BIANCA EXKLUSIV Band 0180
strich sie sanft zurück „Du betonst immer wieder, dass du ein anderer Mensch geworden bist, aber diese Entscheidung, das Baby zu behalten, ist ganz Ashley. Ist ganz die Ashley, die wir kennen.“
„Bist du sicher?“
„Ganz sicher. Stück für Stück kommt die wahre Ashley wieder zum Vorschein. Auch Gray und Rick werden das bemerken und sich damit zufriedengeben. Du kommst schon zurecht, was auch immer passieren mag. Ashley Grant ist noch nie vor einem Problem davongelaufen.“
„Das stimmt nicht. Ich bin fortgelaufen und verschwunden.“
„Ich habe dich dazu gezwungen“, murmelte er bitter. „Ich habe mich völlig falsch verhalten.“
Ashley runzelte bei seinen Worten die Stirn. „Falsch verhalten? Du? Ich dachte, wir hätten gestritten?“
„Weil wir die Hochzeit verschieben mussten.“
Sie war verwirrt. Ihr gefiel das Bild der Frau, die sie in seiner Beschreibung abgab, ganz und gar nicht. Wie jemand, der Führung brauchte und keine eigenen Entscheidungen treffen konnte. „Du behauptest, wir haben die Hochzeit verschieben müssen. Ich habe es bisher so verstanden, dass du kalte Füße bekommen hast.“
„Ja, aber …“
Plötzlich atmete Ashley scharf ein und legte sich die Hände auf den Bauch.
„Was ist los?“, fragte Jarrett besorgt.
„Es ist das Baby. Es hat …“ Sie hob den Blick, überwältigt von dem unbekannten Gefühl. „Ich glaube, ich spüre mein Kind.“
„Machst du Witze?“ Jarrett sah auf ihren Bauch. „Ist es das erste Mal? Was ist es für ein Gefühl?“
„Wie Schmetterlinge in meinem Bauch. Hier.“ Spontan ergriff sie seine Hand und führte sie unter ihr T-Shirt zu ihrem Bauch. Seine große Hand fühlte sich warm an, und darunter bewegte sich jetzt das Baby noch ein zweites Mal.
„Fühlst du es?“, fragte sie.
Jarrett lachte. „Natürlich nicht. Du bist doch erst im vierten Monat. Ich bezweifle, dass da ein Außenstehender bereits etwas fühlen kann.“
„Ich habe es schon den ganzen Tag gespürt, mir ist aber nie bewusst geworden, dass es das Baby sein könnte.“ Sie sah ihn besorgt an. „Oder glaubst du, dass vielleicht etwas nicht in Ordnung ist?“
„Tut dir etwas weh?“
„Nein.“
„Es könnten auch Gase sein.“
Sie gab ihm spielerisch einen Klaps. „Sei nicht so herzlos, Dr. McMullen.“
„Nun, du kennst mich …“ Er hielt inne, und Betretenheit spiegelte sich plötzlich auf seinem Gesicht wider. „Nein, du kennst mich nicht. Entschuldige.“
Mit einem Schlag war der Zauber verflogen, in den die Bewegungen des Kindes sie versetzt hatten. Ashley wurde mit einem Mal klar, wie selbstverständlich sie seine Hand auf ihren Bauch gelegt hatte, damit er ihr Baby spüren konnte. So selbstverständlich, als ob er der Vater des Kindes wäre. Erschrocken über sich selbst, wollte sie von ihm abrücken. Doch sie war unfähig, sich zu bewegen, unfähig, sich von ihm zu lösen.
Sanft legte er seinen Mund auf ihre Lippen. Diese Berührung war zärtlich, rücksichtsvoll … und voller Versprechungen. Dann begann er, sanft an ihrer Unterlippe zu kauen, und fuhr leicht mit der Zunge über ihre Lippen. Keine Frau hätte dieser Herausforderung widerstehen können. Seufzend gab sie sich seinem Kuss hin. Seit sie das Krankenhaus verlassen hatte, hatte sich nichts mehr so gut und richtig angefühlt. Wie oft hatte sie daran gedacht, wie es wäre, von ihm geküsst zu werden, und stets hatte sie diesen Gedanken schuldbewusst wieder verbannt. Jetzt war die Wirklichkeit schöner als all ihre Erwartungen.
Doch dann zog Jarrett sich abrupt zurück und nahm die Hände von ihrem Bauch. Selbstanklage lag in seinen braunen Augen. „Entschuldige, ich hätte nicht …“
„Lass das, Jarrett. Es ist alles in Ordnung.“
„Aber ich hätte … wir hätten …“ Er schluckte nervös. „Verflixt, Ashe, wir beide wissen doch, dass das keine gute Idee war.“
Mit erröteter Miene gab sie ihm leise recht. Natürlich war es keine gute Idee gewesen. Es gab keinen Grund, warum ein erfolgreicher junger Arzt noch etwas für eine Frau empfinden sollte, die er vor Jahren abgeschrieben hatte und die dazu noch das Kind eines anderen Mannes in sich trug.
Jarrett steckte die Hände in die Hosentasche, als wenn er nicht wüsste, was er sonst mit ihnen machen sollte.
„Lass uns einfach so tun, als ob das nie passiert wäre“, schlug sie vor.
Er sah unerwartet unsicher aus.
„Wir haben uns nur von diesem Moment mitreißen lassen.“
Sein Blick fiel auf ihren
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