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BIANCA EXKLUSIV Band 0174

BIANCA EXKLUSIV Band 0174

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0174 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAMELA BROWNING CATHY GILLEN THACKER DIANA WHITNEY
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Vater finden konnten, um Tim restlos glücklich zu machen“, stieß Gloria heraus. Mit Tränen in den Augen drehte sie sich um und marschierte davon.
    Anne sank in sich zusammen und lehnte sich an einen Baum. Sie war erst eine Stunde hier und fühlte sich bereits, als hätte sie meilenweit gejoggt. Wie sollte sie es schaffen, einen ganzen Tag durchzustehen, vor allem ohne John?
    „Entschuldigen Sie, haben Sie zufällig Melinda Parker irgendwo gesehen?“, fragte eine nette Frau, die Anne die Hand entgegenhielt. „Ich bin Francine Westfield, Johns Cousine. Und Sie sind seine Partnerin, nicht wahr?“
    „Ja.“
    „Dann kennen Sie sicherlich Melinda.“
    „Ja.“
    Francine runzelte die Stirn. „Ich wundere mich, dass sie noch nicht erschienen ist. Sie sollte heute früh hierherkommen, um den Kartoffelsalat für das Picknick zuzubereiten. Aber kein Mensch hat sie gesehen.“ Francine verstummte nachdenklich und schnippte mit den Fingern. „Hey, würden Sie vielleicht für Melinda einspringen? Es ist wirklich nicht schwer, denn die Eier und Kartoffeln sind schon gekocht.“
    Von den vielen Westfields loszukommen, die den Rasen bevölkerten, fand Anne himmlisch. „Selbstverständlich. Ich helfe gern aus.“
    In der Küche warteten bereits zwei riesige Schüsseln, mindestens zwei Dutzend hartgekochte Eier, eine Menge gekochter Kartoffeln, Sellerie, Zwiebeln und fertige Salatsauce auf Anne. Ihr wurde mulmig zumute, denn sie hatte noch nie etwas für derart viele Menschen zubereitet. Das bringe ich schon fertig, sagte sie sich energisch und fing an, die Kartoffeln zu pellen. Nach einer Weile kam eine andere Cousine Johns herein und mixte den Obstsalat. Bald darauf erschienen Lily, Gloria und deren drei Töchter, die sich mit verschiedenem Gemüse beschäftigten.
    Während der Arbeit unterhielten sie sich alle miteinander, Francine leitete alles und ließ einige junge Männer die großen Fleisch- und Wurstplatten zum Grillen nach draußen tragen. Die Gartentische wurden zusammengeschoben und mit karierten Tischtüchern bedeckt. Der köstliche Duft von gegrillten Hamburgern, Truthahn und Würsten erfüllte die Luft. Es war an der Zeit, das Essen aufzutragen.
    „Okay“, sagte Francine, die vor den beiden Salatschüsseln stand. „Anne, welches ist der Salat mit Zwiebeln und welcher ohne?“
    Anne erschrak. „Ich … ich habe den ganzen Salat mit Zwiebeln gemacht“, stammelte sie verlegen.
    „Mein Fehler. Ich vergaß, Sie darauf hinzuweisen“, beruhigte Francine sie schnell. „Dann wird heute halt nur Salat mit Zwiebeln gegessen. Irgendwann sollte man mit den Traditionen brechen. Nehmen Sie es nicht so schwer, Anne. Es ist wirklich nicht so wichtig.“
    Trotzdem fühlte Anne sich wieder einmal unfähig. Und dieses Gefühl verstärkte sich noch, als einige Teenager sich über die Zwiebeln beschwerten. Dass sie von den Erwachsenen gleich zurechtgewiesen wurden, nützte Anne nichts. Sie hatte versagt, und daran war nichts zu ändern.
    Während des Essens nahm sie sich sehr zusammen und ließ sich nichts anmerken. Doch als der Nachtisch serviert wurde, hielt sie es nicht länger aus. Sie wartete, bis John im Haus verschwand, um Torten und Kekse zu holen, und verschwand unauffällig von der Tafel.

    Eine Stunde später fand John Anne in einem Gartenstuhl unter den Bäumen sitzend vor. „Da sind Sie ja“, bemerkte er ohne jeden Vorwurf in seiner Stimme. Er trug einen Teller mit einem Stück Schokoladentorte und eine Tasse heißen Kaffee zu Anne. „Sie haben das Dessert versäumt. Darum bringe ich es Ihnen nach.“
    Sie hatte damit gerechnet, dass er über ihr Davonlaufen verärgert sein würde. Aber er verhielt sich ausgesprochen nett und so freundlich, dass sie sich schämte.
    „Das hätten Sie nicht tun müssen“, meinte sie verlegen.
    „O doch. Probieren Sie die Torte. Sie schmeckt großartig.“ Er reichte ihr das Tortenstück und die Kaffeetasse. „Francine hat mir das mit dem Kartoffelsalat erzählt und fühlt sich schrecklich. Das wird Sie Ihnen aber auch noch selbst sagen, wenn Sie wieder zurückgehen.“
    Genau das wollte Anne nicht, denn sie passte einfach nicht zu den anderen. Und das schmerzte. Es erinnerte sie zu sehr an die Vergangenheit.
    Niedergeschlagen stand Anne auf und lief ans Seeufer. John folgte ihr. „Francine braucht sich nicht zu entschuldigen, John. Es ist meine Schuld. Ich hätte wegen der Zwiebeln fragen sollen. Dass da zwei Schüsseln standen, hätte mich stutzig machen

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