BIANCA EXKLUSIV Band 0188
Freundes, als würde er sie jetzt zum ersten Mal sehen. „Nein.“ Er stand auf. „Eine Tochter“, wiederholte er, küsste Mary auf die Wange, schüttelte Doug die Hand und ging.
Er hatte soeben eine der größten Entdeckungen seines Lebens gemacht. Er wollte dieses Kind. Und er fühlte sich wie der größte Narr der Welt. Monatelang hatte er sich wie der letzte Schuft benommen. Es war ein Wunder, dass Molly seine Dummheit so lange mitgemacht hatte. Er verdiente sie nicht, aber er schwor sich, es bei ihr wieder gutzumachen.
Er widerstand dem Drang, direkt zu ihr zu fahren. Er wollte ihr Zeit lassen, sich von der Grippe zu erholen. Dann konnten sie sich zusammensetzen und alles klären.
Als er das Haus betrat, brannte die Lampe am Anrufbeantworter. In der Hoffnung, Molly habe endlich auf seine Anrufe reagiert, drückte er den Knopf.
„Jordan, hier ist Larry Rife. Ich habe einen Anruf von Molly bekommen. Sie hat mich um ein Datum bei Gericht gebeten, damit die Scheidungspapiere eingereicht werden können. Ich dachte, Sie wollten bis nach der Geburt des Kindes warten. Aber Molly möchte die Scheidung unbedingt durchziehen. Rufen Sie mich gleich morgen Früh an. Danke.“
12. KAPITEL
Molly erwachte gegen acht, fühlte sich geschwächt, aß ein Stück Toast und trank etwas Tee. Dann machte sie es sich mit einem dicken Kissen auf dem Sofa bequem und griff nach der Fernbedienung des Fernsehers.
Sie hatte sich gerade gemütlich eingerichtet, als es an der Tür läutete. Ein Blick auf die Wanduhr zeigte ihr, dass es kaum neun war. Es klingelte noch einmal.
Das musste Jordan sein. Kein anderer Mensch auf der Welt klingelte so.
„Ich weiß, dass du da drinnen bist!“, rief er. „Mach auf!“
„Geh weg!“, rief sie zurück. „Ich habe die Grippe!“
„Ich gehe erst, wenn ich mit dir gesprochen habe. Entweder lässt du mich ein oder du rufst sofort die Polizei, weil ich notfalls die Tür einschlage.“
Dieser Mann hatte keinen Verstand. Sie schleuderte die Decke beiseite und ging zur Tür, die Hand gegen das schmerzende Kreuz gepresst. Körperlich war sie einer Auseinandersetzung mit Jordan nicht gewachsen, aber sie hatte keine andere Wahl.
Sie schloss auf. „Du hättest es verdient, dass ich die Polizei rufe.“
Er stürmte ins Wohnzimmer und fuhr herum. So wütend hatte sie ihn noch nie gesehen.
„Ich nehme an, du hast mit Larry gesprochen.“
„Noch nicht. Zuerst wollte ich das mit dir klären.“
„Ich schlage vor, du sprichst mit Larry.“
Er betrachtete sie genauer und entspannte sich.
Sie wusste, dass sie schrecklich aussah. Schließlich hatte sie die letzte Woche nicht gerade auf einer Schönheitsfarm verbracht.
„Wie geht es dir?“, fragte er.
Sie schloss die Haustür und lehnte sich dagegen. „Ich habe mich noch nie besser gefühlt.“
„Setz dich“, drängte er und wollte ihr auf das Sofa helfen, doch sie wich ihm aus.
„Du wolltest etwas sagen“, drängte sie.
Er wartete, bis sie sich gesetzt hatte, und zog die Decke über ihre Beine.
„Ich habe mich gestern Abend lange mit Doug Anderson unterhalten.“
Damit hatte sie nicht gerechnet.
„Mary hatte mich zum Abendessen eingeladen“, fuhr er fort. „Ich habe ihre drei Jungen gesehen.“
Sie fragte sich, worauf er hinauswollte.
Er schob die Hände tief in die Taschen. „Ich habe auch mit deinem Vater gesprochen.“
„Du hast offenbar eine Besuchsrunde gemacht.“
Er lächelte flüchtig und schwieg eine Weile, ehe er fortfuhr. „Doug und Mary haben vor über zwanzig Jahren eine Tochter durch Krippentod verloren. Ich weiß nicht, ob dir das bekannt ist.“
„Wir haben ein paarmal darüber gesprochen.“ Sie wagte nicht, ihn anzusehen. Hätte sie es getan, hätte sie sich eingestehen müssen, wie sehr sie ihn liebte. Es war schwierig genug zu akzeptieren, dass ihre Ehe zu Ende war.
„Ich habe Larrys Nachricht erhalten, als ich heimkam.“
Sie starrte auf seine Hände.
„Ich kenne keinen einzigen Grund, aus dem du die Scheidung hinauszögern solltest“, sagte er zu ihrer Überraschung. „Ich habe dir viele Gründe gegeben, dir zu wünschen, mich nie kennengelernt zu haben.“
„Jordan, bitte, ich habe keine Kraft, um mit dir zu streiten. Ich habe mich entschieden. Du kannst nichts sagen, um das zu ändern.“
„Ich liebe dich.“
Sie schloss die Augen. „Liebe genügt nicht immer. Mach es bitte nicht noch schwieriger, als es ohnedies ist.“
„Willst du das wirklich?“
Sie nickte.
„Ich habe
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