BIANCA EXKLUSIV Band 0180
Moment miteinander verbringen, aber lass mich erst meine Zusatzausbildung zu Ende bringen. Dann werden wir die größte und schönste Hochzeit feiern, die du dir vorstellen kannst, und unser Eheleben so richtig genießen.“
Sie drückte seine Hände. „Ich will keine große Hochzeit, ich will dich. Und zwar jetzt.“
„Warum ist das so wichtig für dich. Warum die Eile?“
„Ich will nicht, dass uns noch mal etwas auseinanderbringt.“
„Das wird nicht geschehen.“
„Das kannst du nicht garantieren.“
Jarrett seufzte resigniert. „Komm schon, Ashe. Kannst du denn nicht einsehen, dass es viel klüger ist, wenn wir noch warten? Es gibt keinen Grund, warum wir wie zwei Teenager durchbrennen sollten. Das nächste Jahr wird die Hölle für mich sein. Ich muss Arbeit und Studium unter einen Hut bringen. Bitte sei vernünftig.“
Ashley war so wütend, dass sie kein Wort herausbrachte.
Sei vernünftig! Überlege erst! Sei nicht so impulsiv!
Das waren die Warnungen, die sie in den letzten Jahren von fast jedem gehört hatte. Von Gray. Von seiner Frau. Von ihrem jüngeren Bruder, Rick, der sie einst für unfehlbar hielt. Von Freunden. Von Lehrern.
Sie alle hatten gewollt, dass sie auf dem College blieb, obwohl sie keinen blassen Schimmer hatte, was sie überhaupt studieren wollte. Bei jedem langweiligen Job, den sie annahm, hatten sie ihr geraten, ihn zu behalten. Sie hatten sich gewünscht, dass sie einen netten ruhigen Mann kennenlernte. Sie hatten sie davor gewarnt, erneut mit Jarrett eine Beziehung einzugehen. Sie wollten, dass sie sich zurückhielt, ihre Gefühle beherrschte, ihr Leben vorsichtiger anging.
Es hatte mal eine Zeit gegeben, in der Jarrett sie ermuntert hatte, solche Warnungen in den Wind zu schlagen. Glaub an dich selbst und hör auf dein Herz, hatte er ihr zugeredet. Als sie ihre Beziehung wieder aufnahmen, hatte sie geglaubt, er würde auch dieses Mal zu ihr halten. Sie hatte gehofft, er würde sie erneut akzeptieren, wie sie war. Aber jetzt verhielt er sich wie alle anderen. Er bevormundete sie und ignorierte die Wahrheit, die unauslöschlich in ihrem Herzen eingraviert war: Jarrett und sie gehörten zusammen.
Viel zu lange hatten sie bereits gewartet. Zum Teufel mit der Vernunft. Warum sollten sie ihre Träume nicht endlich wahr werden lassen? Das Warten hatte ihnen nichts gebracht. Warum sollten sie das Risiko eingehen, ein zweites Mal getrennt zu werden?
„Ich kann es einfach nicht glauben, dass du uns das antun willst“, flüsterte sie, während ein dumpfer Schmerz ihr Herz erfüllte.
Jarrett zog die Augenbrauen hoch. „Ashley, kannst du nicht verstehen, was ich sage? Ich will die Hochzeit verschieben, nicht absagen. Ich möchte, dass wir dieses Mal das Richtige tun.“
„Und dich jetzt an mich zu binden, wäre für dich also nicht richtig?“ Oh, das tat weh, schrecklich weh!
„Denk doch einmal nach“, drängte Jarrett sie. „Beruhige dich. Du wirst sehen, dass das Warten das Beste für uns ist.“
Er hörte sich an wie ihr Bruder. Wie einer von vielen, die versucht hatten, Entscheidungen für sie zu treffen. Ashley trat zurück. Schlagartig schien ihr eben noch so leidenschaftliches Herz zu Eis zu gefrieren. Irgendetwas klickte in ihrem Kopf.
Jetzt reichte es. Sie hatte plötzlich genug davon, sich kluge Ratschläge anzuhören und ständig zurückgehalten zu werden. Sie wollte nicht mehr gesagt bekommen, was sie zu fühlen hatte und wie sie sich benehmen sollte.
Sie drehte sich um und lief ins Schlafzimmer zurück. Jarrett folgte ihr und redete auf sie ein, doch sie hörte ihm gar nicht zu. Dazu war sie viel zu beschäftigt. Glücklicherweise befanden sich die meisten ihrer Sachen immer noch in den Koffern. Sie würde nicht viel Zeit verlieren. Sie griff nach Jeans, T-Shirt und Strümpfen und zog sich rasch an. Erst als sie ins Bad ging und ihre Kosmetiksachen in eine Tasche warf, wurde ihm klar, dass sie gehen wollte.
„Jetzt reicht’s“, sagte er ernst und versperrte ihr die Tür. „Du wirst nicht gehen.“
Als Antwort drängte sie sich an ihm vorbei und warf die Kosmetiktasche in den geöffneten Koffer. Sie wollte gerade den Reißverschluss zuziehen, als Jarrett sie am Arm packte. Sie wollte ihn abschütteln, doch es gelang ihr nicht. „Was hast du vor?“, zischte sie und schaute ihn herausfordernd an. „Willst du mich mit Gewalt hier behalten?“
Jarrett, der nie einer Frau Gewalt antun würde, trat zurück. Sein Gesicht wurde rot vor Zorn.
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