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BIANCA EXKLUSIV Band 0188

BIANCA EXKLUSIV Band 0188

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0188 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY ANNE WILSON CATHERINE SPENCER DEBBIE MACOMBER
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verständlich.“
    „Dass ich Molly liebe?“
    „Ja. Ihr beide habt eine Tragödie erlitten.“
    Er spürte einen schmerzlichen Stich in der Brust. „Sie gab sich selbst die Schuld.“ Er umspannte das Weinglas fester als nötig. „Sie meinte, mit ihrer medizinischen Ausbildung hätte sie ihn retten müssen.“
    Er hatte Molly damals immer widersprochen. Als er an jenem Tag das Haus verließ, hatten Molly und Jeff noch geschlafen. Jeff war unruhig und schrie einmal, aber es war sehr früh. Molly dachte, sie könnte noch eine Weile schlafen, und ignorierte den einzelnen Schrei. Es war der letzte Laut, den ihr Sohn von sich gegeben hatte. Als Molly eine Stunde später erwachte, war Jeff tot.
    Jordan wollte nie wieder einen solchen Schmerz riskieren. Lesley wünschte sich auch keine Kinder. Sie waren wie füreinander geschaffen.
    „Ich möchte dich mit diesen unangenehmen Fragen nicht unter Druck setzen“, fuhr Lesley sanft und besorgt fort.
    „Das tust du nicht.“
    Der Kellner brachte den Salat. Lesley erahnte Jordans Stimmung und ließ ihn in Ruhe.
    Irgendwann im Verlauf des Abends musste er ihr eröffnen, dass er zu Molly nach Manukua reisen würde. Es war keine leichte Aufgabe.
    „Molly ist in Manukua“, erklärte er ohne Einleitung.
    „Manukua!“, stieß sie hervor. „Um Himmels willen, was macht sie denn dort?“
    „Sie hat sich freiwillig einem Hilfstrupp angeschlossen.“
    „Ist ihr nicht klar, wie gefährlich das ist?“ Lesley griff nach ihrem Weinglas.
    „Ich hole sie.“
    „Du!“ Sie riss die Augen auf. „Jordan, das ist unsinnig! Wieso ausgerechnet du? Wenn sie in Gefahr ist, muss man das Außenministerium verständigen.“
    „Ian ist in den letzten drei Jahren beträchtlich gealtert. Seine Gesundheit ist für eine so anstrengende Reise zu angegriffen. Aber es muss bald etwas unternommen werden, bevor Molly etwas passiert.“
    „Es könnte doch sicher jemand anderer reisen.“
    „Molly würde auf keinen anderen hören.“
    „Was ist mit den nötigen Papieren? Lieber Himmel, niemand kommt im Moment nach Manukua hinein oder aus Manukua heraus! Die Zeitungen schreiben, dass es jederzeit zu einer Katastrophe kommen kann.“
    „Ian arrangiert alles für mich. Eigentlich wollte er gegen den Rat der Ärzte selbst fahren. Lesley, ich möchte nicht gern verreisen. Wenn ich mir schon eine Woche freinehme, wäre Manukua der letzte Ort, den ich mir für eine Reise aussuchen würde.“
    „Ich verstehe schon, Jordan.“ Sie tastete nach seiner Hand. „Du musst das tun. Wann reist du ab?“ Ihre Stimme bebte leicht.
    „Anfang der Woche.“
    „So bald?“
    „Je schneller, desto besser, meinst du nicht auch?“
    Sie nickte und senkte den Blick. „Versprich mir nur eines.“
    „Was du willst.“
    „Sei bitte vorsichtig, denn ich liebe dich, Jordan Larabee.“
    Molly erwachte von fernen Schüssen, setzte sich im Bett auf und brauchte einen Moment, um sich zu orientieren. Sie schlug die dünne Decke zurück, stieg aus dem Bett und zog sich rasch an.
    Die Morgendämmerung war angebrochen. Menschen liefen planlos durcheinander.
    „Was ist los?“ Sie hielt einen Pfleger fest.
    Er starrte sie mit großen Augen an. „Die Rebellen kommen! Sie müssen weg! Sofort!“
    „Haben Sie Dr. Morton gesehen?“
    Er schüttelte heftig den Kopf, riss sich los und lief zu den geparkten Fahrzeugen.
    „Richard!“, rief Molly. Sie konnte nicht ohne ihren Freund fort. Er war auf der anderen Seite der Station untergebracht, aber es war nahezu unmöglich, den freien Platz zu überqueren. Menschen schrien in zahlreichen Sprachen durcheinander.
    „Molly! Molly!“
    Sie wirbelte herum und entdeckte Richard Morton, der hektisch in der Menge nach ihr suchte.
    „Hier!“, schrie sie und winkte. Sie musste sich den Weg zu ihm erkämpfen. Für einen Moment klammerten sie sich aneinander.
    „Wir müssen sofort weg. Mwanda hat einen Lastwagen für uns.“
    Molly nickte und packte Richards Hand. „Was ist mit den Kranken?“, drängte sie. Richard war links von ihr, der fast zwei Meter große Mwanda rechts.
    „Wir kümmern uns um sie“, versprach Mwanda. „Aber zuerst müssen Sie fort.“
    Richard und Molly wurden im wahrsten Sinn des Wortes auf die Ladefläche des Lastwagens geworfen. Sie drückten sich in eine Ecke und warteten auf die Abfahrt, obwohl der Himmel allein wusste, was unterwegs auf sie wartete.
    Der Motor sprang dröhnend an. Ein hochgewachsener hagerer Junge lief auf den Lastwagen zu und rief hastig

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