BIANCA EXKLUSIV Band 0171
und trotzdem wolltest du mich heiraten, um an Maudes Vermögen zu gelangen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, ob sie dir jemals verzeihen kann, aber …“
Theo zögerte. Durfte sie ihm erzählen, wie sehr Marion ihn liebte? Er sah so verloren, so gebrochen aus, als hätte er nichts mehr, wofür es sich zu leben lohnte. Er brauchte etwas, das ihm Hoffnung gab.
„Sie liebt dich noch immer, Jordan“, sagte sie.
Jordans Kopf fuhr hoch. „Hat sie das gesagt?“
„Ja.“
„Warum will sie dann nicht mit mir sprechen?“
„Ich glaube, sie braucht ein wenig Zeit, Jordan. Versuch, geduldig zu sein.“
„Ich … ich werde mein Kanzleigebäude verkaufen, Theo.“ Die Scham stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Und mein Haus und den Wagen. Ich brauche das alles nicht mehr.“
„Ich halte das für eine sehr vernünftige Entscheidung. Aber du wirst weiterhin als Anwalt in Hattie arbeiten, oder?“
„Ja. Ich kann Hattie nicht verlassen. Marion lebt hier.“ Seine Augen wurden feucht. „Theo, es tut mir leid, was ich dir angetan habe.“
„Trink deinen Likör, Jordan. Und vergiss eines nicht. Vermutlich hat jeder Mensch im Laufe seines Lebens etwas getan, das er zutiefst bereut. Es wird schon alles gut werden. Warte nur ab.“
Sie unterschrieb die Papiere, und als sie ihn zur Tür brachte, ging er etwas gerader und hielt den Kopf ein wenig höher. Sie sah seinem Wagen nach und fragte sich, ob er zu Marion fuhr. Theo konnte nur hoffen, dass es richtig gewesen war, ihm alles zu erzählen.
Als sie sich umdrehte, sah sie, dass im Nachbarhaus Licht brannte. Nan war aus Helena zurück. Endlich konnte sie mit ihr reden.
Aber wenn Nan gerade erst wiedergekommen war, wäre ihr ein unerwarteter Gast vielleicht nicht willkommen.
Andererseits war Nan möglicherweise schon seit Stunden zu Hause, und Theo hatte es nur nicht bemerkt.
Sie schloss ihre eigene Haustür und rannte fast nach nebenan. Dort hörte sie Musik, dann Stimmen. Offenbar sah Nan fern. Nervös drückte Theo auf die Klingel.
Die Tür ging auf. „Theo. Wie schön. Kommen Sie herein.“ Nan schien sich über ihren Besuch zu freuen.
„Es ist hoffentlich noch nicht zu spät.“
„Natürlich nicht. Kommen Sie herein.“
Theo folgte Nan ins Wohnzimmer, wo ihre Gastgeberin sofort das Fernsehgerät ausschaltete. „Setzen Sie sich. Was für eine angenehme Überraschung. Ich bin erst heute Nachmittag wiedergekommen. Ich habe meine Schwester in Helena besucht.“ Nan schmunzelte. „Aber länger als ein paar Tage halten wir es nicht miteinander aus.“ Sie lachte. „Machen Sie es sich bequem, Theo. Was darf ich Ihnen anbieten? Eine Tasse Tee?“
„Machen Sie sich keine Umstände, Nan.“
„Eine Kanne Tee zu kochen, ist kein Umstand. Setzen Sie sich. Es wird nur ein paar Minuten dauern.“ Nan eilte hinaus.
Theo sah sich neugierig um. Das gemütliche Wohnzimmer mit den Polstermöbeln und hübschen Topfpflanzen war blitzsauber und tadellos aufgeräumt. Nan kehrte mit einem Tablett zurück und stellte es auf den Couchtisch.
„Wie möchten Sie Ihren Tee?“, fragte Nan, während sie die Tassen aus einer Keramikkanne füllte.
„Schwarz, bitte. Sie haben ein sehr schönes Zuhause, Nan.“
„Danke. Ich fühle mich hier auch sehr wohl.“ Sie reichte Theo eine Tasse, nahm die zweite und setzte sich Theo gegenüber auf das Sofa. „Ich freue mich, dass Sie gekommen sind. Endlich können wir in Ruhe miteinander plaudern.“
Theo nahm einen Schluck Tee. „Sie sagten, dass Sie und Maude viele Jahre lang befreundet waren. Haben Sie schon immer in Hattie gelebt?“
„Nein, Liebes. Erst seit 1959, als mein Mann von Missoula hierher versetzt wurde. Er arbeitete bei der Highway-Behörde. Wir kauften dieses Haus und zogen unsere Kinder hier groß. John starb 1985.“
„Das tut mir leid.“
„Na ja, der Tod gehört zum Leben. Er war ein guter Mann, und ich bin sicher, dass er sich dort wohlfühlt, wo er jetzt ist. Ich weiß, Sie sind nicht verheiratet, Theo, aber Sie haben bestimmt eine Familie.“
„Nur meine Mutter, Nan. Dad ist vor Jahren gestorben, und ich bin ein Einzelkind. Mom und ich, wir stehen uns sehr nah. Ich rufe sie so oft wie möglich an.“
„Darüber freut sie sich sicher.“ Plötzlich funkelten Nans Augen. „Aber warum ist eine so hübsche, kluge Frau wie Sie nicht verheiratet? Die jungen Männer stehen vermutlich Schlange vor Ihrer Tür.“
Theo lachte. „Leider nicht.“ Sie erzählte von der Boutique.
„Dann
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