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BIANCA EXKLUSIV Band 0174

BIANCA EXKLUSIV Band 0174

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0174 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAMELA BROWNING CATHY GILLEN THACKER DIANA WHITNEY
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vor.
    Margaret hob das Strickzeug. „John, Lily sucht dich. Anscheinend gibt es Probleme mit deinen Terminen. Geh zu ihr und kläre das. Anne kann mir solange Gesellschaft leisten.“ Sie klopfte auf den Schaukelstuhl neben sich. „Nehmen Sie Platz.“
    John blickte fragend auf Anne, ob es ihr recht war.
    „Ist schon in Ordnung“, schwindelte sie.
    „Ich werde mich beeilen“, versprach er.
    Kaum war er fort, da wandte Margaret sich gleich an Anne. „Also Sie lieben auch die Politik, wie ich vermute.“
    Selbst wenn es einmal so gewesen wäre, hätten die vergangenen Wochen Anne bewiesen, dass sie sich dafür nicht eignete. Zwar bewunderte sie John wegen seiner Zähigkeit und seiner Sorge um das Wohl der Mitmenschen, aber monatelang von einem Ort zum anderen zu ziehen und Wahlpropaganda zu machen war nichts für sie. Nur konnte sie Margaret das natürlich nicht gestehen. Darum wich sie aus und sagte: „Nun ich lerne bei John vieles, von dem ich keine Ahnung hatte. Und ich bin ihm für den Teilzeitjob sehr dankbar.“
    Margaret, die sofort begriff, dass Anne mit Politik nichts im Sinn hatte, richtete sich kerzengerade auf. „Sie werden also nach den Vorbereitungen für die Party nicht bei John bleiben, nicht einmal als freiwillige Helferin?“
    „Nein.“ Anne, die immer nervöser wurde, zwang sich zu einem Lächeln. „Ich habe selbst viel Arbeit.“
    „Das hörte ich“, bemerkte Margaret mit deutlichem Missfallen und hielt einen Moment lang inne. Sie strickte immer schneller, obwohl ihre Hände arthritisch aussahen und ihr bestimmt Schmerzen bereiteten. „Sie kennen wahrscheinlich seine … seine romantische Vergangenheit, nicht wahr?“
    „Wie bitte?“, fragte Anne verwirrt.
    Margarets Blick schien Anne zu durchbohren. „Ich spreche davon, dass John bereits eine Frau hatte und bitter von ihr enttäuscht wurde, weil sie sich nicht so leidenschaftlich für Politik und seine Familie interessierte wie er. Hoffentlich versteht die nächste Frau, mit der er sich einlässt, wie wichtig ihm beides ist, und hoffentlich empfindet sie ebenso.“ Es klang wie eine deutliche Warnung.
    „Dass es ihm wichtig ist, merkt wohl jeder“, erwiderte Anne beklommen.
    „John braucht eine Frau, die den Verpflichtungen gewachsen ist, die sich der First Lady unseres Bundesstaates stellen. Eine Frau, die mühelos Partys ausrichten, hohe Würdenträger besuchen kann und das Protokoll kennt. Eine Frau, die ihre Karriere und ihre eigene Persönlichkeit bereitwillig den Interessen ihres Mannes unterordnet.“
    Kein Wunder, dass Melinda das Leben an seiner Seite nicht ertrug, dachte Anne. Welche Frau würde sich heutzutage so einfach fügen? „Das ist ein hoher Preis“, bemerkte Anne und blickte dabei Margaret direkt in die Augen. So leicht ließ sie sich nicht ins Bockshorn jagen.
    „Stimmt. Und dieser Preis muss bezahlt werden. Johns Scheidung war schon schlimm genug. Einen zweiten Fehler kann er sich nicht leisten.“
    Anne verstand, dass Margaret ihr zwischen den Zeilen mitteilte, sie sei nicht die Richtige für John.
    Die beiden hatten nicht bemerkt, dass John herangekommen war und einiges mitgehört hatte. „Hey, Schluss mit meinem Liebesleben“, schaltete er sich scheinbar unbefangen ein. Er sah jedoch nicht sehr glücklich aus. Er legte den Arm um Anne und zog sie an sich. „Großmutter, du langweilst diese Lady sicherlich mit diesen alten Geschichten maßlos.“ Hinter den höflich gesprochenen Worten stand eindeutig der Befehl, nicht mehr fortzufahren.
    Margaret lächelte. „Ich glaube nicht, dass ich sie gelangweilt habe. Anne schien sehr interessiert zu sein.“
    „Ach ja?“, spottete John und ging mit ihr weg.
    „Lassen Sie sich von meiner Großmutter nicht beunruhigen“, sagte er, als er über die weite Rasenfläche schlenderte. „Auf sie passt das Sprichwort: ‚Hunde, die bellen, beißen nicht‘.“
    Davon war Anne keineswegs überzeugt. Ihr schlotterten immer noch die Knie. Wie gut, dass John sie festhielt. „Sie hat mich durchaus nicht erschreckt“, behauptete sie tapfer.
    „Das ist gut, weil sie vermutlich nicht lockerlässt. Mit ihren neunundsiebzig Jahren glaubt sie berechtigt zu sein, allen eindeutig ihre Meinung mitzuteilen.“
    „In diesem Alter werde ich wohl genauso denken.“ Anne zögerte, bevor sie gestand: „Ich befürchte, dass sie von meiner Reaktion nicht begeistert war.“
    „Wieso? Was haben Sie ihr gesagt?“ Geschützt von dichten Büschen, blieb John stehen und drehte sich

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