BIANCA EXKLUSIV Band 0171
Hochzeit.“
„Ich sagte, sie sind Freunde.“
„George ist immer auf der Jagd.“ Dave grinste. „Aber wie wäre es noch mit ein paar letzten Schnappschüssen?“
Michel kam zum Eingang und sah, wie Dave Aufnahmen von Shannon machte. „Haben Sie es sich anders überlegt, Shannon?“, fragte er.
„Nein. Ich bin gleich bei Ihnen. George und Dave sind praktisch auf dem Weg zum Flughafen.“
George und Dave verabschiedeten sich mit einigen freundlichen Dankesworten von dem Prinzen. Als George in den Wagen stieg, rief er Shannon zu: „Vergessen Sie unsere Abmachung nicht. Wenn ich recht habe, möchte ich von Ihnen hören.“
Shannon atmete erleichtert auf, als sich der Wagen endlich in Bewegung setzte.
„Worum ging es da noch?“, erkundigte sich Michel.
„Oh, Sie kennen doch George“, antwortete Shannon vage. „Sind Sie bereit? Ich kann es gar nicht erwarten, endlich aufzubrechen.“
Shannon hatte eine Limousine erwartet, aber zu ihrer Überraschung kam ein Mechaniker mit einem tiefer gelegten silbergrauen Sportwagen vorgefahren.
„Würden Sie einen anderen Wagen bevorzugen?“, fragte Michel, als er Shannons erstaunten Blick sah. „Fred bringt den Lamborghini, weil ich den normalerweise fahre. Aber Sie dürfen natürlich wählen.“
„Nein, der Wagen wirkt sehr sportlich. Ich hatte nur etwas Schwarzes, Distinguiertes erwartet.“
„Das klingt wie die Beschreibung eines Leichenwagens“, scherzte der Prinz, als er ihr beim Einsteigen half.
„Sie wissen schon, was ich meine. Sie sind der Regent eines Landes. Zu Hause haben sogar schon mittlere Regierungsbeamte dunkle Limousinen mit Fahrer, manchmal sogar mit einem Leibwächter.“
„Der Verlust der Privatsphäre ist eine große Last für die Staatsdiener“, fand Michel, während er von der Auffahrt des Schlosses auf den Highway abbog.
„Sie wären überrascht, wie viele sich um diese Jobs bewerben, zumindest wegen ihrer Vergünstigungen.“
„Es kommt aber immer darauf an, wie man es sieht. Seltsam, wir sind eine Monarchie und leben dennoch freier als Sie in Ihrem Land.“
„Trotzdem muss ich mich wundern, dass wir hier ohne Gefolge unterwegs sind.“
„Das wäre nicht angemessen. Immerhin habe ich eine Menge auf mich genommen, Sie ganz für mich zu haben.“
Also hatte Marcie doch recht. „Soll ich das als Warnung betrachten?“
„Es könnte auch ein Versprechen sein.“ Michel drehte den Kopf zu ihr und lächelte charmant.
Shannon hielt es für klug, nicht zu reagieren. „Wollten Sie mir nicht die Gegend zeigen?“
Als sie sich der Stadt näherten, nahm der Verkehr zu. Michel zeigte ihr die besonderen Wahrzeichen der Stadt: Eine alte Kirche, die im vierzehnten Jahrhundert erbaut worden war, sowie ein modernes Bürohochhaus zwischen älteren, individualistischer gebauten Villen.
„Manche halten dieses Bürohaus für ein Zeichen des Fortschritts“, berichtete Michel. „Andere sehen darin ein Verbrechen an der Wohnkultur.“
„Dasselbe findet man überall auf der Welt. Die Menschen mögen keine Veränderungen.“ Shannon lächelte plötzlich. „Für Sie gilt das allerdings nicht. Sie behalten Ihren Job, solange Sie leben.“
Einen Moment verdüsterte sich seine Miene. Dann lächelte er wieder. „Es hilft, wenn man die richtigen Eltern hat.“
Wie konnte ich nur diesen Scherz über seinen Job machen, warf Shannon sich entsetzt vor. In der Monarchie ist das schließlich selbstverständlich. Oder fühlte er sich an den frühzeitigen Tod seiner Eltern erinnert?
Michel zeigte ihr später die kleinen neuen Parkanlagen der Stadt, die von allen Bürgern akzeptiert wurden. Inmitten eines dieser Parks befand sich eine alte Kanone.
„Sie ist ein Relikt aus ferner Vergangenheit“, erklärte er. „Weil sie nicht mehr gebraucht wurde, hat man sie hier aufgestellt. Bonaventura hat seit über hundert Jahren keinen Krieg mehr geführt.“
„Das ist ein beeindruckender Rekord.“
„In einem kleinen Land wie Bonaventura lernt man, mit seinen Nachbarn in Frieden zu leben.“
Das Mittagessen nahmen Michel und Shannon in einer alten verwitterten Taverne ein. Michel erzählte, dass sie aus der Zeit der Postkutschen stammte und eine Herberge für Reisende gewesen sei.
Von ihrem Tisch am Fenster genossen sie eine herrliche Aussicht auf einen glitzernden Bach mit einer kleinen Entenschar. Als die Entenmutter am Ufer aus dem Wasser watschelte, folgten ihr die Kleinen mit – wie es schien – unzufriedenem Geschnatter.
„O Michel,
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