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BIANCA EXKLUSIV Band 0188

BIANCA EXKLUSIV Band 0188

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0188 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY ANNE WILSON CATHERINE SPENCER DEBBIE MACOMBER
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mit dir besprechen.“
    „Gut. Komm zu mir nach Hause. Mary wird sich freuen, dich zu sehen. Sie wollte dich ohnedies wegen eines Baumeisters fragen. Wir möchten uns im Sommer ein Haus bauen.“
    Eine dreiviertel Stunde später hielt Jordan vor Doug und Mary Andersons zweistöckigem Haus.
    Mary kam an die Tür, begrüßte ihn wie einen lange vermissten Angehörigen und bestand darauf, dass er zum Abendessen blieb. Die Andersons hatten drei Söhne. Judd war mit achtzehn der älteste. Er kam kurz in die Küche, nahm sich ein Hühnerbein, gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange und ging, weil er angeblich mit einer gewissen Angela für eine wichtige Prüfung lernen musste. Peter und Adam hatten schon früher nach ihrem Footballtraining gegessen. Sie schüttelten Jordan die Hand und verschwanden.
    Es schmerzte Jordan, Doug und Mary mit ihren drei Söhnen zu sehen. So wäre es auch für ihn und Molly gewesen, wäre Jeff nicht gestorben. In Gedanken sah er seinen Sohn vor sich, wie er Molly um den kleinen Finger wickelte und ihr Schimpfen durch einen Wangenkuss unterbrach. Er sah sich selbst, wie er seinem Sohn die Autoschlüssel gab, damit er für eine Prüfung mit einem Mädchen namens Angela lernen konnte.
    Nach dem Abendessen tranken Doug und Jordan Kaffee vor dem Kamin. „Ich mache mir Sorgen um Molly“, gab Jordan zu. „In letzter Zeit stehen wir nicht auf gutem Fuß.“ Er zögerte, ehe er hinzufügte: „Hauptsächlich ist es meine Schuld. Ich war während dieser Schwangerschaft alles andere als angenehm.“
    „Es ist schwierig, ich weiß.“
    Jordan war überzeugt, dass Doug reichlich Erfahrung mit Paaren hatte, die Kinder durch Krippentod verloren hatten. Aber nur jemand, der diesen Schmerz erlebt hatte, konnte ihn auch richtig begreifen.
    „Ich erinnere mich“, fuhr Doug fort, „was ich fühlte, als wir erfuhren, dass Mary schwanger war, nachdem wir Joy verloren hatten.“
    Jordan horchte auf. „Joy?“
    „Wir haben vor fast dreiundzwanzig Jahren eine Tochter durch Krippentod verloren. Ich dachte, du wüsstest das.“
    Jordan schüttelte den Kopf.
    „Sie war erst drei Monate alt“, fügte Doug hinzu. „Es hat Mary fast umgebracht. Glaube mir, Jordan, ich war genau wie du. Und in gewisser Weise ist es mir auch wie Molly ergangen. Weil wir beide in medizinischen Berufen arbeiten, kenne ich die Zweifel, unter denen sie gelitten hat. Ich hatte das Gefühl, ich hätte irgendetwas tun müssen. Ich hatte so viele Jahre studiert, und dann konnte ich mein eigenes Kind nicht retten.“
    „Wie lange hast du gebraucht, um das zu überwinden?“
    Doug nahm einen Schluck Kaffee. „Das kann ich nicht in Monaten oder Jahren angeben. Wir haben mit unserem Leben weitergemacht, aber wir haben fast fünf Jahre gewartet, bevor wir uns entschieden, wieder ein Kind zu bekommen. In vieler Hinsicht habe ich länger gebraucht als Mary, um mich mit Joys Tod abzufinden.“
    „Molly scheint es auch besser verkraftet zu haben als ich.“
    „Ein Mann braucht länger, um Trauer zu verarbeiten. Wir können unseren Gefühlen nicht so leicht freien Lauf lassen. Ich habe Mary um ihre Fähigkeit zu weinen beneidet. Männer haben größere Schwierigkeiten, ihre Empfindungen auszudrücken.“
    „Was hast du gefühlt, als du erfahren hast, dass Mary wieder schwanger war?“ Jordan wartete gespannt auf die Antwort.
    „Ich hatte entsetzliche Angst. Es war für keinen von uns leicht, aber wir wussten beide, dass wir weitermachen müssen. Molly wird mit diesem Kind gut zurechtkommen. Und du auch.“
    Jordan wünschte sich, so zuversichtlich wie sein Freund zu sein.
    „Übrigens“, meinte Doug beiläufig, „ich habe jetzt zwei Ultraschalluntersuchungen des Babys gemacht. Molly will auf keinen Fall erfahren, was es wird, aber wenn du neugierig bist, sage ich es dir gern.“
    Jordan war unentschlossen. Er wollte es wissen und gleichzeitig auch wieder nicht. „Na schön“, stimmte er endlich zu, „sag es mir.“
    „Ihr bekommt ein Mädchen.“
    Eine Tochter!
    Jordan hatte stets angenommen, es würde ein Junge. Molly hatte immer von „ihm“ gesprochen, und er hatte es geglaubt.
    „Gratuliere.“ Doug strahlte.
    „Danke“, murmelte Jordan. Seine Hand zitterte, als er die Kaffeetasse wegstellte.
    Eine Tochter …
    Ein Mädchen mit hellblauen Augen und schönem blondem Haar, das Molly ähnlich sah!
    „Habt ihr schon einen Namen ausgesucht?“, fragte Mary, die gerade zu ihnen stieß.
    Jordan betrachtete die Frau seines

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