BIANCA EXKLUSIV Band 0171
vergessen. Niemals.
„Gut. Danke.“ Sie hat den Kuss erwidert, dachte Colt. So wie Frauen es taten, wenn sie mehr wollten. Vielleicht würde es ihre geschäftliche Beziehung nicht gefährden, wenn er ihr mehr gab. Oder wünschte er sich das nur?
Theo wollte nicht reden. Sie legte den Kopf zurück und schloss die Augen.
Auf der ganzen Fahrt nach Hattie musste sie an den Kuss denken. Und an das quälende Verlangen, das er in ihr hinterlassen hatte.
Theo war seit einer Stunde zu Hause, als das Telefon läutete. Sie hatte an Maudes Schreibtisch gesessen und auf Papiere gestarrt, ohne ihren Inhalt zu verstehen.
Sie nahm den Hörer ab. „Hallo?“
„Theo, ich versuche schon den ganzen Tag, dich zu erreichen, und habe mir Sorgen gemacht.“
„Hallo, Jordan.“ Es fiel ihr schwer, mit Jordan zu reden, nachdem sie so lange und so intensiv an Colt gedacht hatte.
„Ich bin bei dir vorbeigefahren, und dein Wagen steht in der Einfahrt. Ich hatte Angst, dir wäre etwas zugestoßen.“
Sie seufzte innerlich, denn sie wusste, dass ihre Erklärung Jordan nicht gefallen würde. Aber sie wollte weder ihn noch Colt anlügen.
„Ich habe mir mit Colt Murdoch das Stück Land angesehen, das er kaufen will.“
„Verdammt!“, explodierte Jordan. „Das habe ich dir gestern gezeigt!“
Diesmal machte seine Reaktion sie wütend. „Ja, und wenn ich beschließe, es mir morgen ein drittes Mal anzusehen, werde ich das tun“, erwiderte sie scharf. „Jordan …“ Sie war drauf und dran, ihm zu sagen, was sie von seinem Verhalten hielt.
„Warte, Theo, bitte“, unterbrach er sie. „Es tut mir leid. Ich habe kein Recht, dich wegen dieses Kerls so anzufahren. Bitte, vergib mir.“
Theo schwieg einen Moment. Irgendwie schien diese ganze Sache außer Kontrolle zu geraten.
„Jordan, was du und Colt füreinander empfindet, hat mit mir nichts zu tun. Ich mag euch beide.“
„Murdoch und ich sind so verschieden, dass ich das für fast unmöglich halte“, antwortete Jordan.
„Es ist keineswegs unmöglich, obwohl ich dir zustimmen muss, dass ihr sehr verschieden seid.“
„Theo, als dein Rechtsberater empfehle ich dir, dich von Murdoch fernzuhalten und zwar sowohl geschäftlich als auch …“ Jordan räusperte sich. „Ich bin sicher, du bist viel zu klug, um dich privat mit ihm einzulassen.“ Sein Herz schlug wie wild.
„Jordan, du bist mein Rechtsberater. Ich mag und respektiere dich, aber niemand schreibt mir vor, mit wem ich mich treffe. Hast du das verstanden?“
Jordan zuckte zusammen. Ein mörderischer Zorn stieg in ihm auf. Die Vorstellung, dass Colt Murdoch mit ihm um Theos Zuneigung konkurrierte, war fast unerträglich.
„Natürlich verstehe ich das“, erwiderte er ruhig, obwohl die Wut ihm fast die Stimme raubte. „Ich wollte dir nicht auf die Zehen treten, Theo. Bitte, nimm meine Entschuldigung an.“
Theo atmete tief durch, um sich zu beruhigen. „Entschuldigung angenommen. Jetzt sag mir, gibt es einen Grund dafür, dass du mich zu erreichen versucht hast?“
„Ich brauche ein paar Unterschriften von dir. Außerdem hatte ich gehofft, wir könnten heute Abend zusammen essen.“
Theo bekam ein schlechtes Gewissen. Sie hatte nichts Unrechtes gesagt, aber sie war sehr unfreundlich gewesen. „Na gut, Jordan. Ich kann gegen sieben fertig sein, wenn dir das passt. Du könntest die Papiere mitbringen, die ich unterschreiben muss.“
„Danke, Theo“, sagte er erleichtert. „Wir sehen uns um sieben.“ Er legte auf, stand auf und ging leise fluchend im Büro auf und ab.
Das war das Einzige, was er bei seinem Plan nicht bedacht hatte. Dass ein anderer Mann, noch dazu Colt Murdoch, sich für Theo interessierte.
7. KAPITEL
„Möchten Sie ein Dessert?“, fragte die Kellnerin.
„Ja, bitte bringen Sie uns die Karte“, erwiderte Jordan.
Der Abend war angenehm verlaufen, das Essen köstlich und Jordan so charmant gewesen, dass Theo sich herrlich entspannt fühlte.
„Jordan, ich habe eine Idee. Anstatt hier etwas zu bestellen, könnten wir zu mir gehen und den Apfelkuchen essen, den Nan Butler mir gebracht hat“, schlug sie lächelnd vor.
Jordan bekam Herzklopfen. Heute Abend war alles fantastisch gelaufen. Theo hatte die Papiere unterschrieben, ohne den Inhalt richtig zur Kenntnis zu nehmen. Nicht, dass mit den Dokumenten etwas nicht stimmte. Es handelte sich um ganz normale Anträge an das Nachlassgericht. Aber dass Theo nur einen flüchtigen Blick darauf geworfen hatte, stimmte Jordan
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