BIANCA EXKLUSIV Band 0171
bin ich diejenige, die um Verzeihung bitten muss.“
Theo hob das Glas und stellte fest, dass es leer war. „Haben Sie noch etwas Wein für mich?“
„Ich hole die Flasche.“
„Bitte, tun Sie das. Ich glaube, es gibt noch eine Menge, was wir beide uns zu erzählen haben“, sagte Theo trocken.
13. KAPITEL
An diesem Abend fuhr Jordan an Marions Haus vorbei. Es war schon elf, und er wusste nicht genau, was er sich davon erhoffte. Da sie nicht einmal mit ihm telefonieren wollte, würde Marion ihn wohl kaum mit einem Lächeln empfangen und hereinbitten. Aber er war so unglücklich wie noch nie zuvor und sehnte sich danach, sie zu sehen.
Der fremde Wagen vor dem Haus fiel ihm sofort auf. Langsam fuhr er an dem dunkelblauen Geländewagen vorbei. Panik stieg in ihm auf. Wenn Marion schon einen anderen hatte …
Jordan gab Gas und raste davon. Er hatte alles komplett verdorben und wusste nicht mehr, was er tun sollte. Niedergeschlagen fuhr er heim.
Es war nach Mitternacht, als Theo ihr Haus betrat. Nachdem Marion und sie ausführlich über Jordan und Colt gesprochen hatten, hatten sie über ihre Familien und Ereignisse geplaudert, die nichts mit den beiden Männern zu tun hatten. Manchmal hatten sie sogar gelacht, und der Abend war ganz anders verlaufen, als Theo befürchtet hatte.
Leider erfuhr sie sehr wenig über Colt. Marion wusste kaum etwas über seine Vergangenheit und kannte nicht einmal die Gerüchte, aus denen sich Jordans Feindseligkeit vermutlich speiste. Er hatte nie mit Marion darüber gesprochen. Offenbar hatten Maudes Tod und Theos Auftauchen in Hattie eine alte Fehde zwischen den Männern wieder aufflackern lassen. Seltsam war, wie unterschiedlich die beiden sie betrieben. Colt verlor nie seinen Humor und konnte sich über Jordan amüsieren, während der Anwalt Colt fast zu hassen schien.
Als sie im Bett lag, dachte Theo daran, dass Colt sie morgen wieder besuchen würde, und sofort spürte sie eine herrlich entspannende Wärme. Sie wusste, dass er kommen würde. Er hatte es gesagt, und was Colt Murdoch sagte, tat er auch. Dass allein der Gedanke an ihn sie erregte, war ein Gefahrensignal. Was würde sie tun, wenn er vor ihr stand? Wie würde sie reagieren, wenn er sie berührte? Wenn er wieder mit ihr schlafen wollte?
Theo setzte sich auf und klopfte das Kopfkissen zurecht. Hätte sie doch nur mit Nan über Colt sprechen können. Warum hatte sie es nicht getan, als ihre Nachbarin noch zu Hause gewesen war?
Gähnend schloss Theo die Augen. Vielleicht würde sie morgen früh etwas länger schlafen können.Colts Besuch konnte sich als echte Herausforderung erweisen, und sie wollte hellwach sein und besonnen handeln.
Theo erwachte vom Prasseln des Regens auf dem Dach. Sie warf einen Blick auf die Uhr und sah entsetzt, dass es erst zehn Minuten nach sechs war. Sie ließ den Kopf wieder aufs Kissen fallen und wollte weiterschlafen, aber es ging nicht.
Schließlich stand sie auf, setzte in der Küche den Kaffee auf und ging unter die Dusche. Danach zog sie eine weiße Hose und einen blauen Pullover an, machte sich zurecht und kehrte in die Küche zurück, um zu frühstücken.
Der Regen hörte sich irgendwie beruhigend an, aber der graue Himmel verlieh dem Tag etwas Trostloses. Sie beschloss, ihn in Maudes Büro zu verbringen und die Papierberge abzubauen.
Vielleicht würde Colt ja doch nicht kommen. Statt Erleichterung spürte sie Enttäuschung, und das ärgerte sie.
Theo Hunter, du weißt nicht, was du willst! dachte sie. Reiß dich endlich zusammen!
Colt verließ Miles City am frühen Morgen und erreichte Hattie am frühen Nachmittag. Trotz des Regens und der langen Fahrt war er bester Laune und fuhr sofort in die Firma, um sich bei Terry zurückzumelden.
Sie gab ihm eine Liste mit Anrufen, und er verbrachte die nächste Stunde am Telefon. Er hatte gerade das letzte Telefonat beendet, als er Marion Roths Wagen am Straßenrand halten sah. Sofort stand er auf.
„Wir bekommen Besuch“, sagte Terry.
„Ich weiß“, erwiderte er.
Wenig später betrat Jordans Ex-Sekretärin mit einem nervösen Lächeln das Büro.
„Hallo. Scheußliches Wetter, nicht wahr?“, begrüßte Terry sie.
„Ja, das ist es.“ Marion sah Colt an. „Hallo, Colt.“
„Marion“, erwiderte er leise. „Setzen sie sich.“
Marion zögerte. „Könnte ich mit Ihnen reden?“ Sie sah zu Terry hinüber.
Colt verstand. Sie wollte allein mit ihm sprechen. „Wir könnten bei Herb’s einen Kaffee trinken“,
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