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BIANCA EXKLUSIV Band 0171

BIANCA EXKLUSIV Band 0171

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0171 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAREN TOLLER WHITTENBURG TRACY SINCLAIR JACKIE MERRITT
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nicht erschrecken lassen. Entweder war sie dumm oder naiv.
    Und dass er ihren Mut bewunderte, war ein Fehler. Ein sehr großer Fehler.

6. KAPITEL
    „Und dann möchte ich noch, dass Sie bei Shakespeare & Company ein Buch für mich abholen.“ Eve sah von der Liste in ihrer Hand auf. „Kennen Sie den Buchladen?“
    „Ja“, sagte Sebastian. „Ich war schon mal dort.“
    „Gut.“ Eve reichte Monty die Liste. „Fragen Sie nach Thomas. Ich habe mit ihm telefoniert und Ihnen den Titel aufgeschrieben, aber passen Sie auf, dass er Ihnen die englische Ausgabe gibt.“
    Monty war beeindruckt. Eve spielte die Rolle Montgomery Carlisles, der verwöhnten amerikanischen Erbin, immer besser. Seit sie am Frühstückstisch saßen, erteilte Eve Anweisungen.
    „Ist das alles?“, fragte Monty. „Sie haben bestimmt nichts vergessen?“
    Eves Blick verriet Unsicherheit. „Aber Sie sagten doch …“
    „Ich sagte, es macht mir nichts aus“, unterbrach Monty sie hastig. „Wirklich nicht. Wenn Seb die Geschäfte findet und den Dolmetscher spielt, wird es ein schöner Tag.“
    Eve sah erleichtert aus. „Das ist gut. Aber bitte passen Sie auf sich auf.“
    „Was soll ihr denn passieren?“ Charlotte lehnte sich zurück und nahm einen Schluck Kaffee. „Außer zu viel Geld auszugeben oder zu viel zu essen kann einem in Paris nichts zustoßen.“
    „Ein Unfall oder so etwas“, sagte Eve. „Ich mache mir eben einfach Sorgen.“
    „Reine Zeitverschwendung.“ Charlotte stellte die Tasse ab. „Man sollte lieber etwas Sinnvolles tun.“
    „So wie Sie hier im Schloss, ja?“, entgegnete Eve scharf.
    Charlotte verschränkte die Arme vor dem gewaltigen Busen. „Reden Sie mit mir, Mademoiselle?“
    Monty griff ein. „Miss Carlisle?“, begann sie lächelnd. „Können wir die Liste noch einmal durchgehen, bevor Seb und ich aufbrechen?“
    „Natürlich.“ Eve stand ungewohnt energisch auf. „Gehen wir nach oben.“
    Als sie die schmale Dienstbotentreppe in die Halle hinaufstiegen, ergriff Eve Montys Arm. „Wie war ich?“, flüsterte sie. „Ich habe versucht, mich wie Sie zu benehmen.“
    „Sie waren toll. Ich hätte Sie fast für mich gehalten.“
    Eve lachte. „Ach, so gut war ich nun auch wieder nicht.“
    Monty stopfte die Liste in die Tasche. „Sebastian hat es Ihnen jedenfalls abgenommen, und darauf kommt es an. Und jetzt versprechen Sie mir, dass Sie sich eine schöne Zeit machen, während ich fort bin.“
    „Genau das habe ich vor“, verkündete Eve mit strahlender Miene.
    „Sie müssen mir heute Abend alles erzählen.“
    „Und Sie werden vorsichtig sein?“
    Monty hob die Hand wie zum Schwur. „So vorsichtig, wie man mit einem Mietwagen in einem Land mit unvernünftig hohem Tempolimit sein kann.“
    Doch als sie kurz darauf ins Freie trat, stand statt des erwarteten Autos ein schnittiges Motorrad vor dem Portal. Sebastian wartete auf sie, mit einem Helm in der Hand und einem Lächeln auf dem Gesicht. Mit dem locker im Nacken zusammengebundenen Haar und der lässig über die Schulter geworfenen schwarzen Lederjacke sah er verwegen und noch attraktiver als sonst aus.
    Monty ging um das Motorrad herum. „Nette Maschine.“
    „Danke. Wollen Sie mitfahren oder im Wagen folgen?“
    Sie sah ihn an. „Was ist das für eine Frage?“ Sie nahm den Helm, setzte ihn auf und schob das störrische Haar hinein. „Darf ich fahren?“
    „Sie können ein Motorrad fahren?“, fragte er erstaunt.
    „Das hier ja.“
    „Sie haben Erfahrung damit?“
    „Erfahrung wird meistens überschätzt.“
    „Leichtsinn auch.“
    Sein herausforderndes Lächeln ließ ihr Herz noch schneller schlagen.
    „Sie sollten erst auf etwas mit weniger PS üben, bevor Sie sich auf eine solche Maschine setzen.“ Seb nahm den zweiten Helm vom hinteren Sitz und setzte ihn auf. Seine Handschuhe waren so schwarz wie die Jacke, und Monty sah zu, wie er den Riemen des Helms festzog.
    „Die Helme sind über Funk verbunden“, erklärte er. „Sie brauchen also nicht vom Motorrad zu fallen, um meine Aufmerksamkeit zu erregen. Die Lautstärke lässt sich hier einstellen.“ Er zeigte es ihr.
    Sie klappte das Visier herunter. Er schwang das Bein über die Maschine und streckte ihr die Hand entgegen. „Steigen Sie auf.“
    „Aber gern, Monsieur de Vergille“, erwiderte sie und setzte sich hinter ihn. Sofort spürte sie seine Wärme und genoss die Nähe seines Körpers.
    Er warf einen Blick über die Schulter, bevor er die Maschine vom Ständer schob.

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