BIANCA EXKLUSIV Band 0187
schon.“
Lächelnd öffnete er ihren Morgenmantel.
Als sie sich wieder zum Spiegel wandte, streifte er ihr den Seidenstoff über die Schulter. „Die Arbeit kann warten“, verkündete Deston und küsste sie weiter.
Schweigend genoss Emmy seine Zärtlichkeiten.
Ihr Jugendtraum war Wirklichkeit geworden.
Ihr Prinz von damals war nun ihr Mann.
–ENDE –
Jacqueline Diamond
Bei diesem Rhythmus werd
ich schwach
1. KAPITEL
Samantha Avery war überglücklich, ein so schönes Hochzeitskleid gefunden zu haben.
Sie betrachtete sich im Spiegel des Umkleideraums der Kirche. Selbst in dem schwachen Licht schmeichelte das helle Beige ihrem rötlichen Haar und den bernsteinfarbenen Augen. Außerdem gefielen ihr der hohe, spitzenbesetzte Kragen und das sinnliche, tief ausgeschnittene Rückenteil. Das Kleid passte ihr wie angegossen.
Gut war auch, dass sie es nach nur zweitägiger Suche gefunden hatte, weil sie nicht mehr Zeit gehabt hatte.
„Unglaublich“, meinte Alice, die Ehrenjungfer. „Wer geht schon in einen Laden und findet ein Kleid, das nicht abgeholt und genau an dem Tag im Preis herabgesetzt wurde!“
„Ja, das war Glück“, bestätigte Samantha.
„Das war ein Wunder“, behauptete Alice und legte letzte Hand an Samanthas Frisur.
„Vielleicht ist das ein gutes Vorzeichen.“
„Aber sicher“, erwiderte Alice energisch.
Sie kannten sich noch nicht lange. Seit drei Monaten arbeitete Samantha bei Speed West Airlines. Sie blieb selten so lange an einem Ort, dass sich Freundschaften entwickelten.
Mary Anne, ihre Kollegin und Brautjungfer, meinte: „Aber es ist auch traurig. Offenbar hat eine Frau in letzter Minute ihre Hochzeit abgeblasen.“
„Das war wahrscheinlich gut so.“ Alice, zweimal geschieden, setzte Samantha den Hut auf. „Bestimmt hat sie sich den Kerl genauer angesehen und ihren Fehler erkannt.“
„Vielen Dank, wie ermutigend“, bemerkte Samantha trocken.
„Du hast es gut getroffen“, behauptete Alice. „Und wenn nicht, kannst du den Typ jederzeit wieder loswerden.“
„Vermutlich.“ Verwundert betrachtete Samantha im Spiegel ihr heiteres Gesicht. Dabei hatte sie gemischte Gefühle, was die Ehe im Allgemeinen und diese Hochzeit im Speziellen anging.
Sie sah sich im Raum um: Klappstühle, ein Schreibtisch, einige Kleiderhaken, ein fleckiger Spiegel und staubige künstliche Blumen in einer Vase.
Was machte sie hier bloß?
Seit sie als Teenager ein Internat besuchen musste, fühlte sie sich nie lange an einem Ort wohl. Für sie war es das Höchste, in eine Maschine zu steigen und in ein Land zu fliegen, das sie noch nicht kannte.
Als Kind hatte sie an ewige Liebe und Treue geglaubt. Als Erwachsene fand sie, dass Abwechslung die Würze des Lebens war.
Sie liebte sinnliche Musik, Fremdsprachen, heißes Klima, attraktive Männer, die ihr die Hand küssten, exotische Restaurants und ungewöhnliche Weine. Kamen historische Sehenswürdigkeiten, ausgefallene Boutiquen und ein Job hinzu, durch den sie sich all das auch leisten konnte, war sie im Himmel.
Wieso heiratete sie dann jetzt im kalifornischen San Diego Hank Torrance, einen Mann, den sie vor knapp einer Woche kennengelernt hatte?
Nachdem Samantha vor drei Monaten nach San Diego gekommen war, hatte sie einen Job bei einer Fluglinie gefunden und angefangen, für ihre Träume zu sparen – Reisen, die Welt kennenlernen, Abenteuer erleben.
Vor fünf Tagen hatte sie sich ein Wochenende in einem Hotel in Acapulco gegönnt. Dort hatte sie am Strand bei Margaritas Hank kennengelernt – ein dunkler Typ, Finanzberater, ebenfalls in San Diego wohnhaft.
Am ersten Abend schickte er Dutzende von Rosen in ihr Zimmer. Am zweiten Abend engagierte er einen Gitarrenspieler, der ihr ein Ständchen brachte, während ein Kellner das Essen auf ihrem Balkon servierte.
Von Anfang an war Hank von ihr völlig hingerissen. Samanthas frühere Verehrer hatten von ihren Augen, den vollen Lippen und der schmalen Taille geschwärmt. Hank dagegen schien sich wirklich etwas aus ihr zu machen.
Seinen Heiratsantrag nahm Samantha aus einem Impuls heraus an. Weil es so wundervoll romantisch war! Außerdem waren einige der besten Ehen, die sie kannte, nach kurzer Bekanntschaft, einige der schlimmsten nach jahrelangem Zusammenleben geschlossen worden.
Doch seit der Rückkehr nach San Diego hatte ihre Zuversicht leicht nachgelassen. Dennoch zermarterte sie sich nicht mit Zweifeln das Hirn. Sie wollte heiraten. Punktum. „Schaltet doch das Radio
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