BIANCA EXKLUSIV Band 0171
war sie gerade dabei, nach einem hastigen Abendessen den Tisch abzuräumen, als das Telefon läutete. Sie nahm ab und klemmte sich den Hörer unters Kinn, während sie die Teller in die Spüle stellte. „Hallo?“
„Hi, Hübsche.“
„Colt?“, fragte sie atemlos. „Ich denke, du bist in Miles City?“
„Bin ich auch, Liebling. Morgen Nachmittag komme ich zurück. Kann ich bei dir vorbeischauen, bevor ich in die Firma fahre? Ich besuche immer gern die Kunden, die ich im Büro nicht persönlich betreuen konnte.“ Er musste sich räuspern, um nicht zu lachen, denn er konnte sich Theos Gesicht vorstellen.
„Ich muss arbeiten … Wo bist du jetzt?“, wechselte sie nervös das Thema.
„Im Motelzimmer“, erwiderte er belustigt. „Das Bett ist viel zu groß für einen einsamen Mann.“
„Ich bin sicher, du musst nicht einsam sein, wenn du es nicht willst.“
„Ich bin sehr wählerisch, Theo. Und ich wünschte, du wärst jetzt hier“, sagte er mit verführerischer Stimme.
„Warum?“
Er lachte fröhlich. „Rate mal. Wenn du tagsüber zu beschäftigt bist, könnten wir morgen Abend essen gehen. Du fehlst mir, Theo. Ich leide“, fügte er leise hinzu.
Sie schwieg.
„Ich hätte nie gedacht, dass man leidet, wenn man sich verliebt. Ob es anderen auch so geht?“, fragte er.
Theo schlug das Herz bis zum Hals. „Ich … weiß es nicht.“
„Du warst noch nie verliebt?“
Bisher nicht. O Gott, sie hatte sich wirklich in ihn verliebt. Trotz der vielen unbeantworteten Fragen. Der quälenden Ungewissheit über ihn. Der Zweifel.
„Lass uns über etwas anderes reden, Colt“, flüsterte sie.
„Das Thema ist dir unangenehm, was?“
Sie sah auf die Uhr. „Colt, ich muss auflegen. Ich … bin verabredet.“
„Jetzt noch?“, fragte er erschrocken. „Hast du ein Date, Theo?“ Nicht mit Jordan, betete er. Auch nicht mit einem anderen Mann.
„Ich treffe mich mit Marion Roth.“
„Ich verstehe“, sagte Colt nach einem Moment.
„Es passt dir nicht.“
„Es ist mir egal.“
„Na gut. Ich muss jetzt auflegen. Ich will sie nämlich nicht warten lassen.“
„Nein. Theo, was ist denn nun mit morgen Abend?“
Sie seufzte. „Ich weiß nicht.“
„Du hast gesagt, ich soll anrufen, bevor ich vorbeikomme. Genau das tue ich gerade.“
„Du willst ein Date. Wenn ich wüsste, dass du wirklich nur essen gehen willst …“
„Lass mich dir erzählen, was ich will“, sagte er. „Ich möchte mit dir schlafen, jeden Tag und jede Nacht. Ich möchte mit dir unsere Zukunft planen. Ich möchte dir meine Ranch zeigen und dich mit den Leuten dort bekannt machen.“ Er lächelte. „Ich möchte dir meine Firma zeigen und dir meine Sekretärin Terry vorstellen.“ Das Lächeln verschwand. „Ich möchte mein Leben mit dir teilen. Kurz gesagt, ich will dich, deine Zeit, deine Liebe.“
Theos Knie gaben nach und sie ließ sich auf den nächsten Stuhl fallen. „Also nur ein paar Nebensächlichkeiten“, versuchte sie zu scherzen, aber es gelang nicht.
„Ich wünschte, du wärst hier.“ Er wünschte es so sehr, dass es fast wehtat.
„Ich … muss Schluss machen“, brachte Theo mühsam heraus.
„Ja, ich weiß. Wir sehen uns morgen. Gute Nacht.“
Mit zitternder Hand legte sie auf.
Theo zögerte und holte noch einmal tief Luft, bevor sie an Marions Tür läutete.
„Hallo“, begrüßte Jordans Ex-Sekretärin sie.
„Hallo, Marion.“
„Kommen Sie herein.“ Marion gab den Weg frei, und Theo betrat das hübsche Backsteinhaus.
Marion führte sie ins Wohnzimmer. „Bitte, setzen Sie sich, wohin Sie möchten.“
„Danke.“ Theo nahm auf dem Sofa Platz und sah sich im gemütlich eingerichteten Raum um. „Sie haben ein sehr schönes Haus.“
„Danke. Es gehörte meiner Mutter. Sie ist vor zwei Jahren gestorben.“
„Das tut mir leid“, erwiderte Theo leise. Marion trug weiße Jeans, eine pinkfarbene Bluse und weiße Segeltuchschuhe. Sie sah sehr hübsch aus … und sehr jung.
„Ich werde ein Glas Wein trinken. Möchten Sie auch eins?“, fragte Marion.
„Gern.“
Marion verschwand kurz, kehrte mit zwei Gläsern zurück und gab Theo eins. Es war ein leicht gekühlter Weißwein. „Danke.“
Marion setzte sich in den Ohrensessel gegenüber dem Sofa und hob lächelnd das Glas. „Trinken wir auf … auf was, Theo?“
„Freundschaft?“ Gespannt wartete Theo auf die Antwort.
Marion nickte. „Auf die Freundschaft.“
Erleichtert nippte Theo am Wein. Colt hatte gesagt, dass Marion
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