BIANCA EXKLUSIV Band 0171
Michel Shannon zum Tanz auf. Wie sie es erwartet hatte, war er ein exzellenter Tänzer. Ihr Körper reagierte perfekt auf seine gekonnte Führung, obgleich sie nicht eng miteinander tanzten. Das gedämpfte Licht und die romantische Musik ließen Shannon die verführerische Atmosphäre jedoch immer deutlicher spüren. Verlangen erwachte tief in ihrem Innern, und sie empfand Michels Kraft und seine faszinierende Männlichkeit immer stärker.
Was für ein aufregender Liebhaber Michel sein muss, dachte sie verträumt. Er vermochte sie in eine Welt der Gefühle zu führen, die sie nie zuvor erlebt hatte. Er würde es verstehen, sie zu erregen, bis sie es nicht länger ertragen könnte, um sie dann vollständig glücklich zu machen …
„Amüsieren Sie sich gut?“ Michel lächelte. Seine tiefe raue Stimme brachte sie wieder zurück in die Realität. Ja, er war ein echter Traumprinz, aber sie war keine richtige Prinzessin. Im Märchen machte das vielleicht nichts aus. Im wirklichen Leben bedeutete es sehr viel.
Michel würde niemals eine ernsthafte Beziehung mit einer Frau wie ihr eingehen, obwohl sie sicher war, dass auch er sich zu ihr hingezogen fühlte. Die nicht zu verleugnende Anziehungskraft zwischen ihnen seit Beginn ihrer Bekanntschaft genügte Shannon aber nicht. Obwohl sie wusste, es würde ein unvergessliches Erlebnis sein, so einfach mit ihm ins Bett gehen, das war ausgeschlossen.
Nachdem die beiden Paare aufs Schloss zurückgekehrt waren, besuchte Marcie Shannon in ihrer Suite, um mit ihr über den Abend zu plaudern. Beide stimmten überein, dass es märchenhaft gewesen war. Ein wundervolles Dinner, ein eleganter Club, am meisten aber zählte, dass Michel und Devon so angenehme Begleiter waren.
„Das faszinierendste Rendezvous meines Lebens“, begeisterte sich Marcie.
„Den heutigen Abend kannst du kaum als Rendezvous bezeichnen“, protestierte Shannon.
„Sie führten uns in ein Restaurant und gingen mit uns tanzen. Sie bezahlten alles und brachten uns hinterher nach Hause. Ich nenne das ein Rendezvous – eine Art Rendezvous jedenfalls, an die ich mich gewöhnen könnte.“
„Andererseits hatten sie auch keine Wahl. Ich meine, wir wurden ihnen regelrecht aufgedrängt. Normalerweise hätten sie uns nicht ausgeführt. Michel jedenfalls nicht.“
„Wie kannst du das sagen? Du hast doch gesehen, wie er sich bemühte, es einzurichten, dass ihr beide morgen allein seid. Der arme Devon wird mit Pflichten überhäuft, damit Michel den Tag mit dir verbringen kann.“
„Er hätte dich aufgefordert mitzukommen, wenn Devon dich nicht schon zuvor eingeladen hätte.“
„Das glaubst du doch selber nicht. Michel hätte einen Weg gefunden, mich loszuwerden.“
„Das stimmt nicht. Er mag dich.“
„Ich mag ihn auch. Aber dich mag er lieber. Auf andere Weise, möchte ich sagen.“ Marcie lachte. „Das verletzt mich aber nicht. Bleib dran. Wenn das Leben dir einen Prinzen in den Schoß legt, genieße es.“
„Der Mann führt uns ein einziges Mal zum Dinner aus, und du siehst sofort allerlei Motive hinter seiner Einladung. Michel hat sich nur als guter Gastgeber gezeigt.“
„Ja, sicher. Und wie erklärst du dir dieses Knistern zwischen euch beiden? Willst du etwa leugnen, dass du dich zu ihm hingezogen fühlst?“
„Jede Frau mit einem Herz würde so empfinden. Michel sieht gut aus, hat Ausstrahlung und ist intelligent. Ich könnte beliebig fortfahren, doch wozu? Er ist vor allem auch Regent von Bonaventura.“
„So?“
„Jawohl. Ich bin eine Rechtsassistentin aus Los Angeles. Uns trennt mehr als ein Ozean.“
„Habe ich denn vorgeschlagen, den Mann zu heiraten? Das wäre nett, aber recht unrealistisch. Die Menschen haben Affären, Shannon. Wir befinden uns nicht mehr im letzten Jahrhundert. Michel ist kein Typ, auf den man zwei Mal im Leben trifft.“
Shannon schüttelte den Kopf. „Ich möchte, dass das erste Mal für mich mehr bedeutet als großartiger Sex.“
„Was sagst du? Heißt das, du bist noch Jungfrau?“
„Ich weiß, heutzutage wird das als altmodisch angesehen. Die Leute würden entweder über mich lachen oder glauben, dass mit mir etwas nicht stimmt. So wie du gerade.“
„Nein. Ich bin nur überrascht. Aber es ist tatsächlich ungewöhnlich für eine Frau in unserem Alter. Warum hast du mir das nie erzählt?“
„Das ist doch kein Thema, über das man lässig plaudert. Was sollte ich sagen? Es lässt sich nicht so leicht in eine Unterhaltung einbauen.“
„Ich
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