BIANCA EXKLUSIV Band 0188
dieses Kind nicht aufzwingen.“ Seine Selbstbeherrschung versagte. „Die Schwangerschaft war ein Fehler. Es hätte nie dazu kommen dürfen.“
„Ich weigere mich, das zu glauben“, erwiderte sie so ruhig wie nur möglich, obwohl Schmerz und Wut dicht unter der Oberfläche siedeten. „Ohne dieses Kind wären wir bereits geschieden, und du wärst mit Lesley verlobt. Dieses Kind ist ein Segen.“ Im nächsten Moment traf sie die Erinnerung wie ein Schock. „Aber vielleicht bin ich für dich nur im Bett interessant!“, stieß sie hervor.
„Nein!“, widersprach er sofort heftig. „Das ist nicht wahr. Ich liebe dich, Molly. Ich konnte nie aufhören, dich zu lieben.“ Sie wusste nicht, wie sie Haltung bewahrte. „Mein Kind ist für mich kein Fehler, Jordan.“
Er antwortete nicht.
Ihre Hand zitterte, als sie die Haare aus dem Gesicht strich. „Hoffentlich können wir beide die abweichende Meinung des jeweils anderen akzeptieren.“
„Ich wollte dir nicht wehtun“, flüsterte er.
Sie senkte den Kopf, und eine Träne fiel auf den Tisch. „Ich weiß.“
Er verschlang seine Finger mit den ihren. „Ich sollte lieber gehen.“
Wie er es sagte, ließ sie vermuten, dass er nicht so bald wiederkommen würde. Trotzdem konnte sie ihn nicht bitten zu bleiben.
Er wollte aus ihrem Leben gehen, und sie wollte es zulassen. Noch eine Träne fiel auf den Tisch.
Jordan stand hastig auf. Am Durchgang ins Wohnzimmer blieb er so lange stehen, bis sie ihn ansah.
„Darf ich dich wieder besuchen?“
Ihre Kehle war wie zugeschnürt. „Ja.“
Daraufhin verließ er sie, und Molly fragte sich, ob sie beide nur das Unvermeidliche hinausschoben.
Manchmal genügte es nicht, einander zu lieben.
Vielleicht war es besser, sie zog jetzt einen Schlussstrich und gab sie beide frei.
„Dad!“, rief Molly aus, als er sie an der Hand in ihr früheres Schlafzimmer führte. „Was hast du gemacht? Den Laden leergekauft?“ Auf der Matratze stapelte sich jedes erdenkliche Kleidungsstück, das ein Baby brauchen konnte, und zusätzlich ein Kindersitz für das Auto, ein Sportwagen und ein Kinderstuhl.
„Du hast gesagt, dass du außer dem Kinderbett nichts weiter hast.“
„Ich habe bestimmt nicht erwartet, dass du losziehst und alles kaufst.“
„Warum, nicht? Ich bin ein reicher alter Mann, und wenn ich mein Enkelkind nicht verwöhnen kann, was nützt mir dann das ganze Geld?“
„O Daddy!“ Sie umarmte ihn. Wenigstens er freute sich genau wie sie auf das Kind. „Danke!“
„Gern geschehen.“
Molly und ihr Vater betrachteten eine Stunde lang jedes einzelne Teil, das er gekauft hatte. Sie hielt ein T-Shirt für ein Neugeborenes hoch und lachte laut auf. „Ist das nicht unglaublich winzig?“
„Das habe ich auch zu der Verkäuferin gesagt.“
Es gab mehrere Decken in Pastellfarben.
„Hast du schon eine Ultraschalluntersuchung machen lassen?“, fragte ihr Vater neugierig.
„Zwei.“ Dr. Anderson war bei dieser Schwangerschaft besonders vorsichtig, um sie so weit wie möglich zu beruhigen.
„Und?“, drängte er.
„Ich kann dir nicht sagen, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. Ich habe Dr. Anderson erklärt, dass ich es nicht wissen will. Für mich spielt es keine Rolle, was es wird.“ Sie streichelte ihren Leib. Jordan hatte kein einziges Mal nach dem Geschlecht des Kindes gefragt, obwohl sie die Ultraschalluntersuchung erwähnt hatte. Er wollte es nicht wissen, weil er mit ihrem Kind nichts zu tun haben wollte.
Normalerweise versuchte sie, an Jordan nicht in Verbindung mit dem Baby zu denken, weil sie dadurch nur unglücklich wurde.
„Deinem finsteren Gesicht nach zu schließen, würde ich sagen, dass du an Jordan denkst“, warf ihr Vater ein und unterbrach ihre Überlegungen.
Sie nickte.
„Wie läuft es mit euch beiden?“
„Ich weiß es nicht.“ Sie wollte bei ihrem Vater keine falschen Hoffnungen wecken.
„Du triffst dich doch regelmäßig mit ihm, oder?“
Sie nickte wieder, faltete eine Decke zusammen und schob sie wieder in die Schutzhülle. „Zuerst kam er einmal pro Woche vorbei, jetzt öfter.“
Es sollte sie nicht überraschen, wenn Jordan in ihrer Wohnung auftauchte, sobald sie heimkam. Sie hoffte es sogar, weil sie Hilfe brauchte, um alle Geschenke ihres Vaters ins Haus zu schaffen.
„Komm mit nach unten und trink mit mir eine Tasse Tee, bevor du heimfährst“, bat Ian.
Molly folgte ihm die Treppe nach unten und stellte dabei fest, dass sie kaum ihre Zehen sehen konnte. Sie
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