Bianca Exklusiv Band 0226
ist sehr nett von Ihnen“, entgegnete Abby steif, „aber mir würde nicht im Traum einfallen, Ihnen so viel Mühe zu machen.“
„Es ist keine Mühe“, widersprach er.
Fragend wandte Abby sich an Seth.
„Hört sich vernünftig an“, sagte er, bedachte Jack jedoch mit einem warnenden Blick. „Ich rufe dich später an. Nur um mich zu überzeugen, dass du sicher nach Hause gekommen bist.“
„Geht da etwas vor sich zwischen Jack und Abby?“, wollte Olivia außer Hörweite ihrer beiden verbleibenden Gäste von Drew wissen, als Seth sich verabschiedet hatte.
Er schmunzelte. „Man nennt es Hass auf den ersten Blick.“
„Ich hoffe nur, dass da nichts schiefgeht. Seth liebt sie. Er ist so geduldig.“
„Ich begreife nicht, wie er so lange warten kann, ob Abby sich entscheidet.“ Diese Art von Geduld war Drew fremd. Er hatte ganz spontan gehandelt, was Olivia anging. „Ein bisschen Konkurrenz ist vielleicht genau das, was er braucht.“
„Und er will Abby.“
„Vergessen wir Abby und Seth. Sie müssen ihre Probleme selbst lösen.“
„Und Jack?“
„Hab kein Mitleid mit ihm. Er würde es dir nicht danken. Außerdem kann er für sich selbst sorgen.“
Später, nachdem sich der letzte Gast verabschiedet hatte, schaltete Drew die Lichter aus, bevor er die Treppe hinaufstieg. Olivia war bereits vorausgegangen.
Im Badezimmer hing ein zarter weißer Body über einem Handtuch auf der Stange. Der Duft ihres Parfums erfüllte den Raum. Er atmete ihn tief ein und folgte ihr lächelnd ins Schlafzimmer.
Es war schummerig im Raum. Nur eine kleine Lampe ließ Olivias goldblondes Haar auf dem Kissen glänzen.
Mein widerspenstiger Engel, dachte er und legte sich zu ihr ins Bett. „Bist du müde?“
Sie lächelte verführerisch. „Nein. Du?“
„Ich nicht.“ Ihre Brust passte genau in seine Handfläche. „Aber du hast den ganzen Tag in der Küche geschuftet.“
„Ich habe jede Minute genossen. Es war ein wunderbarer Tag.“
Er lächelte verwegen und küsste ihre nackte Schulter. „Und das Beste kommt noch.“
11. KAPITEL
„Jared!“
Olivia konnte ihre Verblüffung und ihre Bestürzung, als er vor ihr stand, nicht verbergen. Sie bedauerte das gespannte Verhältnis zwischen ihnen und begrüßte ihn verlegen. „Ich hatte dich nicht vor Weihnachten erwartet.“
Er umarmte sie kraftvoll. „Es ist schön, dich zu sehen.“
Mit stählernem Blick trat er dann zurück. „Ich habe ein paar Tage frei und wollte mal sehen, wie die Dinge hier so laufen.“
„Es freut mich, dass du gekommen bist. Wo sind Rachel und die Kinder?“
„Bei Rachels Tante. Sie lässt dich grüßen.“
Sie musterte ihn. „Du siehst müde aus.“
„Es war eine lange Fahrt. Ich könnte eine Tasse Kaffee gebrauchen, wenn du welchen fertig hast.“
In der Küche schenkte Jared sich und Olivia eine Tasse ein und rief ihr damit in Erinnerung, dass er in diesem Haus aufgewachsen war. Er hatte sich ein eigenes Haus neben seiner Tierarztpraxis gebaut, aber sie vermutete, dass „Stone’s End“ immer sein Zuhause bleiben würde. Das störte sie allerdings nicht.
„Also, wo ist er?“, wollte Jared wissen.
„Drew ist vor einer Weile zur Arbeit gegangen.“
„Ich bin auf dem Weg hierher an einem Holzfällerplatz vorbeigekommen. Du hast zwar am Telefon erwähnt, dass er das Sägewerk wieder eröffnen will, aber du hast mir verschwiegen, dass er die Wälder von ‚Stone’s End‘ rodet.“
„Es tut mir leid, wenn du es nicht billigst, aber ich weiß wirklich nicht, was dich das angeht.“
„Vielleicht nichts, aber du gehst mich was an, Olivia. Ich wollte früher kommen, gleich, nachdem ich von deiner Hochzeit erfahren hatte, aber Rachel hat mich überredet, zu warten und der Ehe eine Chance zu geben. Jetzt wünschte ich, ich hätte es nicht getan.“
„Wie meinst du das?“
Mitleidig blickte er sie an. „Ich habe gehört, dass es vor zwei Wochen Probleme zwischen Drew und einem Baum gegeben hat.“
„Es war ein kleiner Unfall.“
„Klein? Ich habe gehört, dass du beinahe getötet wurdest. Wenn Drew sich auf diese Weise um dich und ‚Stone’s End‘ kümmert, möchte ich nicht wissen, was passiert, wenn ernsthafte Schwierigkeiten auftreten.“
„Drew wurde verletzt, weil er mich gerettet hat“, korrigierte Olivia nachdrücklich. „Es war ganz allein meine Schuld. Warum nimmt immer jeder gleich das Schlimmste von ihm an?“
„Vielleicht aus gutem Grund.“
Oliva stand auf. „Er war bisher durch und
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