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Bianca Exklusiv Band 0226

Bianca Exklusiv Band 0226

Titel: Bianca Exklusiv Band 0226 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisette Belisle Kathy Clark Jacqueline Diamond
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Lösung.
    Er verließ das Haus, ohne sein Frühstück zu beenden.
    Olivia starrte auf seinen leeren Stuhl, auf die kalten Überreste des Omelettes auf seinem Teller. Sie hatte Sesambrötchen gebacken, die er nicht angerührt hatte. In angespannten Zeiten beruhigte sie das Kochen normalerweise, doch an diesem Tag hatte es nicht gefruchtet. Sie fühlte sich kalt und fragte sich, ob sie sich je wieder warm fühlen würde.
    Es stimmte also. Laut Jared hatte Drew ihre Naivität und die Abwesenheit ihrer Angehörigen genutzt, um sich sein lang gestecktes Ziel zu erfüllen. Und sie hatte ihm „Stone’s End“ auf einem Silbertablett serviert – zusammen mit sich selbst, Körper und Seele.
    Sie hatte gebetet, dass Jared sich irrte, dass Drew eine einleuchtende Erklärung vorbringen konnte. Aber er hatte nicht mal versucht, sich gegen die Beschuldigungen zu verteidigen.
    Und er hatte sie auch nicht geküsst, bevor er gegangen war.
    Sie wollte ihm nachlaufen, doch das Gewicht ihrer Zweifel hielt sie zurück. Sie war auf den ältesten Schwindel der Welt hereingefallen: Sie hatte beinahe an die Liebe geglaubt.
    Wie hatte sie so dumm sein und sich einbilden können, dass er sie um ihrer selbst willen lieben könnte? Er hatte es von Anfang an nur auf „Stone’s End“ abgesehen und nie ein Hehl daraus gemacht.
    Sie hatte geglaubt, immun gegen Männer zu sein, aber anscheinend hatte sie doch die Schwäche ihrer Mutter geerbt. Denn sie hatte all ihr Vertrauen in Drew gesetzt.
    Und warum fühlte sie sich nun betrogen und verletzt? Letztendlich war alles ihre eigene Schuld. Sie selbst hatte Drew die Ehe vorgeschlagen, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen. Was wollte sie also?
    Bestürzt beobachtete Abby, wie Drew seine persönlichen Sachen aus dem Büro zusammenpackte. „Du kannst nicht einfach verschwinden.“
    Er lächelte wehmütig. „Abby, du hattest völlig recht. Es war ein Fehler, Olivia zu heiraten.“ Er hatte sich immer genommen, was er wollte, ohne sich um die Konsequenzen für andere oder sich selbst zu scheren. Doch dieses Mal stand Olivias Glück an erster Stelle.
    „Ich will nicht recht haben“, entgegnete sie niedergeschlagen. „Ich will, dass du bleibst. Ich weiß, dass du Olivia liebst und sie dich.“
    Er öffnete den Safe, nahm zwei Umschläge heraus und reichte sie ihr. „Sie liebt ihre Familie mehr.“
    Sie starrte auf die Umschläge. „Was ist das?“
    „Besitzurkunden für das Sägewerk und ‚Stone’s End‘. Olivia soll alles haben.“
    „Willst du es ihr nicht selbst geben?“
    „Ich habe ihr einen Brief geschrieben. Sie wird es verstehen.“
    Durch ein Wiedersehen wäre er nur schwach geworden. Olivia hätte versucht, ihn von dem abzuhalten, was für beide das Beste war – aus ihrem Leben und aus Henderson zu verschwinden. Er hätte nie zurückkommen, nie bleiben dürfen. Er hatte versucht, die Scherben seines Lebens zusammenzufügen, und eine kurze Zeit lang geglaubt, all die fehlenden Teile gefunden zu haben. Doch er war einem Irrtum aufgesessen. Er hatte zu viel erwartet. Olivias Vertrauen in ihn war auf eine harte Probe gestellt worden und zerbrochen.
    Der Konflikt hätte unausweichlich die Familie zerstört, die sie so spät gefunden hatte und so sehr liebte. Zu gehen und ihr die Besitzungen zu überlassen war die erste selbstlose Tat seines Lebens. So sehr liebte er Olivia. Es war besser, die Brücken abzubrechen. Es gab andere Städte, andere Jobs.
    „Bitte tu es nicht“, sagte Abby leise.
    Er holte tief Luft. „Ich melde mich, sobald ich irgendwo angekommen bin. Sorg bitte dafür, dass Olivia meine Nachricht erhält, nachdem ich weg bin.“
    Offensichtlich aufgewühlt willigte sie ein.
    Es überraschte ihn nicht, dass Abby eine Stunde später nicht da war, um sich von ihm zu verabschieden. Ja, es erleichterte ihn sogar. Das Letzte, was er wollte, war ein ausgedehnter gefühlsgeladener Abschied.
    „Komme ich ungelegen?“, fragte Abby zögernd, als sie all die Leute in Olivias Wohnzimmer erblickte.
    „Überhaupt nicht“, versicherte Olivia. „Komm rein.“
    Abby begrüßte Jared, Fred und Rita mit einiger Zurückhaltung. Als Olivia ihr Kaffee anbot, lehnte sie ab. „Ich habe nicht viel Zeit. Ich hatte gehofft, einen Moment mit dir sprechen zu können.“
    Niemand schien den Wink zu verstehen.
    „Schon gut. Wir sind alle eine Familie“, sagte Fred schließlich.
    „Das stimmt“, bestätigte Olivia.
    „Drew hat mich gebeten, dir das hier zu geben“, sagte Abby zögernd und

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