BIANCA EXKLUSIV Band 0187

Zeit damit verschwenden, sinnlos in Bars herumzuhängen.
    „Was schlagt ihr denn vor?“, fragte Kieran.
    „Na ja, also …“ Pete schob wie ein verlegener Junge die Hände in die Taschen. „In der Zeitung stand ein Bericht über eine Gruppe Frauen, die sich in Alaska Ehemänner suchen. Bräute auf Bestellung wie in den alten Zeiten.“
    „Und ihr wollt das Flugzeug entführen?“ Kieran winkte ab. „Unsere Landebahn ist erst in einigen Monaten fertig. Und sie ist nur für kleine Zubringermaschinen geeignet.“
    „Hey!“, protestierte Ernie. „Wir wollen gar kein Flugzeug entführen!“
    „Er macht nur einen Witz“, versicherte Lew. „Aber wir meinen es ernst, Kieran. Denk mal nach. Wie viel kostet eine Zeitungsanzeige in San Diego? Wir veranstalten einen Tanz in der Freizeithalle, machen Musik vom Band und servieren Plätzchen und Kaffee.“
    „Bier“, warf Mack ein. „Bier muss her.“
    „Was willst du denn für ein Mädchen aufreißen?“, fuhr Ernie ihn an. „Was für ein Mädchen kommt hier heraus zu uns und trinkt Bier?“
    „Was für ein Mädchen kommt überhaupt hier heraus zu uns?“, fragte Kieran. „Leute, ich weiß, wie frustriert ihr seid. Aber in vier Monaten ist das Hotel fertig. Dann öffnen auch ein paar Läden, und da gibt es dann Jobs für Frauen.“
    „Die Jungs wollen aber nicht warten“, erwiderte Pete. „Wir haben hier über hundert Männer. Und weil alle auch Anteilseigner sind, sitzen sie bis zum Schluss fest.“
    Und das konnte noch Jahre dauern. Geplant waren ein Kino, ein kleines Einkaufszentrum, Einfamilienhäuser, Wohnblocks mit Eigentumswohnungen und irgendwann auch eine Schule.
    Kieran zuckte die Schultern. „Wenn ihr einen Tanzabend veranstalten wollt, dann gebt eine Anzeige auf. Aber vielleicht solltet ihr bis Halloween warten. Wer weiß, was für Hexen bei uns auftauchen.“
    „Wir können es ja versuchen.“ Pete setzte die Mütze wieder auf. „Danke, Kier.“
    „Keine Ursache“, wehrte Kieran ab.
    Als sich die Männer abwandten, fügte Lew hinzu: „Du solltest mitmachen. Eine Frau würde dir auch nicht schaden.“
    Kieran nickte, doch sobald die Männer weg waren, dachte er an Beatrice French Bartholomew. Das war eine Frau, auf die er gern verzichten konnte. Es sah ihr ähnlich, ausgerechnet jetzt aufzutauchen und eine Erbschaft, auf die sie kein Anrecht hatte, für sich zu beanspruchen.
    Sein Onkel Albert French hatte ihm Hidden Hot Springs vor fünf Jahren hinterlassen. Damals hatte Kieran einen Tiefpunkt erlebt. Seine Baufirma erstickte in roten Zahlen, seine Verlobte hatte ihn verlassen, und er wusste nichts mit einem verfallenden Hotel irgendwo im Hinterland des San Diego County anzufangen.
    Dann hatte er die alte Hütte aufgeräumt, in der Onkel Albert gelebt hatte. Bei der Gelegenheit hatte er die Möglichkeiten erkannt, die ihm die heißen Quellen und die umliegenden Canyons boten.
    In den zwanziger Jahren war das Hotel bei Hollywood-Leuten beliebt gewesen. Durch die große Wirtschaftskrise hatte es seine Gäste verloren, nicht aber seine Schönheit.
    Wo sollte er das Kapital für die Renovierung hernehmen? Nachdem Banken und Investoren ihn abgewiesen hatten, wandte er sich an Freunde im Baugeschäft und in ähnlichen Branchen. Sie brachten ihr Geld und ihre Erfahrung ein, und er bot ihnen als Gegenleistung Anteile an.
    Jahrelang hatten sie geplant und die nötigen Genehmigungen eingeholt. Im letzten Winter hatten sie mit dem Hotel begonnen, das sie bis zum Herbst fertigstellen wollten, wenn die Touristensaison begann.
    Und jetzt war Onkel Alberts Tochter Beatrice French Bartholomew wieder aufgetaucht.
    Vor zehn Jahren hatte sie sich mit ihrem Vater zerstritten, als er sie dabei ertappte, wie sie seine Freunde beim Kartenspiel betrog. Albert hatte Kieran erzählt, dass sie seither einer Freundin den Ehemann weggeschnappt, sein ganzes Geld ausgegeben und sich von ihm hatte scheiden lassen. Danach war sie wegen einer betrügerischen Investmentsache verhaftet worden. Der Anklage war sie durch eine Aussage gegen ihren Partner entkommen. Kein Wunder, dass Albert sie enterbt hatte.
    Heute Morgen hatte Kieran von seinem Anwalt erfahren, dass sie ihn verklagte. Sie behauptete, er hätte die Krankheit und geistige Verwirrung seines Onkels ausgenutzt. Krank und geistig verwirrt? Der alte Mann war mit ihm noch einen Monat vor seinem Tod zehn Kilometer gewandert und hatte ihn beim Scrabble geschlagen.
    Das Problem war, dass es sich um ein handschriftliches