BIANCA EXKLUSIV Band 0181
du hier übernachtet hast, vor allem nach dieser Geschichte damals mit William Dugan.“
„Ich bin wirklich nicht stolz auf mich, dass mir das heute Nacht passiert ist. Wir haben einfach nicht auf die Zeit geachtet, und ich wollte auf jeden Fall nach Hause gehen. Ernsthaft.“
„Du hast allen Grund, vorsichtig zu sein“, bestätigte Sierra.
Das wusste Christina, aber sie wollte auch nicht überreagieren und sich dermaßen abschotten, dass niemand mehr mit ihr arbeiten konnte. Außerdem würde sie im Notfall unglaubwürdig wirken, wenn sie grundsätzlich jeden Mann behandelte, als könnte er sie jeden Moment sexuell belästigen. Trotzdem musste sie auf ihren Ruf achten.
„Ich habe mich letzte Nacht falsch verhalten“, räumte sie ein, „und es wird nicht wieder vorkommen.“ Damit biss sie in den Muffin, um das Gespräch zu beenden.
„Ich glaube dir“, versicherte Sierra, kostete den Kaffee, verzog das Gesicht und gab Süßstoff in den Becher. „Im Gegensatz zu Gloria möchte ich nicht, dass du als Nächste Buße tun musst, weil du unseren Pakt gebrochen hast.“
Christina sah sie fragend an.
Sierra nickte. „Ja, Gloria glaubt, dass sich zwischen dir und deinem Boss etwas abspielt, und sie freut sich schon auf deine Buße, wenn du die Wette verlierst.“
„Dann habe ich noch einen Grund mehr, mich von keinem Mann verführen zu lassen“, erwiderte Christina und nahm einen Schluck Tee.
Sie gab sich lässig, doch jetzt erschien es ihr ziemlich schwer, ein ganzes Jahr lang auf Männer zu verzichten. Anfangs war ihr das leicht vorgekommen.
Sierra hielt ihr die Hand hin. „Wir beide werden nicht schwach wie Gloria. Hand darauf!“
Christina schlug ein und lachte mit ihrer Schwester über diese zweifellos reichlich alberne Wette.
Sie saßen und unterhielten sich über das Grillfest und darüber, dass sie durch Gloria zu Tanten würden. Sierras Freundeskreis kam ebenfalls zur Sprache, vor allem Alex Calloway, der ihr immer wieder Kummer bereitete.
Christina wurde das Gefühl nicht los, dass sich hinter Sierras Plaudern mehr verbarg, als sie zugeben wollte. Darum nahm sie sich vor, ihre Schwester im Auge zu behalten.
Gerade als sie sich endgültig entspannte, erschien Rockwell. Er trug Turnschuhe zu einer grauen Trainingshose und ein blaues ärmelloses T-Shirt, das an seiner verschwitzten muskulösen Brust klebte. Schweiß schimmerte auch auf den gebräunten kräftigen Armen, dem Gesicht und im Haar.
Christinas Entschluss, jeder Verlockung durch Männer auszuweichen, geriet ernsthaft ins Wanken.
„Guten Morgen“, grüßte er lächelnd. „Ich dachte, ich könnte mich noch an Christina vorbeischleichen, während sie schläft.“
Sie schluckte hastig den letzten Bissen des Muffins. C a ramba! W as hatte der Mann bloß an sich, dass sie auf jegliche Vorsicht verzichten und sich an seinen Körper schmiegen wollte?
„Wir haben jede Menge Essen für Sie“, sagte Sierra. „Nach dem Training haben Sie bestimmt Hunger. Haben Sie gejoggt? Christina joggt auch gern.“
„Nein, wir haben eine Rudermaschine in der Trainingshalle der Firma, sofern man den Raum so nennen kann. Christina, den könnten wir doch für die Angestellten ausbauen, um die Stimmung zu heben und ihre Gesundheit zu fördern. Was meinen Sie?“
Christina nickte und wäre am liebsten unsichtbar geworden, weil ihr Haar zerzaust war und sie bestimmt keine Schminke mehr im Gesicht hatte.
„Rudern?“, fragte Sierra. „Wenn Sie das gern machen, ist San Antonio ideal für Sie. Wussten Sie, dass wir jeden Mai die Texas Water Safari veranstalten? Sie können sich dazu anmelden, es sind noch zwei Monate.“
„Das habe ich schon getan“, erwiderte Rockwell und ging zu seinen Privaträumen, „und zwar sofort, als Patrick mich herholte. An der Columbia University war ich in der Rudermannschaft, und ich rudere jeden Morgen, wenn auch nur auf der Maschine. Ich bin geradezu süchtig danach.“
„Genau wie Christina.“ Sierra klopfte ihrer Schwester auf den Schenkel. „Sie trainiert auch wie verbissen.“
„Da wir gerade davon sprechen.“ Christina stand auf und zog sich in die Ecke des Büros zurück, in die sie ihre Sachen geräumt hatte. „Ich muss nach Hause und trainieren.“
„In Ordnung“, sagte Rockwell. „Ich dusche, danach mache ich mich über Sierras Festmahl her, und dann arbeite ich wieder an dem Projekt. Kommen Sie heute noch mal her?“
Christina war bei dem Teil mit der Dusche hängen geblieben. Rockwell …
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