BIANCA EXKLUSIV Band 0187
Corral?“
„So könnte man es nennen.“
In der Freizeithalle sang Frank Sinatra „Strangers in the Night“.
„Was ist?“, fragte sie herausfordernd.
Kieran musste lächeln. „Einem solchen Duell kann ich nicht widerstehen.“
Er kam auf sie zu, legte ihr den Arm um die Taille und ergriff ihre Hand. Sie legte die andere Hand auf seine Schulter.
Bevor sie bereit war, wirbelte er sie herum. Sie stolperte, ließ sich jedoch nicht fallen. Dies war ein Duell auf Leben und Tod.
Samantha gewann ihr Gleichgewicht wieder. „Das nächste Mal bin ich bereit für dich.“
„Ich bin jetzt bereit für dich“, sagt er leise, und ihr Herz schlug schneller.
Verdammt, das war kein Vorspiel. Das war ein Kampf – Willenskraft gegen Willenskraft. Es gab keinen Kompromiss und keinen Rückzug.
Kieran ging erneut zum Angriff über. Seiner Serie schneller Schritte konnte Samantha kaum folgen. Durch die Schuhe war sie ernsthaft im Nachteil, aber wenigstens reichte sie ihm durch die Absätze bis zur Schulter.
Nach einigen Sekunden nahm sie den Rhythmus auf, als hätte sie sich bloß aufwärmen müssen. Die Beine gehorchten ihr, die Hüften folgten den Drehungen, die Schultern stellten sich auf Kierans Bewegungen ein. Samantha konnte vorhersehen, in welche Richtung er sich drehte, und sie folgte ihm so exakt, als würde sie selbst führen.
Die Luft zwischen ihnen knisterte förmlich vor erotischer Spannung. Die Musik umgab sie wie der Dampf der heißen Quellen.
Kieran packte sie an der Taille und hob sie zu seinen Schultern hoch. Samantha entspannte sich, während er sie akrobatisch um seinen Nacken wirbelte. Sie fühlte sich wie berauscht, als er sie wieder auf den Boden stellte und an sich drückte.
Sie schmiegte sich an ihn, während sie den Tanz auf der Straße beendeten. Noch nie waren sie einander so nah und gleichzeitig so weit voneinander entfernt gewesen.
Der Zauber wurde durch dröhnende Schläge und kreischende Töne gebrochen.
„Ich hasse Punkrock.“ Kieran legte den Arm um ihre Taille, während sie nach Hause gingen.
„Wer hat gewonnen?“, fragte sie.
„Gewonnen?“
„Unser Duell.“
Er half ihr auf dem schmalen Pfad. „Ich weiß es nicht. Wir müssen es wiederholen.“
„Ich bin jederzeit bereit.“
Sie wiederholten das Duell, sobald sie die Hütte erreichten. Im Schlafzimmer fanden sie jenen Rhythmus, für den zwei Menschen Abgeschiedenheit brauchten.
Als Kieran am Morgen erwachte, winkte Samantha ihm zu und ging zum Frühstück, als ob sie nur miteinander befreundet wären.
Er zog sich an und betrat sein Büro. Am Anrufbeantworter blinkte kein Licht. Dieser Dummkopf Baird hatte nicht angerufen!
Kieran konnte hier herumstehen und sich ärgern. Oder er konnte das erste und vielleicht letzte große Fest in dieser Gemeinde genießen.
Er verließ den Wohnwagen und betrachtete die Baustelle. Die Gebäude nahmen rasch Formen an. Kieran wünschte sich, Onkel Albert könnte sich an seiner Leistung freuen.
Er überquerte die Picknickwiese. Rote, weiße, blaue und grüne Luftballons schwankten in der Luft. Bänder markierten Spielfelder. Auf einem Transparent wurde das größte Käsekuchenfest der Welt angekündigt. Beth und Samantha hatten sagenhafte Arbeit geleistet.
Auf der Straße stellte er fest, dass die meisten Wagen von gestern noch hier waren. Hoffentlich hatten die Gäste nachts in der Freizeithalle nicht unter Platznot gelitten. Wahrscheinlich hätte es ihnen aber auch gar nichts ausgemacht. Es waren lebhafte, fröhliche Frauen. Genau das, was seine Männer brauchten.
In der Kantine saßen Lew, Beth, Pete und Samantha bei Mack, einigen anderen Männern und zwei Frauen, die Kieran nicht kannte. Sie stellten sich als Betty und Suzanne vor.
Kieran nahm sich Rührei mit Schinken. Überrascht stellte er fest, dass er sich daran gewöhnt hatte, dass Frauen in Hidden Hot Springs waren. Vor allem eine besondere Frau. Sie sah heute Morgen taufrisch aus.
Pete blickte ständig zur Tür. Offenbar wartete er darauf, dass Mary Anne aus San Diego eintraf. Hoffentlich konnte sein Freund mit ihr alles klären. Es sah Pete gar nicht ähnlich, trübe herumzuhängen.
Liebe stellt mit vernünftigen Menschen die seltsamsten Dinge an, dachte Kieran.
Nicht Pete, sondern Mack sprang kurz darauf auf und rief: „Da sind sie!“ Erst jetzt hörte Kieran vor der Kantine einen Automotor.
„Woher will er das wissen?“, fragte Beth, als der Arbeiter und Pete zur Tür gingen. „Klingt nicht ein Wagen wie
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