BIANCA EXKLUSIV Band 0171
unvergessliche Erfahrung für sie, aber sie gönnte sich keine lockeren Liebesabenteuer – nicht mal mit einem Prinzen.
Hastig warf sie einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Es ist schon spät. George bekommt einen Anfall. Für zehn Uhr hatten wir einen Fototermin verabredet.“
„Ich dachte, Sie wollten George Ihre Unabhängigkeit erklären.“
„Ich möchte auch nicht unfair sein. Die Produzenten haben eine Menge Geld für mich ausgegeben. Ich denke, ich lasse Dave von mir und dem Schloss so viele Fotos machen, wie er mag. Natürlich nur, wenn Sie nichts dagegen haben.“ Fragend sah sie Michel an.
Michel zuckte die Schultern. „Er machte sie ohnehin. Ich kenne die Paparazzi.“
„Tut mir leid.“
„Nicht nötig. Aber Sie müssen mir ein Foto überlassen. Das kommt in meine Sammlung von Hoheiten, die uns mit ihrem Besuch beehrt haben.“
„Ist mir eine Ehre. Aber jetzt muss ich schnell zurück. Gibt es eine Abkürzung?“
„Ich habe einen besseren Vorschlag. Ich bringe Sie zum Schloss.“
„Auf dem Pferd?“
„Damit sind Sie schneller dort als zu Fuß.“
„Einverstanden. Wenn das Pferd nichts dagegen hat.“
Auf Michels Pfeifen hin kam der schwarze Hengst herbei. Michel hob Shannon aufs Pferd und schwang sich danach selbst hinauf.
Skeptisch blickte Shannon an dem Pferd hinunter. „Er erscheint mir sehr hoch, nicht?“
„Keine Sorge. Ich lasse Sie nicht herunterfallen.“
„Ich merke schon, Sie sagten nicht, dass es ein sanftes Pferd sei.“
„Nein. Aber Zeus respektiert die Autorität.“
Als Michel einen Arm um Shannons Taille legte und ihren Körper ein wenig näher an sich zog, machte sie sich keine Sorgen mehr wegen des Pferdes. Michel wusste damit umzugehen. Er besaß die muskulöse Statur eines Athleten.
Aber bald ging das Pferd in rhythmischen Galopp über, und Shannon umklammerte Michels Arm.
Michel hielt sie fester. „Entspannen Sie sich. Gleich sind wir zu Hause.“
Irgendwie fand sie die Kraft und den Mut, nach vorne zu gucken. Keiner von beiden wollte diesen erregenden Moment als etwas Außergewöhnliches wahrnehmen. Sie sprachen kein Wort, bis Michel das Pferd vor dem Eingangstor zügelte.
Der Prinz sprang ab. „Nun, war das nicht angenehmer, als zu laufen?“
„Es war ein echtes Erlebnis.“ Shannon stützte sich auf Michels breite Schultern, während Michel ihr die Hände um die Taille legte und sie auf den Boden hinunterschwang.
„Sie zittern ja.“ Michel zog Shannon in seine Arme und strich ihr über das vom Wind zerzauste Haar. „Ich wusste nicht, dass Sie so große Angst hatten. Ich wäre langsamer geritten.“
Shannon genoss die erregende Intimität der Umarmung. „Ich hatte nicht wirklich Angst. Aber seit ich zehn war, habe ich auf keinem Pferd mehr gesessen. Trotzdem vielen Dank, dass Sie mich pünktlich hergebracht haben. Jetzt beeile ich mich lieber und ziehe mich rasch um.“
Shannon blieb keine Zeit, über „den kleinen Zwischenfall“, mit Michel nachzudenken. Kaum hatte sie ihre Suite erreicht, als es an der Tür klopfte.
„Warum sind Sie noch nicht fertig?“, grüßte George sie unfreundlich. „Ihr Haar ist durcheinander, und das Make-up fehlt. Was haben Sie nur den ganzen Vormittag getan?“
„Ich habe einen Spaziergang gemacht.“
„Die ganze Zeit? Wie weit? Etwa bis Paris?“
Shannon hob sich die Antwort, die ihr auf der Zunge lag, für später auf. „Warten Sie unten auf mich, George. Ich komme gleich nach.“
„Es ist aber mehr als nur ein bisschen Lippenstift erforderlich. Ich versuche, eine bekannte Illustrierte dazu zu bewegen, ein Interview mit Ihnen zu führen mit dem Schloss als Hintergrund. Anschließend machen wir noch ein paar Fotos an anderen Plätzen der Stadt. Bringen Sie jedenfalls jede Menge Garderobe zum Wechseln mit. Wir brauchen Sie den ganzen Nachmittag.“
Shannon riss der Geduldsfaden. „Besser, Sie machen die Fotos alle auf einen Schlag, denn nach heute stehe ich nicht mehr zu Ihrer Verfügung.“
„Was reden Sie denn da? Dave und ich sollen den gesamten Urlaub dokumentieren. Ich habe schon darüber nachgedacht, die Geschichte ein wenig aufzubauschen. Spitze wären ein paar herzige Fotos von Ihnen und dem Prinzen Michel. Sie wissen schon, ein Hinweis, dass sich zwischen Ihnen beiden eine kleine romantische Affäre anbahnt.“
„Wie können Sie so etwas vorschlagen?“
„Ich schlage ja nicht vor, mit ihm ins Bett zu steigen. Wir könnten sogar noch eine Dreiecksgeschichte aufbauen und andeuten,
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