BIANCA EXKLUSIV Band 0171
hatte sie einen Mann wie Sebastian getroffen … Einen Mann, der sie reizte wie keiner zuvor … der sie herausforderte … dem sie instinktiv vertraute, ohne den Grund dafür zu kennen … Und am besten von allem war, dass er sie für ihre eigene Sekretärin hielt.
Er verlagerte sein Gewicht. Er strich mit seiner Hand über ihren Bauch und legte sie dann auf ihre Brust. Monty war klar, dass sie sich jetzt entscheiden musste. Entweder sie gab sich ihm hin, oder sie wies ihn ab. Aber mit dem Feuer zu spielen war eine Sache, ein Inferno auszulösen eine ganz andere. Widerwillig ließ sie sein Hemd los. Doch bevor sie ihm Einhalt gebieten konnte, löste er sich von ihr und sprang vom Bett.
So hatte sie es sich nicht vorgestellt. Sie hatte ihn langsam bremsen wollen, mit einigen zärtlichen Küssen zum „Abkühlen“. Als sie es ihm sagen wollte, hielt er ihr den Mund zu. In das schlagartig stille Zimmer drang ein leises Kratzen. Es kam von der Tür, die in Eves Schlafzimmer führte.
Das Geräusch ertönte erneut, und Monty nickte, um Seb wissen zu lassen, dass sie es gehört hatte. Das Letzte, was sie wollte, war, von Eve in den Armen des Gärtners ertappt zu werden. Und Sebastian wäre vermutlich auch nicht gerade begeistert, in dieser Situation von der Frau gesehen zu werden, die er für seine Arbeitgeberin hielt. Monty richtete sich auf und wollte ihn fragen, ob er nicht lieber hinausschleichen wollte. Aber er war bereits auf dem Weg zur Tür.
„Seb?“, flüsterte sie.
Er blieb stehen, drehte sich um und vollführte seine alles andere als unterwürfige Verbeugung. Sie sah ihn lächeln, bevor er durch die Geheimtür verschwand. Die Wand schloss sich hinter ihm. Monty nahm sich vor, sie gleich am nächsten Morgen genau zu inspizieren.
Das leise Kratzen ging in ein zaghaftes Klopfen an der Verbindungstür über. Monty legte sich hin und zog die Decke über den Kopf. Sie stieß mit dem Fuß gegen etwas Hartes. Die Taschenlampe. Sebastian hatte sie vergessen, und jetzt rollte sie mit dumpfem Geräusch durchs Zimmer. Genau in Richtung der Tür, an die Eve immer energischer klopfte.
Das Schloss klickte, und die Tür ging langsam auf. „Miss Carlisle? Ich habe etwas gehört. Ist alles in Ordnung?“
Monty setzte sich auf. Ihre Sekretärin stand in einem Großmutter-Nachthemd da, während der Strahl der langsam ausrollenden Taschenlampe an der Wand verräterische Kreise zog.
„Miss Carlisle?“
„Kommen Sie herein, Eve. Können Sie nicht schlafen?“
„Was … was ist das?“, fragte sie und bückte sich nach der Taschenlampe. „Wo haben Sie die denn her?“
„Sie lag unter dem Bett.“
„Wirklich? Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dort nachzusehen.“
„Weil Sie Angst haben, dass sich dort ein Gespenst versteckt.“ Monty klopfte auf das Kissen. „Leben Sie gefährlich, Eve, schauen Sie unters Bett.“
„Wenn Sie meinen … Hier.“ Sie schaltete die Taschenlampe aus und legte sie aufs Bett. „Haben Sie geschlafen? Mir war, als hätte ich etwas gehört.“
„Ich muss geschnarcht haben.“ Monty klopfte noch einmal aufs Kissen und stopfte es sich in den Rücken. „Es sei denn, unter meinem Bett lauert ein Geist.“
„Tut mir leid“, flüsterte Eve. „Ich hätte Sie nicht stören dürfen.“
„Sie haben sich um mich Sorgen gemacht. Ich hätte mich nicht darüber lustig machen dürfen. Sie wissen, was für einen eigenartigen Humor ich besitze.“
„O nein, der ist nicht eigenartig. Ich nehme nur alles zu ernst.“
„Nun ja, Schloss Carlisle ist nicht gerade ein Vergnügungspark“, sagte Monty.
„Sie scheinen sich zu amüsieren.“
Das stimmte. Bisher war Montys Exil voller Überraschungen gewesen. Und die Aussicht auf noch mehr Abenteuer und ein wenig Romantik war nicht zu verachten. „Sie kennen mich ja. Ich versuche, aus jeder Situation das Beste zu machen.“
„Bereuen Sie, mit Stanton Grainger gewettet zu haben?“ Nervös zupfte Eve an einer Ecke der Bettdecke. „Ohne die Wette wären Sie vielleicht nicht hier.“
„Tante Jo hätte einen anderen Vorwand gefunden, mich herzuschicken. Wenn sie gekonnt hätte, hätte sie vermutlich auch jedes Spinnrad verbrannt.“
„Spinnrad?“, fragte Eve verwirrt.
„Das Märchen von Dornröschen“, erklärte Monty. „Sie wurde am ihrem sechzehnten Geburtstag in den Turm gelockt und verletzte sich den Finger an der Spindel eines Spinnrads. Sie schlief hundert Jahre, bis Alec Baldwin sie mit einem Kuss weckte.“
„Alec
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