BIANCA EXKLUSIV Band 0187
schließt.“
Zornig verknotete Alli den Pareo über ihrem Badeanzug. „Slade Hawkings hat die kältesten Augen, die man sich vorstellen kann. Ich bezweifle, dass er überhaupt mit sich verhandeln lassen würde.“
Tama sah sie voller Verlangen an. „Aber du willst nach Neuseeland fliegen. Vielleicht nimmt er dich mit.“
Sie atmete tief ein. „Tama, sei doch vernünftig.“
„Alli, heirate mich.“ Als sie den Kopf schüttelte und einfach wegging, folgte er ihr. „Ich kann meinen Vater dazu bringen, seine Meinung zu ändern. Er kennt dich und hat dich gern.“
„Dein Vater wird seine Meinung nie ändern“, entgegnete Alli sanft. „Er wird dir nie erlauben, eine Frau zu heiraten, die keine Familie hat und nicht hier geboren ist. Er ist ein stolzer Aristokrat, und ich bin ein Niemand.“
Tama packte sie am Arm und zwang sie, ihn anzusehen. „Wenn du einwilligen würdest, mich zu heiraten, könnte ich ihn umstimmen.“
„Nein. Ich gehe nach Neuseeland“, erklärte sie bestimmt.
„Warum?“
Sie ließ den Blick über die Lagune und die Kokospalmen in der Nähe des Hauses gleiten. Es war so wunderschön auf dieser Insel, man konnte sich wie verzaubert fühlen. Der Gedanke, das alles zu verlassen, tat weh. „Weil ich dorthin gehöre, so, wie du hierher gehörst“, erwiderte sie ruhig.
Unvermittelt zog er sie an sich. Alli war verblüfft und versteifte sich. Als er sie küssen wollte, forderte sie ihn auf: „Lass mich bitte los.“
„Alli, du machst mich verrückt. Ich brauche dich …“
„Nein, das tust du nicht.“ Sie fand seine Erregung abstoßend. Dabei waren Tama und sie zusammen aufgewachsen und zusammen in die Schule gegangen. Sie hatten gelacht und viel Spaß gehabt. Er war für sie so etwas wie ein Bruder gewesen, und es war ihr zunächst gar nicht aufgefallen, dass er sich in sie verliebt hatte.
Er legte das Kinn auf ihren Kopf. „Du ahnst ja nicht, was ich für dich empfinde“, flüsterte er.
Sie umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und sah ihm in die Augen. Er wirkte auf einmal älter, härter und sehr entschlossen.
„Du weißt, dass ich deine Gefühle nicht erwidere“, entgegnete sie traurig.
„Du willst deine Gefühle nicht zulassen, weil du weißt, wie altmodisch meine Eltern sind.“ Er presste die Lippen auf ihre.
Sie stieß ihn von sich. „Tama, nein! Ich will es nicht!“
Endlich ließ er sie los und trat einige Schritte zurück. „Ich liebe dich“, brachte er rau hervor.
Warum muss es zwischen den Geschlechtern immer so kompliziert sein?, fragte Alli sich. „Tama, du bist für mich so etwas wie ein Bruder. Deine Mutter war meine Ersatzmutter“, erwiderte sie liebevoll. „Ich liebe dich auch, aber ganz anders.“
Er wandte sich ab. „Wir könnten es meinen Eltern unmöglich machen, ihre Zustimmung zu verweigern. Wenn wir ein Kind hätten, hätten sie keine andere Wahl mehr.“
Alli atmete tief ein. „Dann müsstest du mich vergewaltigen. Das wirst du jedoch nicht tun.“
„Nein.“ Er war auf einmal wieder der Gefährte ihrer Kindheit und nicht mehr der entschlossene, leidenschaftliche Mann.
„Wir dürfen es deinen Eltern sowieso nicht antun“, fügte sie hinzu. „Sie vertrauen dir – und mir auch.“
Tama hatte sich wieder unter Kontrolle und küsste Alli auf die Stirn. „Offenbar lässt es sich nicht ändern. Ich hoffe, deine Reise bringt dir Glück, kleine Schwester.“ Dann drehte er sich um und ging weg.
Bedrückt und unglücklich blickte Alli hinter ihm her, während er in der Dunkelheit verschwand. Schließlich wanderte sie zu dem Haus, in dem sie aufgewachsen war und das für sie immer ein Zufluchtsort gewesen war.
Zwischen den Kokospalmen blieb sie beunruhigt stehen. All ihre Sinne waren plötzlich hellwach. Schnell entdeckte sie den Grund für ihre Unruhe. An einer der Palmen lehnte völlig reglos ein großer, breitschultriger Mann. Er wirkte so gefährlich wie eine Raubkatze, die bereit war, sich jeden Moment auf ihre Beute zu stürzen.
Alli verkrampfte sich der Magen, und ihr Puls fing an zu jagen. „Guten Abend, Mr. Hawkings“, begrüßte sie ihn betont ruhig und gleichgültig.
Er richtete sich auf, kam jedoch nicht auf sie zu. „Guten Abend, Alli.“ Irgendwie klang es beleidigend, wie er ihren Vornamen aussprach. „Sekundenlang glaubte ich, Ihnen helfen zu müssen.“
„Das wäre auf keinen Fall nötig gewesen“, antwortete sie kurz angebunden. „Haben Sie sich verlaufen?“
„Im Gegenteil. Ich habe Sie
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