freundin war. Nun, das war sie auch, aber nicht so, wie Theo glaubte.
Er stellte es nicht richtig. Dass Theo eifersüchtig auf Ruth war, freute ihn. Offenbar erwiderte sie etwas von dem, was er für sie empfand. Colt malte sich aus, was sich zwischen ihnen entwickeln konnte, wenn sie ihm erst das Land verkauft hatte.
„Wissen Sie“, begann er nach einem Schluck Tee. „Maude hat oft von Ihnen gesprochen. Ich wünschte, ich hätte genauer hingehört. Bis zum Tag ihrer Beisetzung war ich überzeugt, dass Sie Maudes Enkelin sind.“
„Jordan auch.“ Theo unterdrückte die Eifersucht auf Ruth. „Colt, hat Maude das jemals ausdrücklich gesagt?“
Er überlegte. „Nein. Es wundert mich, dass Jordy es nicht besser wusste. Als Maudes Anwalt muss er doch ihren Lebenslauf gekannt haben.“
„Vielleicht hat sie ihn und andere absichtlich in dem Glauben gelassen. Sie hat Jordan einen Brief gegeben, der erst nach ihrem Tod geöffnet werden durfte. Darin erklärt sie, wer ich wirklich bin, damit es keine erbrechtlichen Probleme gibt.“
Colt sah sie an. „Und wer sind Sie, Theo?“
„Eine Freundin, ursprünglich nur eine Brieffreundin.“
„Eine Brieffreundin! Sie scherzen.“
Wie Jordan, so erzählte Theo auch Colt, wie Maude und sie sich kennengelernt hatten. „Wir schrieben uns zwanzig Jahre lang. Ihre Briefe waren sehr schön, und ich habe alle aufbewahrt.“
„Ich wette, sie hat Ihre auch gesammelt.“
„Glauben Sie wirklich?“ Vielleicht lagen sie irgendwo in Maudes Büro. Wäre es nicht lustig, zu lesen, was sie Maude als Kind geschrieben hatte?
Colt lächelte. „Wenn ich das Chaos in Maudes Haus richtig gedeutet habe, dürfte sie nie etwas weggeworfen haben. Sie müssen wie ein Wirbelwind durch das Haus gefegt sein. Heute Morgen war alles tadellos aufgeräumt.“
„Stimmt. Aber das war nicht ich.“ Theo schaute in die Ferne. „Jordan hat es aufräumen lassen, während ich in Kalifornien war.“
„Höre ich da Missfallen heraus?“, fragte er.
Plötzlich verspürte Theo den Wunsch, sich in der Fehde zwischen Colt und Jordan auf eine Seite zu schlagen. Auf die von Colt. Sie presste die Lippen zusammen. Nicht nur, um ihre berechtigte Kritik an Jordan für sich zu behalten, sondern auch, weil sie Colt am liebsten gefragt hätte, ob der Anwalt wirklich so vertrauenswürdig war, wie er wirkte.
„Nein“, erwiderte sie eine Spur zu kühl. „Jordan ist sehr freundlich und hilfsbereit.“
Das glaube ich gern, dachte Colt und fragte sich, ob der Anwalt Theo von seiner Beziehung zu Marion Roth erzählt hatte. Bestimmt nicht. Jordan war nicht dumm und hatte es auf Theo und ihr Geld abgesehen. Colt war rätselhaft, was Jordy mit Marion machen würde. Er hatte den Anwalt und dessen Sekretärin nicht mehr zusammen in der Öffentlichkeit gesehen seit … seit Maudes
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