BIANCA EXKLUSIV Band 0171
Shannon.“
„Oh. Wie mir das leidtut. Ich ziehe mich rasch um. Lassen Sie den Wagen vorfahren, damit wir keine Zeit verlieren.“
Michel missfiel, was er hörte. „Ich hoffe, Sie lassen sich von George nicht einschüchtern“, sagte er zu Shannon.
„Keine Sorge. Ich bin nicht mehr so leichtgläubig wie früher“, versicherte Shannon. „Ich habe gelernt, Nein zu sagen und das auch ernst zu meinen.“
„Trotzdem sind Sie ein Spätzünder. Den meisten schönen Frauen wird dieses Talent schon in die Wiege gelegt.“ In Michels Augen blitzte es schelmisch auf.
„Möchtest du, dass ich euch in die Stadt begleite?“, fragte Marcie Shannon.
„Nur, wenn du es auch willst. Warum solltest du deinen Tag vergeuden?“
„Vielleicht möchte Marcie lieber etwas von Bonaventura sehen“, schlug Devon vor.
„Das würde ich gern. Aber nur, wenn Shannon nichts dagegen hat.“
3. KAPITEL
Als Shannon nach dem arbeitsreichen Nachmittag aufs Schloss zurückkehrte, war sie hungrig und ein bisschen schlecht gelaunt. Sie hatte das Frühstück verpasst, und das Mittagessen hatte nur aus einem Sandwich bestanden, das sie im Auto gegessen hatte.
Marcie und die beiden Prinzen erwarteten Shannons Rückkehr bei einem Drink im Salon.
„O Shannon, du hättest dabei sein sollen. Devon hat mir eine Reihe wunderschöner Plätze gezeigt.“
„Das überrascht mich nicht. Während der Fahrt habe ich zwar nur kleine Ausblicke genossen, aber was ich sehen konnte, war sehr interessant.“ Shannon versuchte, optimistisch zu klingen. Sie freute sich wirklich für ihre Cousine.
„Sie haben heute die große Führung verpasst, aber dafür ist der Abend frei. Ich würde Ihnen gern das Nachtleben zeigen“, schlug Michel vor. „Hätten Sie Lust, zum Dinner auszugehen und hinterher einige Clubs zu besuchen? Vielleicht schließen Devon und Marcie sich uns an. Devon kennt die Szene besser als ich.“
„Tu nicht so, als würdest du wie ein Mönch leben“, neckte Devon seinen Bruder. „Du bist auch häufig unterwegs gewesen.“
„Also, ich glaube kaum, dass die Damen an den Details unseres Lebens interessiert sind.“
„Können Sie auch Restaurants besuchen wie normale Menschen?“, fragte Marcie neckisch.
Michel lächelte. „Wir gehören einer recht demokratischen Monarchie an. Ich genieße dieselben Privilegien wie der Rest meines Volkes.“
„Sie wissen genau, was ich meine.“
„Die Menschen liegen nicht vor uns auf dem Boden oder brechen in Jubel aus, wenn wir vorbeikommen“, scherzte Devon.
„Sie machen sich lustig über mich.“ Marcie zog einen Schmollmund.
„Niemals.“ Devon hob ihre Hand an seine Lippen.
„Bitte nehmen Sie es uns nicht übel, wenn wir ein falsches Bild von Ihrem Leben haben“, bat Shannon. „Sie sind die ersten Hoheiten, die wir kennenlernen.“
„Dann müssen wir uns von unserer besten Seite zeigen“, meinte Michel. „Darf ich Sie also heute Abend zum Dinner einladen?“
„Das ist mal eine deiner besseren Ideen, Bruder. Marcie?“ Devon sah Marcie fragend an.
„Ich bin dabei. Hoffentlich habt ihr drei Hoheiten nichts dagegen, mit einer Bürgerlichen auszugehen.“
„Wir sind bereit, tolerant zu sein“, antwortete Devon galant.
Von außen wirkte das Restaurant, das Michel ausgewählt hatte, wie ein Miniaturschloss. Es war mit Efeu bewachsen, und eine Fahne flatterte über dem Eingangstor.
In dem geräumigen Speisesaal schmückte weißes Leinen die Tische unter Kristallleuchtern, die alles in sanftes schmeichelndes Licht tauchten.
Die kleine Gruppe wurde von einem überaus höflichen Oberkellner begrüßt. „Es ist mir eine Ehre, Hoheit, Sie heute Abend zum Dinner bei uns zu sehen. Wünschen Sie einen separaten Raum?“
Michel blickte Shannon fragend an.
„Was immer Sie entscheiden, ist mir recht“, sagte sie.
„Und Sie, Marcie, haben Sie einen Wunsch?“
„Ich würde gern hier draußen sitzen, wo jeder sieht, in wessen Begleitung ich bin.“ Sie kicherte.
Shannon stöhnte. „Ich kann sie nirgendwo mit hinnehmen.“
Michel lachte nur.
Die beiden Prinzen waren von den anderen, festlich gekleideten Gästen zwar bemerkt worden, sie waren aber offensichtlich zu wohlerzogen, um sie anzustarren. Viele neugierige Blicke wanderten zu Shannon und Marcie.
„Sie sehen“, begann Michel, nachdem sie zu einem Tisch am Fenster geführt worden waren, von dem aus sie einen hübschen Ausblick über einen kleinen Teich hatten, „wir werden behandelt wie jeder andere
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