BIANCA EXKLUSIV Band 0187
gesucht.“
Angst stieg in ihr auf, und sie fühlte sich unbehaglich. Unter dem Pareo zeichnete sich ihr feuchter Körper in dem nassen Badeanzug allzu deutlich ab, wie ihr bewusst war. „Warum?“, fragte sie heiser.
Er zögerte kurz. „Ich wollte mir eine Betrügerin einmal aus der Nähe ansehen.“ Seine Stimme klang kühl und bedrohlich.
Sekundenlang war Alli sprachlos. Sie nahm sich jedoch rasch wieder zusammen. „Ich weiß nicht, was Sie meinen.“
„Sie haben Marian Hawkings geschrieben, Sie seien ihre Tochter und wollten wissen, warum sie Sie und Ihren Vater verlassen hat.“
Es überlief sie kalt und heiß, und ihr stockte das Herz vor Schreck. Slades Miene wirkte geradezu furchteinflößend kalt und unbarmherzig.
Alli schluckte. „Woher wissen Sie das?“
„Ich bin froh, dass Sie es nicht abstreiten. Sie hat es mir erzählt.“
„Sind Sie mit ihr verwandt?“, fragte sie atemlos.
„In gewisser Weise.“
„Ich kann mich nicht daran erinnern, etwas geschrieben zu haben, was man als Betrug auslegen oder bezeichnen könnte“, verteidigte sie sich.
„Erpressung wäre wahrscheinlich die korrektere Beschreibung. Ich habe Ihren Brief gelesen. Er klingt sehr aggressiv, und Sie haben gedroht, Sie würden nach Neuseeland kommen, um mit ihr zu reden“, erklärte er hart und unnachgiebig.
„Es war nicht meine Absicht, aggressiv zu sein. Es stimmt jedoch, dass ich meinen Besuch angekündigt habe. Immerhin habe ich das Recht zu erfahren, weshalb sie mich verlassen hat. Will sie nicht mit mir reden?“
„Warum sollte sie das tun? Sie hat keine Tochter, die Alli …“
„Ich heiße Alison“, unterbrach sie ihn.
„Oder Alison heißt.“
„Ich habe zwei Vornamen: Alison Marian.“
„So?“ Er sah sie ungläubig an. Ohne auf ihren Einwand einzugehen, fuhr er fort: „An dem Tag Ihrer Geburt hat sie mit Freunden Urlaub gemacht. Ich weiß nicht, woher Ihre Informationen stammen, Alli. Vielleicht haben Sie sich ja alles nur ausgedacht. Jedenfalls sind Sie nicht Marian Hawkings’ Tochter.“
Ihr ging ein Stich durchs Herz. „Ich verstehe“, erwiderte sie mühsam beherrscht. „Wenn das so ist, gibt es nichts mehr zu sagen. Auf Wiedersehen, Mr. Hawkings.“
„Einen Moment noch. Woher haben Sie Ihre Informationen?“
Es kann nicht verkehrt sein, es ihm zu verraten, überlegte sie. Möglicherweise geriet dadurch seine Sicherheit ins Wanken. Der Gedanke gefiel ihr. „Ihr Name steht auf der Heiratsurkunde meines Vaters.“
Im fahlen Schein des Mondes wirkte sein Gesicht wie eine Maske. Doch in seinen Augen blitzte es auf. Alli war klar, dass sie ihn etwas aus der Fassung gebracht hatte.
„Sie lügen“, entgegnete er und stellte sich vor sie.
Alli wich nicht zurück, sondern hob den Kopf und blickte Slade an. „Der Mädchenname meiner Mutter lautet Marian Carter. Sie ist in England, in Hampshire, geboren. Dort hat sie meinen Vater kennengelernt. Ein Jahr später haben sie geheiratet, und sie ist mit ihm nach Neuseeland gegangen. Nach ungefähr zwei Jahren wurde ich geboren. Aber das geht Sie eigentlich gar nichts an.“
„Ich glaube Ihnen kein Wort.“
„Nein?“ Alli fühlte sich gedemütigt. „Es interessiert mich nicht, ob Sie mir glauben oder nicht. Wenn Mrs. Hawkings mich verleugnet, werde ich natürlich nicht darauf bestehen, sie zu treffen.“ Sie lächelte angespannt. „Die eigene Mutter zu belästigen wäre zu unhöflich.“
Slade packte sie am Handgelenk. Er tat ihr nicht weh, doch sie kam sich vor wie in einer Falle. „Sie reagieren ausgesprochen kühl“, stellte er ruhig fest.
Es war keineswegs ein Kompliment, und Alli war alarmiert. „Lassen Sie mich bitte los.“
Er lächelte so ironisch, dass es sie kalt überlief. „Wer ist der junge Mann von vorhin?“, fragte er hart.
„Ein Freund aus der Kindheit.“ Sie löste sich aus seinem Griff und ging an Slade vorbei. Ihre Haut schien dort zu brennen, wo er sie berührt hatte.
„Es war eine rührende kleine Szene.“
Alli sah ihn an. Obwohl sie ihn überhaupt nicht mochte, war sie sich seines muskulösen Körpers unter der perfekt sitzenden Hose und dem sportlichen Hemd allzu sehr bewusst. Auch seinen scharfen Verstand fand sie beeindruckend.
„Ist es Ihr Hobby, heimlich zu lauschen?“ Sie warf ihm einen verächtlichen Blick zu.
Seine Züge wurden noch härter. „Ich mache es nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Sie sollten sich vergewissern, dass niemand in der Nähe ist, ehe Sie einem Mann einen
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