BIANCA EXKLUSIV Band 0187
Schlafwandlerin.“
Auf einmal erinnerte sie sich undeutlich an den Traum und schloss sekundenlang die Augen. „Du liebe Zeit, was habe ich gemacht?“
„Du hast vor meiner Zimmertür gekauert und geflüstert, dir sei kalt und du müsstest vor einem Feuer sitzen, sonst würde der Schnee dich umbringen.“
Starr vor Entsetzen sah sie ihn an. „Diesen Traum hatte ich schon jahrelang nicht mehr. Nur als Kind habe ich geschlafwandelt. Es tut mir leid, dass ich dich belästigt habe.“
„Der gestrige Tag war ja für dich auch sehr traumatisch“, antwortete er verständnisvoll.
Alli versuchte zu ignorieren, wie atemberaubend attraktiv er in dem weichen Licht wirkte, das durch die Vorhänge hindurch ins Zimmer fiel. „Warum liegst du in meinem Bett?“
„Ich habe dich zurückgetragen, dich zugedeckt und wollte dich allein lassen. Du hattest jedoch etwas dagegen.“ Seine Stimme klang so ironisch, dass Alli sich in ihrem Stolz tief gekränkt fühlte. „Außerdem waren deine Hände und Füße eisig kalt. Ich wollte dich wärmen und warten, bis du eingeschlafen warst. Aber jedes Mal, wenn ich gehen wollte, wurdest du unruhig und hast geweint. Deshalb war es die einfachste Lösung, mich neben dich ins Bett zu legen.“
Sie errötete und schämte sich sehr. „Du hättest mich wecken können.“
Er zuckte die Schultern. Dabei spannten sich seine Muskeln, und Alli wandte sich rasch ab. Dieser Mann ging ihr unter die Haut.
„Das habe ich versucht, du hast jedoch nicht reagiert.“
„Es tut mir leid“, entschuldigte sie sich verzweifelt.
„Ach, mach dir deswegen keine Sorgen.“
„Danke.“
„Immerhin ist es uns gelungen, einige Stunden zu schlafen“, stellte er spöttisch fest und fügte hinzu: „Normalerweise schlafe ich nackt. Aber ich habe mir glücklicherweise noch rasch den Slip angezogen. Wenn es dir nichts ausmacht …“ Er schob die Decke zurück.
Alli schloss die Augen und versteifte sich. Sie wünschte, er würde gehen und sie allein lassen. Dann konnte sie sich ihrem Kummer hingeben.
An der Tür blieb Slade stehen. „Wenn das ein Trick war, bin ich nicht darauf hereingefallen“, erklärte er.
Verblüfft öffnete sie die Augen. Er hatte sich nur halb zu ihr umgedreht. Mit der gebräunten Haut, den breiten Schultern, dem arroganten Auftreten und dem markanten Profil wirkte er wie ein griechischer Gott. Noch nie zuvor war sie so beeindruckt von einem männlichen Körper gewesen. Erregung breitete sich in ihr aus, und sie wandte den Blick von seinen langen, kräftigen Beinen ab.
„Ein Trick?“, wiederholte sie. „Soll das ein Scherz sein?“
Er zog eine Augenbraue hoch. „O nein, ich meine es ernst. Ich lasse mich von niemandem erpressen. Glaub mir, ich kann sehr unangenehm werden.“
Das bezweifelte Alli nicht. „Dann habe ich ja Glück gehabt, dass ich nicht vorhabe, dich zu erpressen“, entgegnete sie betont ruhig.
Ihr verkrampfte sich der Magen, als er ein Lächeln andeutete und ihr einen warnenden Blick zuwarf, ehe er den Raum verließ und die Tür hinter sich schloss. Seine erotische Ausstrahlung und die Aura von Macht und Stärke, die ihn umgab, waren so überwältigend, dass Alli auch eine halbe Stunde später noch Herzklopfen hatte. Nachdem sie geduscht und dasselbe Outfit wie am Tag zuvor angezogen hatte, ging sie in die Küche.
Slade war mit der Espressomaschine beschäftigt. „Wohin soll ich die Bettwäsche und Handtücher legen?“, fragte Alli.
„Lass alles, wie es ist.“
„Ich habe das Bett schon abgezogen.“
Er schob ihr eine Tasse mit schwarzem Kaffee hin. „Dann lass alles auf dem Bett liegen, Alli. Meine Haushälterin wird sich darum kümmern.“
„Du Glücklicher.“ Sie wirbelte herum und wollte aus der Küche eilen.
„Alli, zwing mich nicht dazu, dir zu folgen“, forderte er sie kühl und energisch auf.„Wie du mir erzählt hast, hat dein Vater dir Manieren beigebracht.“
„Dir ist sicher bekannt, dass es unhöflich ist, Gäste wie Bedienstete herumzukommandieren, auch wenn sie unwillkommen, schäbig und zweifelhafte Personen sind“, erwiderte sie.
Plötzlich fing er an zu lachen. „Das war gut. Aber heutzutage kann man sich nicht mehr erlauben, Bedienstete schlecht zu behandeln. Dazu gibt es zu wenig gute. Komm, iss etwas. Tui hat mir erzählt, du seist morgens ungenießbar, solange du nichts gegessen hättest.“
Langsam drehte sie sich zu ihm um. „Das ist Unsinn. Ich kann es nicht ertragen, beschuldigt zu werden …“
„Ich
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