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BIANCA EXKLUSIV Band 0171

BIANCA EXKLUSIV Band 0171

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0171 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAREN TOLLER WHITTENBURG TRACY SINCLAIR JACKIE MERRITT
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sie verwirrt.
    „Hat etwas Sie erschreckt?“
    Sie überlegte. Was war geschehen, bevor sie gestürzt war? Sosehr sie es auch versuchte, sie konnte sich nicht daran erinnern. „Ich weiß es nicht“, wiederholte sie langsam. „Ich stand oben an der Treppe und dachte an …“ An was? An eklige Krabbeltiere? Plötzlich fiel es ihr wieder ein. „Ich dachte an ‚Frère Jacques‘.“
    „Sie haben einen Bruder? Sie sagten doch, dass Sie Einzelkind sind.“
    „Nein, nein.“ Sie schüttelte den Kopf und wünschte, sie hätte es nicht getan. „Ich meine, ich bin ein Einzelkind. Ich rede von dem Lied. Kennen Sie es etwa nicht?“
    Er legte die Hand an ihre Stirn, und sie schloss wieder die Augen. Der grelle Schein der Taschenlampe tat ihr weh. Warum war sie gestolpert? „Ich dachte … Es kam mir vor, als wäre ich nicht mehr allein … als hätte jemand mich gestoßen.“
    „Wir sind allein im Tunnel. Außer mir ist niemand hier. Und ich habe Sie nicht gestoßen.“
    Auf die Idee, dass er sie gestoßen haben könnte, war sie bisher gar nicht gekommen. War außer ihnen noch jemand im Tunnel? Sie wartete darauf, dass die Angst in ihr aufstieg, doch sie kam nicht. Verblüfft stellte sie fest, dass das einzige Gefühl, das sie in diesem Moment empfand, Verlangen war. Nach dem Mann, dessen Hand sie zärtlich berührte. „Haben Sie die Streichhölzer?“
    Er hielt die Hand in den Lichtstrahl der Taschenlampe und öffnete sie langsam. Monty erkannte die Streichholzschachtel wieder, die neben ihrem Bett gelegen hatte. Aber das musste nichts bedeuten.
    „Ich habe Sie nicht gestoßen“, wiederholte er. „Sind Sie sicher, dass es kein Unfall war?“
    Sie war sich über gar nichts mehr sicher. Sie wusste nur, dass die Streichhölzer alles andere als ein unerschütterliches Alibi waren, und sie sich in seiner Nähe trotzdem beschützt und geborgen fühlte. „Ich weiß nicht … Vielleicht bin ich zu dicht an die Treppe gekommen. Ich bin mit dem Fuß abgerutscht. Wahrscheinlich habe ich mich am Geländer festgehalten, als ich nach vorn fiel, und bin deshalb nicht ganz nach unten gestürzt.“
    Er leuchtete hinunter. Das Geländer verschwand in der Dunkelheit. Das Ende der Treppe war nicht zu sehen. „Sie hätten getötet werden können.“
    Die Worte wiederholten sich in ihrem Kopf, bis ihr übel wurde. Der letzte Carlisle-Erbe … wird sterben … wird sterben …
    Doch bevor das Frösteln zu einem Zittern werden konnte, nahm Sebastian sie in die Arme und zog sie so fest an sich, dass sie seinen Herzschlag fühlen konnte. Sie legte die Hände an seine Brust und spürte durch den rauen Stoff seines Hemds hindurch die Wärme. Seine Lippen streiften ihr Haar, und sie entspannte sich. Sebastian de Vergille würde ihr nichts tun, das ahnte sie.
    „Ich bringe Sie jetzt in Ihr Zimmer zurück“, flüsterte er. „Für heute haben Sie genug Abenteuer erlebt.“
    Sie nickte stumm. Zu mehr fühlte sie sich nicht imstande. Der Sturz und der Schock mussten sie geschwächt haben. Doch als Sebastian aufstand, sie mit sich zog und sie seinen ganzen Körper an ihrem fühlte, seufzte sie genießerisch auf. Der leise Laut hallte durch den stillen Tunnel.
    Zunächst dachte sie, Sebastian hätte ihr Seufzen nicht gehört oder falsch gedeutet. Reglos stand er vor ihr, die Hände auf ihren Schultern. Monty hob den Kopf und sah ihn an.
    Die Taschenlampe lag zu ihren Füßen, und im Halbdunkel wirkte sein Gesicht noch markanter, die Augen noch ausdrucksstarker unter dem schwarzen Haar. Monty fragte sich, ob er ihr Herzklopfen hören konnte. Sie sehnte sich danach, von ihm geküsst zu werden. Sie waren allein. Warum nutzte er das nicht aus?
    Er ließ die Hände von ihren Schultern gleiten, strich an den Armen hinab, nahm ihre Hände und hob sie an den Mund, um die Fingerspitzen zu küssen.
    „Bitte sagen Sie mir, dass dies der Zeitpunkt ist, um Ihrem Charme zu erliegen“, sagte sie kaum hörbar.
    „Es ist an der Zeit, dass ich mich wie ein Gentleman benehme und Sie zurückbringe.“ Er strich mit den Daumen über ihre Handflächen. Monty zuckte zusammen, als er die Schürfwunde berührte, die sie sich beim Sturz zugezogen hatte.
    „Was ist?“ Er öffnete ihre Hand und starrte auf die gerötete, von mehreren hässlichen Kratzern gezeichnete Haut. „Sie sind verletzt.“
    „Vielleicht ein Splitter vom Geländer“, erwiderte sie atemlos vor Anspannung.
    Behutsam presste er die Lippen auf die Handfläche. „Je suis désolé. Ich hätte

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