BIANCA EXKLUSIV Band 0171
auch.“
Shannon zweifelte, dass allen Gästen ein so respektvoller Service zuteil wurde. Um ihren Tisch versammelte sich eine ganze Truppe von Kellnern, bereit, jeden ihrer Wünsche zu erfüllen. Ein Hilfskellner füllte die Gläser mit Eiswasser, ein anderer brachte Brot und Butter. Ein Kellner reichte ihnen in Leder gebundene Menükarten, so groß wie Fotoalben. Dann kam der Sommelier und beriet sich mit Michel über dessen bevorzugte Weine.
Als sie einen Moment allein waren, sagte Michel zu Shannon: „Es freut mich zu sehen, dass Sie jetzt tun, was Ihnen Freude macht.“
„Darüber freue ich mich auch. Und Sie können stolz auf mich sein. George ließ alle Register spielen, aber nach kurzer Zeit habe ich nicht mehr mitgemacht. Armer Kerl. Er tut mir trotzdem leid. Das Studio setzt ihn offensichtlich stark unter Druck.“
„Sie werden doch nicht schwach und lassen sich von ihm Ihren Urlaub verderben?“
„So leid tut er mir nun auch wieder nicht.“ Shannon lachte.
„Da Sie nun allein über Ihre Zeit verfügen, sollten wir Pläne machen“, schlug Devon vor. „Ich nehme an, an oberster Stelle auf Ihrem Terminplan steht eine Besichtigungstour. Darf ich Ihnen meine Hilfe anbieten? Ich bin ein ausgezeichneter Führer.“
„Bevor du Verabredungen triffst, solltest du deinen Terminplan überprüfen“, ermahnte Michel seinen Bruder. „Du hast einige offizielle Verpflichtungen zu erfüllen. Der Empfang zu Ehren des Botschafters morgen Nachmittag zum Beispiel.“
„Ich dachte Graf Chamberlain übernimmt die Gastgeberrolle“, protestierte Devon.
„Laut Protokoll hat ein Mitglied der königlichen Familie den Vorsitz inne. Du bist der Zweite in der Thronfolge.“
„Das klingt, als stünde ich als Zweiter in einer Reihe vor dem Kartenverkaufsschalter eines ausverkauften Rockkonzerts. Meine Chancen, hineinzukommen, sind gleich null. Dabei will ich den Job nicht mal. Du füllst ihn viel besser aus, als ich es je tun würde.“
„Dies ist weder die Zeit noch der Ort, dieses Thema zu diskutieren.“ Michels selbstherrlicher Ausdruck schloss jede Widerrede aus. Aber seine Miene hellte sich auf, sobald er sich an Shannon wandte.“ Machen Sie sich keine Sorgen. Ich werde mich darum kümmern, dass Sie während Ihres Aufenthalts hier nichts versäumen.“
Die ein wenig peinliche Situation war vorbei, als der Kellner kam und ihre Bestellungen aufnahm. Der Abend wurde schnell wieder harmonisch, und sie amüsierten sich prächtig.
Gegen Ende des Dinners fragte Marcie, ob sie und Shannon nach der Abreise von George und Dave den Wagen noch weiter benutzen dürften.
„Das sollte möglich sein“, meinte Shannon. „Das gehört zu meinem Preis.“
„Keine Sorge“, beruhigte Devon sie. „Wir haben einen großen Wagenpark, aus dem Sie auswählen dürfen.“
„Das ist sehr großzügig, aber wir brauchen einen Chauffeur. Wir wüssten ja gar nicht, wohin wir fahren sollten und wie wir hinkommen. Außerdem haben wir beide kein gutes Orientierungsvermögen“, gab Marcie zu. „Wir brächten es glatt fertig, über eine Grenze zu fahren und damit eine internationale Krise auszulösen.“
„Das können wir nicht zulassen“, lachte Michel. „Devon hat morgen geschäftliche Dinge zu erledigen, aber ich kann meinen Terminplan ändern. Ich fahre Sie etwas herum.“
Überraschenderweise kam dieses Mal von Devons Seite kein Protest. „Hätten Sie Lust, mich zu dem Empfang zu begleiten?“, fragte er Marcie stattdessen. „Ich weiß nicht, ob Sie es sehr interessant finden werden, aber es gibt Champagner und köstliche Speisen satt.“
„Das ist genau nach meinem Geschmack.“
„Ich habe das Gefühl, dass Sie solche Festlichkeiten bislang nicht kennen. Was hältst du davon, Michel, eine richtige Party für die beiden zu geben? Vielleicht ein Abendessen mit Tanz?“
„Das ist mir recht. Aber es ist dein Gebiet, Devon.“
Nach einem Kaffee zum Abschluss ihres Dinners, besuchten sie einen Club. Bei gedämpftem Licht tanzten die Paare zu sanften Rhythmen.
„Hier gefällt es mir“, meinte Shannon schwärmerisch. „In den Clubs bei uns zu Hause ist es sehr laut.“
„Solche gibt es hier auch“, sagte Michel. „Aber ich dachte, nach all der Hektik heute würden Sie diesen Club vorziehen.“
Schon den ganzen Abend wunderte sich Shannon, wie rücksichtsvoll Michel war. Unter seinem zuweilen herrisch wirkenden Äußeren schien sich ein warmherziger, mitfühlender Mensch zu verbergen.
Nach einem Drink forderte
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