BIANCA EXKLUSIV Band 0181
wäre sie sicher wieder voller Energie, um den Rest der Nacht …
Der Bildschirm verschwamm vor ihren Augen. Sie schlief ein und träumte von gestohlenen Zärtlichkeiten, leidenschaftlichen Küssen und lustvollem Stöhnen.
Sie träumte von Derek.
In den privaten Räumlichkeiten neben seinem Büro befand sich auch ein Umkleidezimmer mit diversen Hemden, Krawatten und Anzügen sowie ein bisschen Sportklamotten, falls Derek sich im Büro umziehen musste. Und das kam sehr häufig vor. Ebenso häufig verwendete er hier sein Badezimmer, in dem er sich im Moment an die Marmorplatte mit dem Waschbecken lehnte.
„Du fehlst mir schrecklich“, raunte Chantelle mit heiserer Stimme.
Er war mit ihr vor der Versetzung nach San Antonio ausgegangen. Der Umzug hatte ihm einen willkommenen Grund geboten, sich von dieser Lady light zu verabschieden, weil sie zu besitzergreifend geworden war. Trotzdem rief sie ihn gelegentlich an, und da er derzeit keine Freundin hatte, flirtete er jedes Mal mit ihr am Telefon. Damit musste nun endgültig Schluss sein.
„Ich werde für eine lange Zeit nicht nach New York zurückkommen“, erklärte er vorsichtig. Am liebsten hätte er gesagt, dass er überhaupt nicht an ihr interessiert war.
„Wir könnten die Zeit doch überbrücken“, antwortete sie lockend, „indem wir uns jetzt besonders nahekommen … du verstehst schon.“
Telefonsex? Christina war nebenan. Nein, das kam gar nicht infrage.
„Offen gestanden arbeite ich gerade, Chantelle. Bis Montag muss eine Präsentation fertig sein.“
So leicht ließ sie sich nicht abwehren. „Was hast du an?“
Er sah die Rothaarige förmlich vor sich, wie sie sich auf ihrem Bett räkelte, nur bekleidet mit einem rosa Hauch und ein Glas Champagner auf dem Nachttisch.
Auf Grund ihres Rufs hatte er nicht erwartet, dass sie klammern könnte, doch das war stets ein Risiko. Manchmal änderten Frauen einseitig die Spielregeln.
„Danke, Chantelle, aber …“ Diese nächtlichen Anrufe mussten aufhören. „Um ehrlich zu sein … Ich habe doch eine andere Frau kennengelernt.“
Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen.
„Wir waren uns von Anfang an einig“, fuhr er fort, „dass es sich bei uns beiden nur um einen Flirt handelt, das weißt du, Chantelle, nicht?“
„Wer ist sie?“
„Du kennst sie nicht. Ich habe beruflich mit ihr zu tun.“
„Und?“
Derek lächelte, als er an die Frau auf seiner Couch dachte. „Ich bin verrückt nach ihr.“
„Vorübergehend?“, fragte Chantelle.
„Genau“, bestätigte er, weil er Beziehungen nie ernst nahm. „Vorübergehend.“
„Das klingt nicht sonderlich wichtig. Ich könnte zu dir fliegen und …“
„Chantelle“, unterbrach er sie und seufzte. „Zwischen uns ist nichts. Du bist eine schöne Frau, die einem Mann viel geben kann, der mit ihr zusammenbleiben möchte. Du weißt aber, dass ich nicht dieser Mann bin.“
„Ich hatte nur gehofft …“
„Tut mir leid.“
Sie stieß einen zornigen Laut aus und unterbrach die Verbindung.
Derek kehrte langsam ins Büro zurück. Zum ersten Mal war er mit sich total unzufrieden. Was war bloß geschehen? Früher hatte er ohne Skrupel mit einer Frau zusammen sein und sie umwerben können. Dann hatten sie eine heiße Nacht miteinander verbracht und sich am Morgen nett getrennt, wobei beiden klar gewesen war, dass es schon wieder vorbei war. Er fühlte, dass diese Zeit vorbei war. Doch warum? Was war bloß geschehen?
Im Büro wollte er sich sofort in Arbeit stürzen, doch dann entdeckte er Christina. Sie hatte sich auf der Couch zusammengerollt und die Hände unter den Kopf geschoben. Und sie schlief.
Der Anblick versetzte Derek einen Stich ins Herz. Lautlos trat er zu ihr und betrachtete sie, wie sie locker und entspannt vor ihm lag. Jetzt strahlte sie keine innere Anspannung und keine spröde Abwehr aus. Die Lippen waren leicht geöffnet, und die dunklen Wimpern hoben sich von den rosigen Wangen ab.
Er konnte nicht widerstehen, strich zart über ihre Schulter und verspürte dabei ein feines Prickeln. Am liebsten hätte er sie die ganze Nacht betrachtet, doch was sollte er machen, wenn sie erwachte und ihn ertappte? Mit Sicherheit hätte sich das negativ auf die Zusammenarbeit ausgewirkt.
Entschlossen wich er zurück und holte aus dem Garderobenschrank das Kopfkissen und die Decke, die er benutzte, wenn er im Büro schlief. Vorsichtig schob er Christina das Kissen unter den Kopf. Sie seufzte leise und bewegte sich. Ihre Lippen
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