BIANCA EXKLUSIV Band 0171
würde.
Die beiden waren unterschiedliche Männer, kein Zweifel, doch der größte Unterschied lag in Theo selbst. Darin, wie sie auf jeden von ihnen reagierte. Bei Jordan fiel es ihr leicht, vernünftig und beherrscht zu bleiben. Bei Colt fühlte sie sich unsicher, verlegen und ganz und gar nicht beherrscht.
Sie musste etwas sagen. „Ja, du bringst mich durcheinander“, gestand sie.
„Weil du das fühlst, was ich fühle.“
Sie ging um ihn herum, als er bereits den nächsten Schritt auf sie zumachte.
„Erzähl mir nicht, was ich fühle“, sagte sie vom anderen Ende des Wohnzimmers aus. „Und jag mich nicht durchs Haus, sonst muss ich dich bitten zu gehen. Wenn du mir sonst noch etwas zu sagen hast, setz dich und lass uns darüber reden.“ Sie verschränkte die Arme und fühlte die bloße Haut unterhalb der verknoteten Bluse. O nein, dachte sie. Warum musste sie ausgerechnet jetzt halb nackt sein?
Okay, genug war genug. Sie war kein Kind mehr, und kein Mann würde sie zu etwas überreden, was sie nicht wollte. Theo ließ die Arme sinken. „Ich werde jetzt ein Glas Limonade mit viel Eis trinken. Du auch? Mir scheint, du könntest eine Abkühlung gebrauchen.“
„Ja, gern. Danke.“
Er ließ sich aufs Sofa fallen.
In der Küche setzte Theo sich hin und holte tief Luft. Als sie sie wieder ausstieß, fühlte sie die verschwitzten Locken an der Stirn. Gott, war es heiß. Heißer als vor Colts Auftauchen.
Nach einer Weile stand sie auf, nahm die Limonade und Eiswürfel aus dem Kühlschrank und füllte die größten Gläser, die sie in Maudes Schränken finden konnte. Sie kehrte damit ins Wohnzimmer zurück und gab Colt eins, ohne ihn anzusehen. Dann wählte sie den Sessel, der am weitesten von ihm entfernt war.
Er hielt sich das Glas an die Stirn. „Heiß heute.“
Theo fand seine Art, sich Kühlung zu verschaffen, ungemein sexy. „Sehr“, sagte sie und schlug die Beine übereinander, wobei sie darauf achtete, dass die Shorts nicht nach oben rutschten.
Colts Blick wanderte zu ihren Beinen, und sie spürte ihn auf der Haut. Hastig nahm sie einen Schluck.
„Gibt es ein Problem, über das wir sprechen sollten? Mit dem Land?“, fragte sie, obwohl er ihr gestanden hatte, warum er hier war.
Warum war er nur so unverschämt attraktiv? Er trug ein blaues Shirt mit aufgekrempelten Ärmeln, eine Jeans und Stiefel. Keinen Hut, der sein schönes Haar und die faszinierenden Augen vor ihr verbarg. Wie konnte jemand so blaue Augen haben?
„Ja, ich habe ein Problem“, sagte er. „Vielleicht kannst du mir helfen, es zu lösen.“
„Ich kann es versuchen.“
Colt lächelte. „Danke. Es ist so. Ich habe versucht, mich von dir fernzuhalten, um unser Geschäft nicht zu gefährden. Seit gestern schaffe ich das nicht mehr.“ Er zögerte. „Theo, du bist es.“
„Was bin ich?“, fragte sie.
„Die Frau, mit der ich mein Leben teilen möchte.“ Er stellte sein Glas auf den Boden und beugte sich vor. „Ich habe gehört, dass es so geschieht. Ein Mann sieht eine Frau, in einem Laden, auf der Straße oder wie bei uns in einer Friedhofskapelle, und er weiß, dass sie die Richtige für ihn ist.“
Das darf nicht wahr sein, dachte Theo verzweifelt. Erst Jordan und jetzt Colt. Was war das? Ein Wette, wer von ihnen sie als Erster ins Bett bekam?
„Das ist eine alberne Theorie“, antwortete sie.
„So?“
Seine Stimme brachte ihre Haut zum Kribbeln. „Ja.“
„Du willst nicht hören, was ich für dich empfinde, nicht wahr?“
„Du wirst zugeben, dass es für eine solche … Liebeserklärung ein wenig früh ist. Was ist mit den Männern von Montana los? Findet ihr an jeder Ecke eine Seelenverwandte?“, entfuhr es ihr.
„Eine was?“
„Schon gut.“
„Wer hat mit dir über Seelenverwandtschaft geredet?“, fragte er. „Spar dir die Antwort, Theo, ich kenne sie schon. Jordy verschwendet keine Zeit, was?“
„Das musst du gerade sagen.“ Sie sah, wie er aufstand. „Nicht, Colt“, warnte sie ihn. „Bleib, wo du bist.“
„Hat dir unser Kuss gestern etwa nicht gefallen?“
„Ein Kuss ist kein Eheversprechen. Jedenfalls in Kalifornien nicht.“
„Sicher, aber es gibt verschiedene Arten eines Kusses. Unserer war besonders.“ Er kam näher. „Wenn ich dich noch einmal küsse, ziehst du dann deine Zusage zurück, mir die achthundert Morgen anzubieten?“
„Küss mich nicht noch einmal“, wisperte sie.
„Nenn mir einen Grund, warum ich es nicht tun sollte.“
„Weil … weil …“
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