BIANCA EXKLUSIV Band 0187

allein gewohnt hat.“
    „Ich weiß gar nicht, ob Onkel Albert auf diesem Bett jemals eine Frau geliebt hat.“
    „War er nicht verheiratet? Er hatte immerhin eine Tochter.“
    „Tante Lou hat hier nie gelebt“, erwiderte Kieran. „Sie starb vor langer Zeit.“
    Sie streckten sich auf der Matratze aus. Beide waren so staubig, dass ihnen alles gleichgültig war. „Wer hat diese Hütte gebaut?“, fragte Samantha.
    „Mein Onkel behauptete, er hätte sie von einem ehemaligen General der französischen Fremdenlegion und dessen Ehefrau, einer Kurtisane, gekauft. Ich glaube, das hat er nur erfunden.“
    „Mir gefällt die Sache mit der Kurtisane.“
    Auf dem schmalen Raum drückten sich ihre Körper aneinander. Samantha hörte, wie Kieran schneller atmete und sich seine Muskeln anspannten.
    Als er sie küsste, vergaß sie ihre Umgebung. Sie lagen in einem Zelt in Nordafrika, zwei Flüchtlinge, die ihr Leben für eine leidenschaftliche Verbindung riskierten.
    Sie schob die Hände unter sein Shirt und genoss seine glatte Haut. Ihr Rock rutschte hoch, und Kieran rieb seine in Jeans steckenden Schenkel an ihren nackten Beinen. Samantha seufzte tief auf.
    Sie zuckten zusammen, als es an der Tür klopfte. Kieran setzte sich auf und wartete, bis Samantha ihre Kleidung in Ordnung gebracht hatte. Dann rief er: „Wer ist da?“
    „Tut mir leid, wenn ich störe. Ich bin es, Lew.“
    Kieran ließ seinen Freund eintreten. „Wie hast du uns gefunden?“
    „Ich habe eben einen Instinkt wie Sherlock Holmes. Außerdem hast du erwähnt, dass du noch einmal die Hütte durchsuchen willst. Joel Phillips hat angerufen. Er muss wegen eines Notfalls in der Familie wegfahren, aber sein Partner wird uns morgen vor Gericht vertreten. Er ruft dich an, sobald es vorüber ist.“
    Kieran machte ein finsteres Gesicht.„Sein Partner ist im Vergleich zu Joel ein Waschlappen. Vielleicht sollte ich in die Stadt fahren.“
    „Er hat ausdrücklich darum gebeten, dass du es nicht tust“, warnte Lew. „Ich habe mir Notizen gemacht.“
    Während die beiden Männer in ihr Gespräch vertieft waren, ging Samantha leise weg. Vielleicht erreichte sie jetzt den Detektiv.
    Während sie den Hang hinaufeilte, befanden ihre Gedanken sich in Aufruhr. Kierans Verhalten während dieser Woche und ihre gemeinsame Liebe zwangen sie, eine Möglichkeit in Betracht zu ziehen, gegen die sie sich mit Zähnen und Klauen gewehrt hatte.
    Vielleicht gehörte sie hierher. Vielleicht sollte sie bleiben.
    In der Hütte wählte sie die Nummer des Detektivs. Er antwortete mit einem knappen: „Ja?“ „Mr. Dunaway? Hier ist Samantha Avery.“ Einen Moment dachte sie schon, er hätte sie vergessen. Doch dann sagte er: „Ich habe an Ihrem Fall gearbeitet.“ „Haben Sie etwas gefunden? Es ist sehr wichtig. Unser Anwalt muss morgen vor Gericht erscheinen.“
    „Ich habe Dokumente gefunden, aber ich weiß nicht, ob sie etwas mit Ihrem Fall zu tun haben“, antwortete er. „Könnten Sie vorbeikommen?“
    „Nein, das kann ich nicht.“ Er musste die Informationen an Kierans Büro faxen. „Ich brauche alles, was Sie gefunden haben, noch heute Abend. Also …“
    Die Haustür flog auf. Kieran stand zornig vor ihr. „Leg auf!“
    „Aber …“
    Er nahm ihr den Hörer aus der Hand und knallte ihn auf den Apparat. „Du hast mich belogen. Du hast hinter meinem Rücken einen Detektiv engagiert, obwohl ich dich ausdrücklich gebeten habe, es nicht zu tun!“
    „Ich musste es tun. Und er hat etwas gefunden. Das heißt, er ist nicht sicher, ob es wichtig ist, aber es könnte sein.“
    „Wer weiß, was für einen Schaden du angerichtet hast.“ Er schlug so heftig mit der Faust auf den Tisch, dass das Telefon klingelte. „Wenn Beatrice das herausfindet, verklagt sie uns wegen Verletzung ihrer Privatsphäre. Das wird ihre Behauptung unterstützen, ich wäre so gemein, dass ich sie mit allen Mitteln um ihr Erbe betrügen will. Empfindest du nicht genug Respekt für mich, um meinem Urteil zu vertrauen?“
    „Es tut mir leid, Kieran, aber ich konnte nicht einfach dasitzen und nichts tun. Wir müssen Beatrice aufhalten.“
    „Das versuche ich ja!“ Er ging in dem kleinen Raum auf und ab. „Du könntest Vertrauen zu mir haben, Samantha. Ich bin Geschäftsmann. Ich weiß, wie man vorgehen muss. Wenn Joel sagt, dass ein Detektiv nichts bringt, weiß er, wovon er redet.“
    Sie hätte sich nicht einmischen sollen. Aber es lag ihr etwas an Hidden Hot Springs und an ihm. „Ich dachte