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BIANCA EXKLUSIV Band 0193

BIANCA EXKLUSIV Band 0193

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0193 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LAURIE PAIGE CHRISTIE RIDGWAY ALLISON LEIGH
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normal, und Annie fragte sich, ob sie die Szene eben nur geträumt, oder ob sie etwas hineininterpretiert hatte, was nie vorhanden gewesen war. Vielleicht hatte er ihren Fuß nur massiert, weil er ihr seine Freundschaft beweisen wollte. Sie konnte einfach nicht einschätzen, wie die Dinge zwischen ihnen standen. Annie stützte sich mit den Händen ab und schaute zu dem älteren Paar hinüber.
    „Du wirst mich jetzt bestimmt für einfältig halten“, erklärte sie.
    „Raus mit der Sprache, dann kann ich es beurteilen.“
    Sie wich seinem Blick aus und zuckte mit den Schultern. „Ich bewundere das Paar dort drüben“, sagte sie ehrlich. „Ich kann mir vorstellen, dass sie bereits sehr lange zusammen sind, und trotzdem ist etwas zwischen ihnen … etwas sehr Schönes.“
    Da er nicht antwortete, schaute Annie schließlich zu ihnen hinüber. „Du hältst mich für einfältig.“ Sie wusste, dass es ihr egal sein sollte, was er dachte, trotzdem schmerzte es sie.
    Er schüttelte den Kopf. „Einfältig ist vielleicht nicht das richtige Wort.“ Er glitt mit dem Blick zu dem älteren Paar und dann wieder zu Annie zurück. „Wie alt bist du, hast du gesagt?“
    „Fast fünfundzwanzig.“
    Er lächelte. „Mit fünfundzwanzig habe ich auch noch an die Liebe geglaubt. Und habe jede Möglichkeit, sie kennenzulernen, wahrgenommen.“
    Annie konnte sich gut daran erinnern. Von ihrem Haus hatte sie eine ganze Parade von Möglichkeiten – Frauen – durch sein Leben gehen sehen. Nun, vielleicht keine Parade, aber viele. Sie schüttelte das Haar. „Aber jetzt im fortgeschrittenen Alter von einunddreißig bist du ein Zyniker geworden?“
    „Realist, trifft es wohl eher“, murmelte er, während sein Blick zu dem älteren Paar zurückwanderte. „Nicht jede Ehe ist wie diese, oder wie diese erscheint. Denk nur an meine Eltern. Kannst du dir vorstellen, vierzig Jahre so wie sie zu verbringen?“
    Annie schluckte, unsicher, was sie sagen sollte. Sie hatte fast ihr ganzes Leben auf dem Anwesen von Jonathan und Laura Chase gelebt, aber sie fand nicht, dass es ihr zustand, über die Ehe der beiden zu urteilen. „Ich weiß nicht …“
    „Ich weiß es. Eine Ehe kann so werden wie der Kühlschrank, den meine Eltern eine Beziehung nennen.“
    Annie empfand einen dumpfen Schmerz. „Aber Griffin …“
    Sein Mund verzog sich zu etwas, was wohl ein Lächeln sein sollte. „Du hast fast dein ganzes Leben nebenan gewohnt, An-nie. Hast du nie etwas gesehen?“
    Sie zuckte die Schultern und sagte das Erste, was ihr in den Sinn kam. „Ich kann mich nur an dich erinnern.“
    Er war ganz still, und es wurde auf einmal so ruhig, dass das Zwitschern der Vögel über das Blubbern des warmen Wassers hören konnte. „An mich? Hast du mich etwa beobachtet?“
    Annie spürte, wie ihr Gesicht heiß wurde. „Weißt du nicht mehr, wie ich dir überallhin gefolgt bin?“
    Er nickte. „Nur zu gut.“
    „Das habe ich auch getan, wenn dich eine Freundin besucht hat.“ Hinter dem Eichenwäldchen gab es einen großen Pavillon, den man weder von ihrem Haus, noch von der Villa aus sehen konnte. Griffin hatte dort das erste Mal ein Mädchen geküsst … zumindest nahm sie an, dass das sein erster Kuss gewesen war. Da es der erste war, den sie gesehen hatte.
    „Annie Smith! Was erzählst du da? Du bist mir nachgeschlichen, wenn Freundinnen zu Besuch waren?“ Sein Gesicht trug einen seltsamen Ausdruck, teils verlegen, teils etwas, das sie nicht beim Namen nennen konnte. „Du kleines Biest.“ Er schüttelte den Kopf. „Wo hast du mich beachtet?“
    „Im Pavillon.“
    Er blinzelte, und sie meinte sogar, dass sein Nacken leicht gerötet war. „Wann?“
    Sie hielt einen Finger hoch. „Als du zwölf warst.“ Sie nahm einen Zweiten dazu. „Und dreizehn und …“
    „Hör auf!“ Er stöhnte und legte eine Hand auf seine Augen. „Ich werde noch Albträume bekommen, wenn ich daran denke, was du alles gesehen haben könntest.“
    Sie spürte, wie etwas Wagemutiges in ihr wach wurde. Ein Teil ihrer Persönlichkeit, der vielleicht erst geweckt worden war, als sie ihre Wange voller Angst gegen den Linoleumboden der Bank gedrückt hatte. „Dann sind wir ja quitt. Weil … ich auch … auch von dir träume.“
    Er hielt sich mit der Hand immer noch die Augen zu und rührte sich nicht. Annie hatte einerseits Angst vor seiner Reaktion und gleichzeitig Angst, sie nicht mitzubekommen.
    „Annie“, stieß er schließlich hervor. Er schüttelte den Kopf,

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