BIANCA EXKLUSIV Band 0180
von der Dusche war.
Plötzlich glaubte sie zu wissen, was ihn störte. „Findest du, dass wir unsere Familien benachrichtigen sollten?“
„Du nicht?“
Ihr Gesicht nahm einen verschlossenen Ausdruck an. „Ich dachte, wir hätten uns entschieden. Keine Familie.“
„Gray wird wütend sein.“
Bei der Erwähnung ihres älteren Halbbruders flammte Zorn in Ashley auf. Es war Gray gewesen, der sie und ihren jüngeren Bruder nach dem Tod ihrer Mutter aufgezogen hatte. „Gray ist mir egal.“
Jarrett sah sie prüfend an. „Nun komm schon, Ashe. Das meinst du doch nicht im Ernst.“
Sie stieß ungeduldig die Luft aus. „Du hast recht. Natürlich ist Gray mir nicht egal. Ich liebe ihn. Ich will nur nicht, dass er sich noch länger in mein Leben einmischt. Wenn Gray nicht gewesen wäre, wären wir bereits seit Jahren verheiratet.“
„Wir haben die Hochzeit abgesagt. Nicht Gray.“
Bitterkeit durchflutete Ashley, als sie an den Sommer nach ihrem Highschool-Abschluss dachte. Sie und Jarrett hatten eine Augusthochzeit in Amarillo geplant. In jener texanischen Stadt, in der Jarrett auf einer Ranch aufgewachsen und wo sie mit ihren Brüdern nach dem Tod ihrer Mutter hingezogen war. Von Anfang an hatte Gray sich gegen ihre Hochzeitspläne gestellt und behauptet, dass sie noch zu jung wären. Er hatte gewollt, dass sie aufs College ginge und Jarrett erst sein Medizinstudium beendet haben sollten, bevor sie eine Ehe in Betracht zogen.
Grays Zweifel hatten die Liebe von Ashley und Jarrett schließlich untergraben. Sie hatten die Hochzeit abgesagt und waren getrennte Wege gegangen.
Bis vor zwei Monaten. Als Jarrett Amarillo mal wieder einen Besuch abstattete, hatten sie ihre Liebe füreinander wiederentdeckt.
Ashley schlang die Arme um Jarrett. „Ich liebe dich. Gray wird sich nicht wieder zwischen uns stellen.“
„Glaubst du wirklich, dass er das auch dieses Mal versuchen würde?“
„Es mögen acht Jahre vergangen sein, aber Gray will immer noch mein Leben bestimmen.“
Jarrett trat zurück, nahm ihre Hände in seine und betrachtete sie. „Gray weiß, dass wir wieder zusammen sind. Ich nehme an, du hast ihm bereits gesagt, dass wir zusammenleben werden. Was hat er dazu gesagt?“
Das Letzte, worüber sie jetzt diskutieren wollte, war ihr Bruder und seine Zweifel an ihren Entscheidungen. Sie und Gray hatten einen schlimmen Streit gehabt, bevor sie nach Dallas zu Jarrett gekommen war. Ihr übertrieben beschützender Bruder war der Meinung gewesen, dass sie mit dem Entschluss, wieder eine Beziehung mit Jarrett einzugehen, geradewegs auf eine Katastrophe zusteuerte, die mit einem gebrochenen Herzen enden würde. Nun, sie war fest entschlossen, ihn vom Gegenteil zu überzeugen.
„Vergiss Gray einfach“, murmelte sie und hob den Kopf. „Küss mich lieber.“
„Ashley …“ Jarrett schüttelte den Kopf. „Ich finde, wir sollten …“
„Hör auf, nachzudenken“, unterbrach sie ihn und presste ihre Lippen auf seinen Mund.
Gerne ließ Jarrett sich von der Leidenschaft mitreißen, die in beiden gleichermaßen brannte. Die Erschöpfung nach der anstrengenden Nacht im Krankenhaus sowie die Bedenken über Ashleys Vorgehensweise waren vergessen, stattdessen übernahmen sein Körper und sein Herz für den Moment die Führung.
Wenige Sekunden später glitt Ashleys Hemd zu Boden und sie stand bis auf das goldene Armband nackt in ihrer ganzen Schönheit vor ihm. Ein goldener Anhänger – Jarrett hatte ihn ihr an diesem Wochenende geschenkt – glitzerte an dem Armband. Lachend und küssend zog sie Jarrett aufs Bett in die zerknitterten Laken, in denen noch immer ihr süßer Duft hing.
Er folgte ihr, drang in sie ein, bewegte sich mit ihr und in ihr. Und für den Moment vergaß er seine Sorgen und Zweifel in der Umarmung dieser einzigartigen Frau. Ashley.
Wie er sie liebte.
Obwohl er derjenige war, der seit einundzwanzig Stunden kein Auge zugemacht hatte, war es Ashley, die sofort einschlief, nachdem sie sich geliebt hatten. Jarrett lag neben ihr und versuchte ebenfalls zu schlafen, aber zu viele Fragen bewegten ihn.
Wenn er doch nur seine Zweifel loswerden könnte! Er hätte ebenso gern wie Ashley geglaubt, dass das Schicksal sie zusammengebracht hatte und dass die Ehe das Ziel ihrer langen Odyssee war. Er liebte sie. Daran gab es keine Zweifel. Aber sollten sie wirklich jetzt schon heiraten? Handelten sie nicht wieder zu überstürzt?
Er gab den Versuch zu schlafen auf, stand auf, zog sich die Jeans an
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