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BIANCA EXKLUSIV Band 0187

BIANCA EXKLUSIV Band 0187

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0187 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JACQUELINE DIAMOND CRYSTAL GREEN ROBYN DONALD
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ein“, bat sie. „Lebhafte Musik, damit diese Begräbnisstimmung verschwindet.“
    Während Alice sich um das Radio kümmerte, schüttelte Mary Anne den Kopf. „Das sollte der glücklichste Tag deines Lebens sein! Ich wäre gern an deiner Stelle, Sam.“ Mary Anne, eine schüchterne, untersetzte Frau Anfang Dreißig, ging selten mit Männern aus.
    Samantha umarmte sie. „Hätten Männer auch nur einen Funken Verstand, hätten sie dich schon längst weggeschnappt. Du bist ein echtes Goldstück!“
    Bei Mary Annes freudigem Lächeln fühlte sie sich besser. Wesentlich besser.
    Die Musik im Radio wurde leiser, und der Sprecher verlas die Nachrichten. „Die Polizei hat angeblich in dem gestrigen Raubüberfall auf einen Juwelierladen in La Jolla ein entscheidendes Beweisstück sichergestellt. Bisher ist nicht bekannt, worum es sich handelt. Dies ist inzwischen der dritte bewaffnete Raubüberfall, den zwei maskierte Verbrecher verübten. Nach Polizeiangaben wurden Juwelen im Wert von einer halben Million Dollar geraubt. Es kam niemand zu Schaden.“
    Mary Anne schaltete das Radio aus. „Das möchte niemand hören. Wie deprimierend.“
    „Hoffentlich schnappen sie diese Mistkerle.“ Alice machte ein finsteres Gesicht. „Sie haben den Ring meiner Nachbarin mitgenommen. Ihr hättet hören sollen, wie sie gestern Abend geweint hat. Er war ein Erbstück ihrer Familie, und sie hatte ihn zum Umändern für ihre Tochter weggegeben. Etwas so Schönes habt ihr noch nie gesehen. Ein herrlicher Smaragd, umgeben von einem Kreis kleiner Brillanten. Innen steht das Jahr, 1927, und der Name ihrer Großmutter. Könnt ihr euch das vorstellen? Da wird der Ring siebzig Jahre lang vererbt, und dann wird er geraubt!“
    „Was für ein Beweisstück die wohl gefunden haben“, überlegte Samantha.
    „Vielleicht hat einer der Kerle seine Brieftasche verloren“, meinte Mary Anne.
    „Vielleicht hat er die Hose verloren“, sagte Alice lachend.
    Sie hörten die Gäste eintreffen. Es war keine große Hochzeit. Samantha hatte nur ihre Kollegen eingeladen. Ihr Vater und ihre Stiefmutter konnten nicht aus Deutschland kommen, wo ihr Vater für eine amerikanische Importfirma arbeitete.
    Hank hatte erwähnt, dass er mit seinen Eltern nicht gut auskam. Samantha hatte sich zuerst nichts dabei gedacht, doch jetzt hätte sie doch gern ihre zukünftigen Schwiegereltern kennengelernt.
    Bisher hatte sie sich auf ihren Instinkt verlassen, der ihr ein interessantes Leben beschert hatte. Sie war Zimmermädchen in Florenz gewesen, Dolmetscherin in Düsseldorf, Reisebegleiterin für eine alte britische Lady in Bombay und Fremdenführerin in Hongkong. Warum sollte sie mit Hank nicht ins kalte Wasser springen? Wie Alice gesagt hatte – sie konnte sich jederzeit wieder scheiden lassen.
    Bis jetzt war die Panik ausgeblieben, die Samantha jedes Mal packte, wenn sie sich eingesperrt fühlte. Diese Panik ging auf ihre Jugendzeit zurück. Ihre Eltern hatten gefürchtet, sie könnte keine ordentliche Bildung erwerben, weil sie ständig um die Welt zogen. Daher hatten sie ihre Tochter in ein Schweizer Internat gesteckt. Seither ertrug sie es nicht, an einen Ort oder an eine Person gebunden zu sein. Doch jetzt war alles anders. Die Ehe mit Hank wurde bestimmt abenteuerlich.
    Mary Anne warf einen Blick nach draußen und kam wieder zurück. „Die Leute setzen sich schon.“ Die Organistin begann zu spielen.
    „Gleich beginnt der Hochzeitsmarsch“, sagte Samantha. „Kommt, Kinder!“
    Da es keinen Brautführer gab, hatten sie und Hank beschlossen, gemeinsam zum Altar zu schreiten. Der Vorraum war jedoch leer.
    Ob sie sitzengelassen wurde? Zu ihrer Überraschung fühlte sie sich erleichtert, aber das kam bestimmt nur von der Nervosität. „Alice, wirf doch mal einen Blick nach draußen und schau nach, ob du Hank siehst.“
    Alice schlich zur Tür der Sakristei. „Ach, du liebe Zeit! Er steht schon beim Pfarrer. Wahrscheinlich hat er eure Vereinbarung vergessen.“
    Samantha seufzte. Wie konnte Hank ihr das antun?
    „Da ist noch etwas.“ Alice kam zurück. „Er ist kahl.“
    „Er ist – was?“
    „Na ja, nicht völlig kahl. An den Ohren hat er ein paar Haare, aber oben herum …“
    Hank trug ein Toupet? Hatte er noch mehr Geheimnisse?
    Samantha versuchte, ihre geliebte Vorstellung von einem Strand, einer Margarita und einem Mann mit vollem Haar zu vergessen. Es kam nicht auf das Haar an. Schließlich heiratete sie nicht seine Frisur!
    Die Organistin begann

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